Österreich Österreich AUT
Deutschland Deutschland GER
Endstand
2:3
2:1, 0:2
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Wie Hrubeschs direkte Art die ÖFB-Frauen in die Knie zwang

Zu Beginn sah es nach einem bitteren Abend für die DFB-Frauen in Linz aus, doch die Ansprache von Trainer Horst Hrubesch brachte sie auf die Siegerstraße.

Wie Hrubeschs direkte Art die ÖFB-Frauen in die Knie zwang Foto: © GEPA

Deutschland feiert in Linz gegen die österreichische Frauen-Nationalmannschaft einen 3:2-Sieg und startet damit perfekt in die EM-Qualifikation. Doch zu Beginn der Partie sah es ganz anders aus.

Mit jeder Minute wurde die Miene von Horst Hrubesch, Teamchef der DFB-Frauen, finsterer und finsterer. Grund war das forsche Auftreten der ÖFB-Frauen, die sich mit zwei frühen Toren belohnten.

Bühls Tor des "puren Willens" bringt Deutschland zurück ins Spiel

"Österreich hatte in den ersten 20 Minuten das Momentum", so Klara Bühl, die im Laufe der Partie noch eine entscheidende Rolle spielen sollte. Ähnlich sieht es Abwehrspielerin Kathrin-Julia Hendrich: "Wir haben in das Pressing reingespielt, das hat Österreich umso stärker gemacht und uns eher dann verunsichert. Dann wurden wir hinten reingedrückt, bekommen dumme Tore."

Deutschland wirkte vor allem zu Beginn zahnlos. "Wir haben gewusst, was auf uns zukommt, aber wir haben nicht dagegen gehalten. Wir waren nicht richtig in den Zweikämpfen, sondern haben nur versucht mitzuspielen. Da haben wir uns auf etwas eingelassen, das wir nicht können", so das Fazit von Hrubesch zur ersten Halbzeit.

Auch die Anfangseuphorie des DFB-Anhangs war jäh verpufft. Doch Klara Bühl gab der Mannschaft mit ihrem Tor kurz vor der Pause einen Hoffnungsschimmer. Im Anschluss an die Partie spricht sie von einem Tor des "puren Willens".

Der Grundstein zum Comeback war damit gelegt. In Halbzeit zwei waren es erneut Bühl und ein fragwürdiger Elfmeter von Gwinn, die das DFB-Team auf die Siegerstraße brachten.

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Hrubesch: "Die Mannschaft hat bewiesen, dass sie Charakter hat"

Die Erleichterung war nach Spielende beim Nachbarn spürbar: "Wichtig war es, dass wir die drei Punkte mitnehmen. Die Mannschaft hat bewiesen, dass sie Charakter hat, dass sie zurückkommen kann und dass sie eigentlich schwer zu schlagen ist", so Horst Hrubesch, der in der Halbzeitpause die richtigen Worte gefunden zu haben schien.

"Ich glaube, wer Horst kennt, der weiß, dass er sehr direkt ist. Die direkte Art tut uns gut", so Doppelpackerin Bühl.

Neben Bühl hatte Giulia Gwinn, die in Linz erstmals als Kapitänin auflief, mit ihrem verwandelten Elfmeter entscheidenden Anteil am Erfolg der DFB-Frauen. Auch die Tatsache, dass der Elfmeter wiederholt werden musste, brachte Gwinn nicht aus der Ruhe.

"Ich habe zwar eine ganz gute Quote, trotzdem ist man da nicht zu hundert Prozent sicher. Ich versuche, mit Überzeugung ranzugehen und dann kann ich auch damit leben, wenn es nicht klappt", so die 24-Jährige.

In Hinblick auf die im Sommer anstehenden Olympischen Spiele hat das DFB-Team aber noch deutlichen Nachholbedarf. "Wir wissen, dass wir einfach besser werden müssen", wird Hrubesch zum Schluss nochmal deutlich.

Am Selbstverständnis müsse man noch arbeiten, da sind sich alle Beteiligten einig.


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