Auf dem Weg zu einem Ticket für die EM 2025 in der Schweiz spielen Tatsachenentscheidungen der Schiedsrichterinnen aufgrund fehlender Video Assistant Referees (VAR) noch eine tragende Rolle.
Schon beim Quali-Auftakt-2:3 von Österreich gegen Deutschland am Freitag in Linz hätten sich wegen eines strittigen Elfmeters viele ÖFB-Fans gewünscht, dass das anders ist.
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Auch die Akteurinnen am Feld wie Barbara Dunst hoffen auf einen vermehrten Einsatz des Videobeweises.
VAR fehlt noch häufig
Während die großen Turniere, wie zuletzt die EM 2022 und WM 2023 (zuvor auch schon 2019), mit VAR-Besetzung über die Bühne gingen, fehlt dieser in den Qualifikationen nach wie vor.
Auch in der Gruppenphase der Champions League, wo Österreichs Serienmeister SKN St. Pölten nicht überzeugen konnte, war er noch nicht mit von der Partie.
Genauso wenig wie in den europäischen Topligen, wie in Deutschland wo zum Beispiel Eintracht Frankfurt mit den ÖFB-Legionärinnen Dunst, Virginia Kirchberger und Verena Hanshaw diese Saison einige Male den "schwarzen Peter" zog.
"Uns hat es diese Saison drei oder viermal ganz extrem erwischt, auch im Topspiel gegen Wolfsburg, das ist sehr bitter", verlautete Dunst.
Hoffen auf Lösung
Bitter war auch der gepfiffene Elfmeter am Freitagabend in der Raiffeisen Arena, den DFB-Stürmerin Laura Freigang im Duell mit der am Boden sitzenden ÖFB-Torfrau Manuela Zinsberger provoziert hatte.
Eine glasklare Fehlentscheidung war das zwar vielleicht nicht, möglicherweise hätte die schwedische Schiedsrichterin Tess Olofsson ihre Meinung aber im Falle eines TV-Studiums geändert.
"Wir müssen dahin kommen, dass es den VAR immer gibt. Das ist der nächste wichtige Schritt, um den Frauenfußball weiter zu professionalisieren. Ich hoffe, dass man in Zukunft eine Lösung findet", gab Dunst zu Protokoll.
Weiterentwicklung gefordert
Auch Doppel-Torschützin Eileen Campbell würde das befürworten, da es immer wieder strittige Situationen gebe. Natürlich gibt es aber trotz VAR keine Garantie für hundertprozentig richtige Entscheidungen, die Tendenz geht aber zumindest dahin das grobe Schnitzer "ausgebügelt" werden.
"Vielleicht hätte der VAR auch eine falsche Entscheidung getroffen, das kann man nicht sagen. Aber natürlich wäre es gut wenn wir uns auch in diesem Bereich weiterentwickeln", sagte Zinsberger, die Freigang ihrem Gefühl nach nicht gefoult hatte.
"Brauchen VAR auf höchstem Niveau"
ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann ist da ähnlicher Meinung. Die Vergangenheit habe zwar gezeigt, dass trotz der Einführung nicht immer richtig entschieden werde. "Es ist aber klar, dass der VAR auf höchstem Niveau zum Einsatz kommen sollte."
Ihr Team ist nach dem Abflug am (heutigen) Sonntag nach Polen, wo am Dienstag in Gdynia gespielt wird, am 31. Mai gegen Island wieder vor heimischem Publikum zu sehen. In Linz blieb ein erhoffter neuer ÖFB-Rekordbesuch mit 7.500 Anhängern zwar aus, die Stimmung war aber gut.
"Haben Werbung für uns gemacht"
"Es war richtig geil und ich bin auch der Meinung, dass wir Werbung für uns gemacht haben. Ich hoffe, dass sich uns diese Bühnen auch weiter öffnen und wir diese dann auch füllen können", sagte Fuhrmann.
Das wäre auch nach dem Geschmack von Zinsberger, die verlautete: "Ich hoffe, wir sind in der Entwicklung noch nicht fertig und können weiter rauf und auch einmal ausverkauft sein und das dann öfter."
Die nächste Möglichkeit dazu bietet sich in der Innviertel Arena in Ried, auch das zweite Quali-Heimspiel findet auf oberösterreichischem Boden statt.