Österreichs Frauen-Fußball-Nationalteam fiebert dem Start in die Nations League am Freitag entgegen.
Vor allem auch Neo-Teamchef Alexander Schriebl, der sein Team seit Montag in Geinberg bei seinem ersten Lehrgang auf das Duell mit Schottland einstimmt. "Die ersten Eindrücke sind durchwegs positiv", berichtete Offensivspielerin Marie-Therese Höbinger am Mittwoch. Die verpasste EM ist kein Thema mehr. "Wir schauen nur nach vorne, nicht mehr zurück."
Auf die verpasste EM-Teilnahme durch die beiden Play-off-Niederlagen gegen Polen vergangenes Jahr war das Ende der Ära von Teamchefin Irene Fuhrmann gefolgt. "Wir wissen alle, worauf es ankommt, müssen mit Herz auf dem Platz stehen und laufen, bis die Lunge raushängt", forderte ÖFB-Torfrau Manuela Zinsberger.
An ihrem Standing als Nummer eins hat sich nichts geändert. Auch in der Kapitänshierarchie blieb alles beim Alten. Da folgt die Niederösterreicherin als Nummer drei hinter Sarah Puntigam und Sarah Zadrazil.
Spielerinnen freuen sich über "größere Freiheiten"
Aus spielerischer Sicht will die ÖFB-Truppe einen sehr aggressiven Angriffsfußball zeigen. "Wir wollen wieder mit unserem Pressing überzeugen, den Gegner merken lassen, dass wir da sind. Wir werden mit viel Mentalität spielen, viel angreifen und die Gegner vor große Probleme stellen", skizzierte Höbinger.
Gelingen solle das auch dank einer "größeren Freiheit, gewisse Dinge selber nach Intuition zu lösen". Auch deshalb hat Schriebl bis jetzt einen guten Eindruck hinterlassen.
"Er ist ein offener Typ und Ruhepol, der eine Vision und Bock auf die Sache hat. Seine Ideen bringt er mit Leichtigkeit und Klarheit rüber", sagte Zinsberger.
Dass die EM 2025 in der Schweiz ohne Österreich über die Bühne geht, wurde vom neuen Coach nur ganz kurz angeschnitten. "Es wurde nicht außen vor gelassen, aber der Fokus liegt auf der WM-Qualifikation, denn keiner will mehr Energie verschwenden an etwas, das wir nicht mehr ändern können", verlautete Höbinger.
Unabhängig davon habe jede Einzelne versucht, den Rückschlag bestmöglich zu verarbeiten. Ihr sei das ganz gut gelungen. "Alle sind komplett motiviert, es besser zu machen."
Zinsbergers schwerer Stand bei Arsenal
Für Zinsberger kommen Rückschläge bei Arsenal hinzu, wo sie unter Neo-Trainerin Renee Slegers hinter der 24-jährigen Daphne van Domselaar aktuell nur die Nummer zwei ist.
"Rollen können sich verändern, die Nummer eins ist nie garantiert. Es ist nicht einfach, damit umzugehen, ich sehe es aber als neue Herausforderung und muss jetzt einfach noch einmal eine Schippe drauflegen", erläuterte Zinsberger.
Ob ein Transfer im Sommer Thema werden könnte, wollte die 29-Jährige nicht sagen. "Damit beschäftige ich mich jetzt einmal gar nicht, ich habe keine Zeit, darüber nachzudenken."