Die Vereinigung der Fußballer (VdF) in Österreich nützt den Hype um die ÖFB-Frauen bei der EM in den Niederlanden dazu, die Forderung nach einem Berufssportgesetz zu erneuern.
Die aktuelle Euphorie würde dazu verleiten, die oftmals harte Realität zu vergessen.
"Unsere EM-Heldinnen zahlen einen sehr harten Preis für ihren Erfolg. Das jährliche Salär unserer Legionärinnen ist auf ca. 30.000 Euro Brutto einzuschätzen. Für so manche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gar nicht so schlecht. Sportlerinnen und Sportler haben nur eine äußerst begrenzte Zeit, um mit ihrer Arbeit Geld zu verdienen und sich eine wirtschaftliche Basis für die Zukunft zu schaffen", heißt es in einer Aussendung.
Andere würden sich in dieser Lebensphase durch eine Ausbildung auf ihr Berufsleben vorbereiten und wichtige Berufserfahrungen sammeln.
Ein Problem, das auch Bundesliga-Profis betrifft
"Sportler oder Sportlerin sein gilt hingegen nicht als Beruf, wenn es nach dem Gesetzgeber geht", moniert die VdF und fordert daher:
"Es gibt nach wie vor kein Berufssportgesetz in Österreich und das Beispiel unserer Frauen-Fußballerinnen zeigt wieder einmal auf, wie wichtig es wäre, die gesetzlichen Gegebenheiten an die Besonderheiten des Profisports anzupassen. Die Frauen stehen übrigens in ihrer Situation nicht alleine da. Eine Studie der VdF hat ergeben, dass 50 Prozent der Profifußballer in Österreich unter 30.000 Euro Brutto jährlich, inklusive Prämien, verdienen."
VdF-Vorsitzender Gernot Zirngast moniert: "Die jetzige Situation zeigt, wie viel der Sport zur positiven Identifikation in unserem Land beiträgt. Es ist endlich an der Zeit, diesen Beruf anzuerkennen und die Leistungen unserer Sportlerinnen und Sportler angemessen zu honorieren."