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ÖFB-Frauen um EM-Ticket: "Ergebnis steht über allem"

Die Partien gegen Polen sollen kein Stolperstein am Weg zur Europameisterschaft im kommenden Jahr in der Schweiz werden.

ÖFB-Frauen um EM-Ticket: Foto: © GEPA

Österreich war in zwei Duellen in der EM-Qualifikation stärker als Polen, im Play-off um ein EM-Ticket gilt es das in zwei weiteren Partien zu bestätigen. Im Hinspiel am Freitag in Gdansk geht es für die ÖFB-Auswahl vor allem um eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am Dienstag in der Wiener Generali Arena.

Dort soll die dritte EM-Teilnahme in Folge gefeiert werden, alles andere wäre eine herbe Enttäuschung und ein großer Rückschlag für den Frauenfußball in Österreich.

"Es stimmt mich zuversichtlich, dass wir alle wissen, worum es geht. Ich möchte betonen, dass solche K.o.-Duelle immer auch eine mentale Herausforderung darstellen, aber wir haben einen großen Traum und damit wir uns diesen erfüllen können, wollen wir morgen schon als Sieger vom Platz gehen", sagte ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann.

Und Mittelfeldspielerin Barbara Dunst ergänzte vor einem "All-In-Spiel": "1:0 oder 2:0 wäre super. Kein Gegentreffer wäre auch wichtig."

Elftbestes Team Europas Favorit

Zum Play-off-Start wurde Slowenien nach mühevollem Beginn im Hinspiel mit 3:1 und dann mit 2:1 bezwungen. Nach der Nummer 40 der Welt wartet mit Polen nun der Weltranglisten-32 auf die Nummer 17 der Welt und das elftbeste Team Europas. Auch deshalb sind die Rollen klar verteilt.

Hinzu kommen noch die beiden 3:1-Erfolge der ÖFB-Truppe in der Quali in diesem Jahr. "Natürlich können wir nach den Ergebnissen in der Vergangenheit sehr selbstbewusst auftreten", betonte Dunst. "Ich erwarte von jeder Spielerin, dass sie funktioniert."

Auch Fuhrmann ist froh, dass ihr Team nach den beiden Erfolgen mit einer "gewissen Überzeugung" in die Partie gehen könne. Mit einem Selbstläufer rechnet aber niemand. "Wir haben auch in den zwei Spielen gemerkt, wie gefährlich Polen sein kann", erinnerte Fuhrmann.

Aufpassen auf Pajor

Seit damals habe der Gegner laut der ÖFB-Trainerin "individuell an Qualität dazugewonnen", etwa durch Eintracht-Kapitänin Tanja Pawollek oder PSG-Kapitänin Paulina Dudek.

Das Aushängeschild bleibt Weltklasse-Stürmerin Ewa Pajor. Seit Sommer stürmt sie mit dem FC Barcelona für das aktuell stärkste Team Europas.

"Man hat sie dann im Griff, wenn man sie immer markiert, sie nicht in eine offene Stellung kommen lässt. Klar ist, dass nicht jeder Lauf von ihr verhinderbar ist", sagte die 44-Jährige. In beiden Quali-Duellen konnte sie gut in Schach gehalten werden.

Degen fix nicht im Kader

Für Österreich trafen in Gdynia am 9. April Sarah Puntigam (15.) und nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich Lilli Purtscheller (66.) und Eileen Campbell (92.). In Altach trugen sich am 12. Juli Celina Degen (37.) und Campbell (71.) bei einem polnischen Eigentor (74.) zum 3:0 in die ÖFB-Schützenliste ein.

Degen kann diesmal keine Rolle spielen, die Innenverteidigerin trainierte zwar am Donnerstag individuell, für einen Einsatz reicht es aber noch nicht.

Bei Rechtsverteidigerin Laura Wienroither hingegen ist ein Einsatz laut Fuhrmann "durchaus vorstellbar". Fix aber nicht von Beginn an. Da Katharina Schiechtl im Vergleich zu den Slowenien-Duellen wieder zur Verfügung steht, gibt es trotzdem eine Alternative zur jüngsten "Notlösung" mit Mittelfeldspielerin Annabel Schasching rechts hinten.

"Ergebnis steht über allem"

"Ich erwarte eine sehr intensive Partie. Wir brauchen mehr Intensität als in den letzten Spielen", forderte Fuhrmann. Ein Fußball-Leckerbissen muss es für sie nicht zwingend werden.

"Wir haben nichts davon wenn wir den Gegner dominieren, viele Chancen kreieren und am Ende das Ergebnis nicht passt, wie es etwa zuletzt bei den ÖFB-Männern gegen Slowenien der Fall war. Wir wollen attraktiven Fußball spielen, aber das Ergebnis steht über allem."

Die Organisatoren rechnen mit mehr als 8.000 Fans im mehr als 40.000 Zuschauer fassenden Stadion in Gdansk. Für das Rückspiel kündigt sich leider eine deutlich schlechtere Kulisse an. Bis Donnerstagmittag konnte trotz diverser Aktionen noch nicht einmal die 2.500-er-Marke geknackt werden.

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