Österreichs Frauen-Nationalteam ist der dritten EM-Teilnahme in Folge wieder näher gekommen.
Mit einem 2:1 in Ried am Dienstag (Spielbericht) infolge eines 3:0 in Koper konnte Slowenien in der 1. Playoff-Runde souverän in die Schranken gewiesen werden.
Jubilarin und Doppel-Torschützin Sarah Puntigam und Co. präsentierten sich gegenüber Freitag verbessert, sind von ihrer Topform aber entfernt. Auch deshalb war bei aller Freude vor dem Play-off-Finale auch Selbstkritik angesagt.
Zähe Aufgabe aufgrund mangelnder Chancenverwertung
"Ergebnistechnisch haben wir uns in beiden Partien souverän durchgesetzt. Leistungstechnisch würde ich mir dennoch wünschen, dass wir die Eigenfehler in Zukunft abstellen", resümierte ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann. Im Gegensatz zu Spiel eins fand ihr Team diesmal schon vor der Pause reichlich Chancen vor, traf da allerdings nicht.
Auch nach dem Seitenwechsel gab es zum Teil sehenswerte Kombinationen, die einzigen beiden Treffer fielen aber vom Elfmeterpunkt. "Da wir unsere erarbeiteten Chancen nicht genutzt haben war es doch eher wieder eine zähe Aufgabe", sagte die 44-Jährige.
Zumindest bei den Strafstößen passte die Effizienz, da belohnte sich Puntigam in ihrer 150. Partie für eine starke Leistung und krönte ihr Jubiläumsspiel. Beide Schüsse brachte sie in der gleichen Ecke unter, fünf ihrer 24 Tore erzielte sie in der laufenden Quali.
Puntigam erreicht Legendenstatus
Zum dritten Mal durfte sich die 32-Jährige, die zuvor drei gute Chancen ausgelassen hatte, über einen Doppelpack freuen. "Es war sehr emotional und ich bin sehr froh, dass ich dem Team helfen konnte. Alles was zählt ist, dass wir in der nächsten Runde sind. Es war sicherlich nicht unser bestes Spiel", verlautete Puntigam.
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Umso wichtiger waren ihre Tore, das wussten alle im ÖFB-Lager. "Ich ziehe ich den Hut vor ihr, weil sie sich schon so lange auf diesem Niveau hält und nach wie vor hungrig ist. Sie hat in den Duellen gegen Slowenien gezeigt, dass sie zurecht Kapitänin ist, Verantwortung übernommen und drei Elfmeter versenkt", sagte Fuhrmann.
Und Torfrau Manuela Zinsberger ergänzte: "150 Spiele für Österreich zu absolvieren ist eine Nummer. Sie hat Legendenstatus und heute ihre Coolness zwei Mal unter Beweis gestellt. Sie ist eine tolle Sportlerin und Persönlichkeit."
Österreich vor Polen gewarnt
Da auch Polen die "Pflichtaufgabe" Rumänien mit einem 4:1 nach einem Auswärts-2:1 nahm, kommt es am 29. November in Polen und 3. Dezember in der Wiener Generali Arena zur Neuauflage des Quali-Duells der beiden Teams. Die ÖFB-Auswahl hat dank zwei 3:1-Siegen gute Erinnerungen und auch die Favoritenrolle.
"Auswärts war es ein mühsamer Arbeitssieg, zu Hause haben wir eine sehr gute Leistung abgerufen. Wir sind gewarnt und wissen, dass wir ans Maximum gehen müssen um unseren Traum, das dritte Mal in Folge zu einer EM zu fahren, zu verwirklichen", betonte Fuhrmann.
Gerade im Umschaltspiel könne Polen mit Weltklassestürmerin Ewa Pajor "sehr gefährlich" werden. "Ich kenne ein paar Spielerinnen, sie wollen erstmals zur EURO, sind motiviert, es wird daher nicht einfach", meinte auch Puntigam. Eine bessere Chancenverwertung, Steigerung im Umschaltspiel und allgemein im Spiel mit dem Ball sei nötig. "Es ist definitiv noch Luft nach oben, wir müssen zulegen", betonte die Steirerin.
Weitere personelle Fragezeichen
Fix keine Rolle wird weiterhin Katharina Naschenweng spielen. Die flexible Außenspielerin wird nach einem Kreuzband-Eingriff noch einige Monate pausieren müssen. Für Rechtsverteidigerin Laura Wienroither wird es wegen eines Meniskus-Eingriffs ein Wettlauf mit der Zeit.
Mit Celina Degen und Katharina Schiechtl sollten dafür zwei andere Abwehr-Alternativen dann wieder zur Verfügung stehen. Wie auch Einserstürmerin Eileen Campbell, die aufgrund eines Kreislaufkollapses am Dienstag pausierte.
Ob mit Lisa Kolb eine andere Angreiferin nach ihrer Fußverletzung rechtzeitig fit wird, wird sich weisen.