Der ÖFB ist weiterhin auf der Suche nach einem Präsidenten.
Am vergangenen Freitag tagte der Wahlausschuss des Verbands, konkrete Namen wurden bei der etwa 15-minütigen Sitzung aber keine präsentiert.
"Fünf bis sieben Personen" kommen laut dem Wahlausschuss-Vorsitzenden Martin Mutz für das Präsidenten-Amt infrage. In der nächsten Sitzung am 9. April soll zumindest eine Vorentscheidung fallen.
"Aussagen lassen mich fassungslos zurück"
Der Name Roland Schmid wird am Mittwoch nächster Woche keine Rolle mehr spielen.
Der Unternehmer und Vizepräsident des First Vienna FC 1894, der vor einigen Jahren bereits für das Amt des ÖFB-Präsidenten kandidiert hatte, zog seine Bewerbung am vergangenen Sonntag zurück. Zugleich übte er im "KURIER"-Interview scharfe Kritik am Verband.
"Die Aussagen der Herren Bartosch (ÖFB-Interimspräsident, Anm.) und Gartner (ÖFB-Vizepräsident, Anm.) in der Vorwoche haben bei mir das Fass zum Überlaufen gebracht und mir deutlich gezeigt: Hier sind Menschen am Werk, mit deren Entscheidungen ich mich nicht identifizieren kann", sagte Schmid.
"Dass Herr Gartner wieder einmal seine gewohnte Art zur Schau trägt, ist keine Überraschung für mich. Aber die Aussagen von Herrn Bartosch lassen mich fassungslos zurück. Es ist wohl einzigartig und durch nichts zu entschuldigen, wenn ein amtierender Präsident, auch wenn er nur interimistisch agiert, in einer derart respektlosen Art auf den Teamchef losgeht. Der ÖFB hat sich für mich zu einer Muppet-Show entwickelt", fallen Schmids Worte deutlich aus.
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Schmid befürchtet vorzeitiges Rangnick-Aus
Im Präsidium gebe es auch konstruktive Mitglieder und Kräfte, meinte Schmid. "Aber die Mehrzahl der Mitglieder sind Besitzstandswahrer, die an einer positiven Entwicklung im österreichischen Fußball nicht interessiert sind."
Der Unternehmer ist sich sicher, dass der nächste Präsident "wie immer eine Marionette einiger Landesfürsten sein wird". Ändern werde sich erst etwas, wenn sich das Präsidium grundlegend verändere und dort professionelles Arbeiten möglich ist.
Schmid befürchtet zudem, dass der Teamchef sein Amt aufgrund der Umstände im ÖFB vorzeitig niederlegt. "Ralf Rangnick ist das Beste, was dem ÖFB passieren konnte. Und was machen die Herren im Präsidium? Sie versuchen, ihn loszuwerden. Und ja, ich befürchte, es wird ihnen früher oder später gelingen."