Österreich Österreich AUT
Deutschland Deutschland GER
Endstand
2:3
2:1, 0:2
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ÖFB-Frauen sind noch nicht fertig - "Haltets euch an!"

Statt Trauer über die verpassten Punkte zum EM-Quali-Auftakt gegen Deutschland ist Selbstvertrauen angesagt. Zinsberger: "Man hat gesehen, wozu wir fähig sind!"

ÖFB-Frauen sind noch nicht fertig - Foto: © GEPA

Es war ein Abend mit gemischten Gefühlen für die ÖFB-Frauen.

Zuerst brachte Eileen Campbell die Mannschaft zum Auftakt der EM-Qualifikation gegen den Favoriten aus Deutschland bereits nach 17 Minuten mit 2:0 in Front, es folgte eine 2:3-Pleite.

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Dass im Lager des ÖFB nach dem Spiel alles andere als glückliche Gesichter zu finden sind, zeigt die hohen Ansprüche. Diese Anfangsphase, in der die Deutschen phasenweise dominiert wurden, soll keine "One-Hit-Wonder" bleiben.

"Wir sind nicht fertig, Leute. Das war Spiel Nummer eins und es kommen noch welche, haltets euch an."

Manuela Zinsberger

Besonders emotional zeigt sich Torfrau Manuela Zinsberger. "Ich hoffe, die österreichische Nation hat gesehen, wozu wir fähig sind", meint die Arsenal-Legionärin.

Den in der Mixed-Zone versammelten Journalisten macht sie deutlich: "Wir sind nicht fertig, Leute. Das war Spiel Nummer eins und es kommen noch welche, haltets euch an."

Mutiger Auftritt der Österreicherinnen

Vor allem die Einstellung der Österreicherinnen begeisterte. Präsent traten die ÖFB-Frauen in den Anfangsminuten an. In den Zweikämpfen wurde der Nachbar regelrecht in die Schranken gewiesen.

"Das ist Österreich. Wir brennen für unser Ding und demnach wollen wir das am Platz zeigen", so Zinsberger.

Sie spricht von Werten, die auf und außerhalb des Platzes vertreten werden. "Man hat in den Gesichtern der Mädels gesehen, wie sehr wir uns reinhauen und wie stolz wir sind, Österreich vertreten zu dürfen", so die Torfrau.

Heiß gemacht hat sie Zinsberger vor der Partie. Nach den Hymnen versammelte sich die Mannschaft noch einmal im Kreis. Sie wollte, wie sie sagt, mit der Mannschaft noch einmal Prinzipien durchgehen.

"Ich wollte den Mädels einfach klar machen, dass wir super spielen, und die letzte Konsequenz durchziehen müssen", so Zinsberger.

Youngsters machen Hoffnung

Vor allem die junge Garde macht Hoffnung auf mehr. Nicht nur Eileen Campbell glänzte, die defensive Mittelfeld-Spielerin Celine Degen (22) und Flügelflitzerin Lilli Purtscheller (20) lieferten einen mehr als ordentlichen Abend ab.

Das bemerkte auch die Teamchefin. "Ich bin der Meinung, dass beide eine unheimlich gute Partie gespielt haben. Sie haben den Bonus, dass beide unheimlich jung sind", so Fuhrmann.

Trauer soll Selbstvertrauen weichen

Sarah Puntigam macht gleich klar, sich im Rückspiel revanchieren zu wollen. Die gestiegenen Ansprüche sind klar zu erkennen. 

Die Trauer über die bittere Niederlage ist an diesem Abend nicht zu leugnen. Aber bereits am Samstag soll sie dem Selbstvertrauen weichen.

"Soll ich mich jetzt verstecken?", antwortet Zinsberger einem Journalisten auf die Frage nach dem mentalen Umgang damit. 

Jetzt wartet Polen

Jetzt ist eine Analyse gefragt. Am Dienstag wartet schon Polen im Auswärtsspiel. Der bevorstehende Gegner verlor zum Auftakt gegen Island gleich mit 0:3.

Teamchefin Fuhrmann erwartet Polen und Island auf ähnlichem Niveau
Foto: © GEPA

"Ich bleibe bei meiner Meinung, dass Island, Polen und wir uns auf Augenhöhe begegnen", meint Fuhrmann, die vor allem auf die polnische Stürmerin Pajor vom VfL Wolfsburg aufmerksam macht.

Dort werden die Österreicherinnen dennoch eine leichte Favoritenrolle einnehmen, schließlich wurden sie aus Topf zwei gezogen.

"Mir ist es im Endeffekt egal, welche Rolle wir haben. Wir konzentrieren uns auf unsere Leistung, wozu wir fähig sind, dass wir die Pläne der Trainerin umsetzen. Wir müssen rennen bis zum Umfallen, die Zweikämpfe annehmen", so Zinsberger.

Allgemein wird vor dem Gegner gewarnt, das Ergebnis gegen Island soll nicht trügen. Zudem werden die Polinnen wohl auch mit einer anderen Spielweise auf die ÖFB-Frauen warten.

ÖFB-Frauen wollen zur EURO

Es gilt die Pleite gegen die DFB-Frauen aufzuarbeiten und den Fokus auf Polen zu legen. "Es geht darum das Spiel zu analysieren, zu schauen, wie es dazu gekommen ist, dass wir eine 2:0-Führung aus der Hand gegeben haben, aber wir nehmen viel mehr Positives mit", so Campbell. 

Das Ziel ist ein Platz bei der EURO 2025 in der Schweiz. Die ersten beiden Teams qualifizieren sich fix, für den Dritten und Vierten geht es ins Playoff.

"Dann bin ich mir sicher, dass wir unser Ziel erreichen werden", meint Eileen Campbell.


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