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Mit etwas Wehmut - und viel Stolz

Trotz Enttäuschung über das Aus vergisst man Größe des Erreichten nicht.

Mit etwas Wehmut - und viel Stolz Foto: © GEPA

Dänemark beendete Österreichs Märchen bei der EURO 2017.

Es hat sich früh abgezeichnet, dass es nicht sein sollte.

Sarah Puntigam hätte die ÖFB-Frauen gegen Dänemark nach 13 Minuten in Führung schießen können, scheiterte aber vom Elfmeterpunkt – als erste von letztlich vier Österreicherinnen.

"Ich wollte ihn eigentlich rechts in die Ecke schießen, er ist mir leider drübergezogen. Keine Ahnung, einfach schlecht geschossen", meinte die Unglücksrabin nach dem Spiel.

Auch im Halbfinale musste die Thalhammer-Elf 120 torlose Minuten gegen einen taktgebenden Gegner überstehen. Das Happy End, wie im Viertelfinale gegen Spanien, blieb aber aus. Österreichs neuen Heldinnen bleibt "nur" der dritte Platz bei der ersten Europameisterschaft.

Das Pendel schlägt zu ÖFB-Ungunsten aus

Die unfassbare Nervenstärke des Elfmeterschießens in der vorhergehenden Partie, als alle fünf ÖFB-Schützinnen trafen, kehrte sich diesmal ins genaue Gegenteil um.

Schon nach den gescheiterten Versuchen von Laura Feiersinger und Viktoria Pinther schien klar, dass das Pendel nicht zu Gunsten von Rot-Weiß-Rot ausschlagen würde.


Wir bedanken uns für Momente wie diesen:

(Text wird unterhalb fortgesetzt)


Auch, wenn Manuela Zinsberger ihr Soll im Anschluss gegen Sofie Pedersen erfüllte. Nach Verena Aschauers Fehlschuss und Simone Sörensens Siegtreffer war der Traum vorbei.

Die Abwehr hält auch mit Glück

Der Finaleinzug der Däninnen, die nach fünf erfolglosen Halbfinali endlich die Chance auf den großen Wurf bekommen, war angesichts des Spielverlaufs aber nicht unverdient.

Oft scheiterten die Skandinavierinnen an Zinsberger, manchmal auch an sich selbst. Österreich hatte hingegen nur in der Anfangsphase durch Nina Burger, eben durch Sarah Puntigam und später noch Virginia Kirchberger erwähnenswerte Möglichkeiten.

Schon in der Verlängerung hätten die Däninnen eigentlich alles klar machen müssen. Doch das österreichische Bollwerk hielt, teilweise mit Glück. Etwa, als Pernille Harder in letzter Minute einen Kopfball aus kurzer Distanz irgendwie danebensetzte.

"Wir haben in fünf Spielen ein Tor bekommen", wusste Dominik Thalhammer nach dem Spiel noch einmal zu betonen.

Keine Ahnung, woran es lag

Tatsächlich beenden die ÖFB-Frauen ihre erste Europameisterschaft ohne Niederlage aus dem Spiel heraus.

Trotz der kaum existenten Erwartungshaltung. Eine Sensation, die länger stehen bleiben wird, als die Traurigkeit über das verpasste Finale.



"Die Enttäuschung ist groß, weil wir so nah am größten Erfolg überhaupt dran waren. Wir haben 120 Minuten gut dagegengehalten. Heute war die Sicherheit nicht so da - woran es genau gescheitert ist, ist schwer zu sagen", sagte der geknickte Teamchef.

"Morgen werden wir anfangen zu verarbeiten, was wir erreicht haben. Es ist großartig und sensationell, das bleibt es jetzt auch."

Es ist "extrem traurig"

Seine Spielerinnen haben mit der Verarbeitung allerdings schon nach dem Spiel begonnen. Natürlich konnte der Schmerz über das Aus nicht ganz verborgen werden.

"Wenn man nach Elfmetern ausscheidet, vier Elfer nicht nutzt, ist das nur extrem traurig. Aber ich mache keinen Vorwurf. Wir bleiben als Team zusammen", sagte Viktoria Schnaderbeck.

"Jetzt heißt es, das alles zu verdauen. Im Fußball entscheiden Kleinigkeiten. Wenn wir den Elfer genutzt hätten, hätte es vielleicht einen anderen Spielverlauf gegeben", haderte die Kapitänin.



"Es war nicht die Schwäche im Kopf, wir haben uns nicht so viele Chancen erarbeitet und viele zweite Bälle verloren, was normalerweise unsere Stärke ist. Und das Pressing hat auch nicht so funktioniert."

Am Freitag wird trotzdem gefeiert

Die negativen Seiten des letzten Auftritts werden schnell vergessen sein. Der positive Eindruck, den die Truppe im eigenen Land hinterlassen hat, wird hoffentlich nachwirken.

Schon am Freitag reisen die ÖFB-Frauen von den Niederlanden zurück nach Österreich. Am Abend steht ein Empfang am Wiener Rathausplatz an.

"Wenn man sieht, wie viele Spiele wir in den letzten Wochen gemacht haben und immer an unsere Grenzen gegangen sind, nagt dieses Ende an einem. Dennoch können wir zufrieden sein, so viele positive Dinge mitnehmen und stolz sein", resümierte Manuela Zinsberger.

Und der Stolz wird in der Heimat nicht abreißen, wenn Österreichs neue Stars erstmals aus nächster Nähe mitbekommen werden, was sie in den letzten Tagen bewegten.


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