Dass die Nominierung eines Spielers für das ÖFB-U18-Nationalteam bosnische Fußballfans beschäftigt, ist ungewöhnlich. Im Fall von Salko Hamzic allerdings verständlich.
Der 17-jährige Torhüter wurde Anfang November in die U18-Auswahl von Teamchef Manfred Zsak, die zum Jahresabschluss ein Heimdoppel gegen Finnland bestreitet, berufen und steht damit erstmals im Kader eines rot-weiß-roten Nachwuchsnationalteams.
Verpasste Chance für Bosnien und Herzegowina?
Hamzic ist Spieler des FC Liefering und gilt als großes Torwart-Talent. Mit 14 Jahren debütierte er für die AKA U18 der Roten Bullen, kurz vor seinem 17. Geburtstag stand er erstmals in LigaZwa für die "Jungbullen" zwischen den Pfosten.
Spannend: Hamzic ist bosnischer Staatsbürger und war in der Vergangenheit bei einem Nachwuchs-Lehrgang von Bosnien und Herzegowina dabei.
Im vergangenen Sommer nahm der Keeper jedoch am Perspektivspieler-Lehrgang des ÖFB teil. Nun steht Hamzic zum ersten Mal im Kader einer heimischen Nachwuchs-Auswahl. Das missfällt den bosnischen Fußballfans, die in den sozialen Medien einer womöglich verpassten Chance nachtrauern.
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Austria-Talent ebenfalls im ÖFB-Fokus
Wie LAOLA1 im vergangenen August berichtet hatte, bemühte sich der ÖFB um die Einbürgerung des hoch veranlagten Torhüters.
Doch nicht nur Hamzic stand im Fokus des Verbandes. Auch der 18-jährige Nigerianer David Ewemade sollte die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten.
Ewemade läuft in der Regionalliga Ost für die Young Violets Austria Wien auf und gilt als einer der schnellsten Spieler der "Veilchen"-Akademie.
Schöttel: "Erhalt der Staatsbürgerschaft ändert für Spieler nichts"
LAOLA1 nahm die Hamzic-Einberufung zum Anlass und wollte vom ÖFB wissen, ob die beiden Talente mittlerweile die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten haben.
Sportdirektor Peter Schöttel klärt auf: "Der aktuelle Stand bezüglich Salko Hamzic und David Ewemade ist der, dass sie die österreichische Staatsbürgerschaft noch nicht erhalten haben, der Einbürgerungsprozess aber bereits länger läuft."
Gleichzeitig hält der 56-Jährige fest: "Was ich noch einmal betonen möchte, ist, dass sich auch mit dem Erhalt der Staatsbürgerschaft für den Spieler nichts ändert. Erst im Nationalteambereich muss sich ein Spieler auf einen Verband festlegen. Im Bereich der Nachwuchsnationalteams kann auch zwischen Verbänden gewechselt werden."
Ewemade sowie Hamzic könnten sich also gegen den ÖFB entscheiden, sollte der nigerianische bzw. der bosnische Verband doch noch Ernst machen. Aktuell dürfte Rot-Weiß-Rot aber gute Karten haben.
