Das österreichischen Frauen-Nationalteam erlebte eine Länderspielpause nach Wunsch. Nach dem 2:1-Heimerfolg über Portugal in Altach am Freitag folgte ein erneuter 2:1-Sieg auswärts in Portugal am Dienstag (Spielbericht >>>).
Damit steht man nach einem Punkt in Norwegen und einer knappen 0:1-Heimniederlage gegen Frankreich mit sieben Punkten nach vier Spieltagen auf Platz zwei in einer top besetzten Gruppe.
"Wenn mir jemand im Vorfeld sagt, dass wir nach vier Spielen bei sieben Punkten stehen in dieser sehr schweren Gruppe, hätte ich es fast nicht für möglich gehalten", freut sich Teamchefin Irene Fuhrmann über den Erfolg ihrer Mannschaft nach dem Sieg am Dienstag.
Endlich guter Beginn
Das Frauen-Nationalteam stand vor der Partie in Portugal in der Kritik, die erste Hälfte in den vergangenen Partien stets verschlafen zu haben. Dieses Mal präsentierte sich die Elf von Beginn an von ihrer besten Seite.
"Wir sind gut reingestartet, waren griffig, haben einige Torchancen schon in der ersten Halbzeit erarbeitet", freut sich Fuhrmann über eine Trendumkehr.
Das Thema Anfangsphase wurde laut Kapitänin Sarah Puntigam vor dem Spiel angesprochen. "Wir waren intensiv von Anfang an da, waren super in den Zweikämpfen. Es war ein ganz anderes Bild von Anfang an als in den letzten Spielen", freut sie sich über das Ergebnis davon.
Ähnlich sieht es die Torschützin zum 1:0, Viktoria Pinther. "Wir waren kämpferisch voll da, haben an der zweiten Halbzeit vom letzten Spiel voll angeknüpft, was man gesehen hat. Wir wollten den Sieg unbedingt", so die Stürmerin.
"Richtig stark im Kopf"
Auf den Treffer zum 1:0 (72.) folgte gleich die Ernüchterung. Den Portugiesinnen gelang postwendend der Ausgleich.
Aber auch mit dieser Situation wussten die Österreicherinnen umzugehen. Eileen Campbell sorgte im Gegenzug für die erneute Führung (77.).
"Ich denke, es war ein sehr schöner Pass von der Höbi (Marie Höbinger, Anm.). Da habe ich einfach meine Stärke mit Speed auf das Tor. Ich war entschlossen, den Ball auf die Kurze zu bringen, und Gott sei dank ist das aufgegangen", analysiert die Altach-Stürmerin den Treffer nüchtern.
"Wir waren richtig stark im Kopf. Ein Riesenkompliment an das gesamte Team", lobt Fuhrmann die Reaktion ihrer Spielerinnen auf den Ausgleich.
"Ich glaube, wir sind es ein bisschen gewohnt aus Österreich. Es war nicht einfach. Man hat zeitweise nicht viel gesehen."
Die Partie in Portugal war dabei nicht unbedingt auf Hochglanz poliert, bei heftigen Niederschlägen regierte der Kampfgeist auf dem Platz.
Kapitänin Sarah Puntigam spricht von einer "unglaublich kämpferischen Leistung". "Es war kein schönes Spiel. Umso schöner und wichtiger, dass wir das Spiel für uns entschieden haben. Jeder hat alles reingehaut", so die Spielführerin.
Das Unwetter spielte dabei wohl mehr der ÖFB-Elf in die Karten. "Ich glaube, wir sind es ein bisschen gewohnt aus Österreich. Es war nicht einfach. Man hat zeitweise nicht viel gesehen", meint Puntigam.
Gute Ausgangslage für den Klassenerhalt
Mit den Erfolgen hat das ÖFB-Frauen-Team alle Trümpfe im Kampf um den Klassenerhalt in der Hand. Für diesen ist zumindest Platz zwei vonnöten, das drittplatzierte Team muss in die Playoffs. Der Polster vor den letzten beiden Begegnungen mit Frankreich und Norwegen auf die Konkurrenz ist gewachsen. Mit sieben Zählern steht die Fuhrmann-Elf vier Punkte vor den Portugiesinnen (3) und fünf vor Norwegen (2).
"Wir können selbstbewusst in die nächsten Spiele gehen. Natürlich hat man einen Puffer zu den anderen beiden Teams" zeigt sich Siegtorschützin Campbell optimistisch.
Teamchfin Fuhrmann hofft darauf, dass alle ihre Leistungsträgerinnen bis dahin fit bleiben. "Dann ist in diesen beiden Spielen alles möglich. Am Ende haben wir es selber in der Hand. Wenn wir noch Punkte sammeln im Dezember, können wir den Ligaerhalt schaffen", so die Trainerin.