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Nicht nur dabei sein: ÖFB-U20-Frauen wollen bei WM aufzeigen

Der Einzug ins Achtelfinale ist für Österreichs Frauen bei der U20-Weltmeisterschaft das Minimalziel. Gerne darf es auch mehr sein.

Nicht nur dabei sein: ÖFB-U20-Frauen wollen bei WM aufzeigen Foto: © GEPA

Österreichs Frauen-Fußball darf sich dieser Tage erstmals auf WM-Ebene beweisen.

Beim Turnier der besten U20-Auswahlen der Welt in Kolumbien dabei zu sein, gilt für die ÖFB-Auswahl schon als Erfolg. Damit begnügen wollen sich Nicole Ojukwu und Co. nicht.

Der seit einigen Wochen verantwortliche Trainer Markus Hackl hofft auf "zumindest" den Einzug ins Achtelfinale. Auf dem Weg dorthin wartet am Dienstag gegen Ghana gleich ein richtungsweisendes Spiel.

Ein weiteres dieses Sorte folgt am Freitag (03.00 Uhr MESZ) gegen Neuseeland. Da zum Abschluss am 9. September (01.00 Uhr MESZ) ebenfalls im El Techo Stadium in Bogota mit Japan der Gruppe-E-Favorit wartet, sollten schon davor genügend Punkte gesammelt werden.

"Werden Top-Leistungen brauchen"

Die Top-Zwei-Teams der sechs Gruppen schaffen den Aufstieg in die K.o.-Phase wie auch die vier besten Dritten. "Japan ist einer der Favoriten auf den WM-Titel. Ghana und Neuseeland sind in unserer Reichweite, haben aber sicher den Vorteil, schon einige Male bei einer U-20-WM dabei gewesen zu sein. Wir werden Top-Leistungen brauchen, um zu punkten", sagte Hackl.

Der Blick werde von Spiel zu Spiel gerichtet. "Unser Ziel ist es aber natürlich, die Gruppenphase zu überstehen und zumindest das Achtelfinale zu erreichen."

Das unterstrich auch Peter Schöttel, der wenige Tage vor Turnierstart mit dem verletzten ÖFB-Trio Lainie Fuchs, Isabel Aistleitner und Linda Natter nach Kolumbien gereist ist. "Es ist eine anspruchsvolle Gruppe, aber wir sind so selbstbewusst und glauben daran, die Vorrunde überstehen zu können, wenn wir unsere Leistung bringen. Ich erwarte mir vor allem ein Team, das mit Freude auf dem Platz steht und mit viel Energie Fußball spielt", sagte der ÖFB-Sportdirektor.

Rauswurf von Teamchef Spilka gut weggesteckt

Dafür verantwortlich ist Coach Hackl, der als Co-Trainer im A-Team tätig ist und interimsmäßig in die Bresche springen musste, da sich der ÖFB Mitte Juli von Hannes Spilka getrennt hatte. Von dem ganzen Wirbel rund um den Ex-Coach hat sich die Truppe scheinbar gut erholt.

"Ich denke schon, dass wir ein besonderes Teamgefüge haben. Jede brennt für die andere", betonte Vienna-Verteidigerin Isabell Schneiderbauer. Seit 20. August ist das Team, dem mit Freiburgs Nicole Ojukwu und Torfrau Mariella El Sherif von Carl Zeiss Jena auch Legionärinnen angehören, zusammen. Einen Tag später ging es via Frankfurt nach Südamerika.

Nach einer sechstägigen Vorbereitung in Usaquen im Norden Bogotas erfolgte am Donnerstag der Umzug ins offizielle WM-Hotel im zentrumsnahen Stadtteil Teusaquillo, in dem auch die Gruppe-E-Gegnerinnen untergebracht sind.

Erfolgreiche Gerenalprobe

Die frühe Reise nach Kolumbien wurde als ideale Vorbereitung auf die Einsätze auf einer Seehöhe von 2.600 Metern samt siebenstündiger Zeitverschiebung bewusst gewählt. "Unser Plan ist bisher aufgegangen", sagte Hackl.

Und Austria-Stürmerin Alisa Ziletkina ergänzte: "Der Höhenunterschied macht es natürlich deutlich anstrengender, aber wir passen uns hier Tag für Tag immer besser an."

Bei der WM-Generalprobe gab es einen spät fixierten 1:0-Sieg gegen Venezuela. "Das hat natürlich geholfen, das Selbstbewusstsein zu stärken. Das wollen wir mit in das erste Spiel nehmen", meinte Vienna-Spielerin Sarah Gutmann.

"Kein unnötiges Risiko"

Mit Ghana wartet da ein laut Julia Keutz ein "im Umschaltspiel gefährlicher und mit viel Tempo ausgestatteter" Gegner. Da gilt es auf der Hut zu sein.

"Wir wollen defensiv kompakt agieren und offensiv unser Pressing ausnutzen. Im Ballbesitz müssen wir schauen, kein unnötiges Risiko einzugehen und mit unseren schnellen Offensivspielerinnen für Gefahr zu sorgen", gab Altachs Hannah Fankhauser die Marschroute vor.

Eröffnet wurde die 11. Ausgabe der U20-WM am Samstag - mit Unentschieden von CONCACAF-Titelträger Mexiko (2:2 gegen Kamerun) und Frankreich (3:3 gegen Kanada).

Weltmeister wurden bisher nur Deutschland, die USA (je 3), die DVR Korea (2), Japan und Titelverteidiger Spanien. Hoffnungen darauf darf sich diesmal auch Gastgeber Kolumbien machen, vor allem wegen des 19-jährigen Real-Madrid-Asses Linda Caicedo.


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