Österreichs Fußball feilt nach wie vor an der bestmöglichen Nachwuchs-Förderung. Das Individual-Programm des ÖFB, das "Projekt 12", wird nun auf neue Beine gestellt.
Ein wesentlicher Eckpfeiler ist die Implementierung einer neuen Datenbank, mit der die Spitzen-Talente von heute mit modernsten technischen Hilfsmitteln unterstützt werden sollen.
ÖFB-Präsident Leo Windtner streicht die Wichtigkeit des zumindest bis 2022 laufenden Fördermodells (jährliches Budget 1,4 Mio. Euro) im Rahmen der Präsentation in Wien heraus. "Das Projekt 12 ist unser Schlüsselprojekt. Da legen wir alle Kraft hinein, damit der Flow anhält", erklärt Windtner mit Blick auf erfolgreiche Qualifikationen für Endrunden in nahezu allen Altersklassen.
Das Modell, ursprünglich ein Nachfolgeprojekt der 2003 im Hinblick auf die Heim-EM eingeführten "Challenge 08", wurde unter Sportdirektor Peter Schöttel und Projektleiter Martin Scherb reformiert. Die Neuausrichtung umfasst die Kernpunkte Talente-Management, Entwicklung und Forschung sowie eine interaktive Wissensplattform, wo Software-Hersteller SAP die technische Umsetzung bietet.
Fokus auf Spieler im Inland
Letztere, die auch via Smartphone funktioniert, soll neben zahlreichen Leistungsparametern letztlich auch die Kommunikation mit den auserwählten Jungspunden (von U16 bis U19 jeweils fünf) verbessern.
Ihr Status als sogenannter Elitespieler soll halbjährlich evaluiert werden. "Früher sind die Spieler im Wesentlichen Elitespieler geblieben, wenn sie es einmal waren", erklärt Schöttel. "Sie sollen sich aber nicht zu sicher sein. Außerdem wollen wir damit Anreize für ihre Kollegen schaffen."
Der ÖFB verzichtet daher darauf, die Namen der Spieler bekannt zu geben. Die Auserkorenen, zu denen etwa David Alaba und Valentino Lazaro gehörten, kicken jedoch in heimischen Akademien oder Leistungszentren. Für bereits im Ausland spielende Talente sei diese Betreuung, die neben eigenen "Talente-Managern" bei jedem Bundesliga-Klub auch die Bereiche Sportmedizin, Sportpsychologie sowie die Einbindung von Sportwissenschaftlern umfasst, schon "aus logistischen Gründen nicht möglich", wie Scherb erklärt.