Die Ära Werner Gregoritsch beim österreichischen U21-Nationalteam geht zu Ende.
Der 66-Jährige wird die ÖFB-U21 künftig nicht mehr betreuen. Die Amtszeit endet entweder nach der EM-Qualifikation dieses Jahres oder im Erfolgsfall nach der EM-Endrunde 2025.
Der Steirer trat das Amt im Februar 2012 an, er folgte damals Andreas Herzog nach.
Seither betreute Gregoritsch das Nachwuchs-Nationalteam in 111 Länderspielen. Das Highlight war die erfolgreiche Qualifikation für die U21-Europameisterschaft 2019 in Italien, wo nach der Gruppenphase Endstation war.
"Es ist wichtig, dass du weißt, wann genug ist. Es ist jetzt genug. Trapattoni würde sagen: Ich habe fertig", sagt Gregoritsch.
Schöttel dementiert Rangnick-Einflussnahme auf Entscheidung
(Text wird unter dem Video fortgesetzt)
ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel erklärt am Montag, der Entschluss sei für alle Beteiligten bereits seit eineinhalb Jahren beschlossene Sache. Ein Nachfolger des 66-jährigen Steirers stehe noch nicht fest.
Medienberichte, wonach A-Teamchef Ralf Rangnick die treibende Kraft hinter der Ablöse ist, dementiert Schöttel. "Berichte, dass Ralf Rangnick irgendwas damit zu tun hat, sind einfach nicht richtig."
Gregoritsch bezeichnet Berichte über Rangnicks Einflussnahme als "völlig deplatziert" und betont die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem deutschen Fußball-Lehrer.
Gregoritsch: "Ich bin froh, dass ich heute gesund hier sitze"
Er führt Abnützungserscheinungen als Grund für seine "Fußballpension" an. "Es ist in den vergangenen Jahren viel Energie und Kraft draufgegangen", sagt der Steirer. Er erzählt von Schicksals- und Rückschlägen wie einem Herzinfarkt 2020 am Tennisplatz und einer Corona-Erkrankung. "Ich bin froh, dass ich heute gesund hier sitze."
Gregoritsch betreute die U21 seit Februar 2012. In bisher 111 Spielen sammelten die diversen Auswahlen im Schnitt 1,91 Punkte. Durchschlagender Erfolg auf größerer Bühne blieb aus, unter Gregoritsch verpassten die ÖFB-Junioren fünf von sechs EM-Endrunden. Mit der Qualifikation für die Endrunde 2019 gelang eine Premiere, bei der nach der Gruppenphase mit vier Punkten Schluss war.
Die aktuell laufende EM-Qualifikation macht Gregoritsch noch fertig. Als Dritter - vier Punkte hinter Leader Slowenien - stehen die Chancen auf die EM-Teilnahme vor den abschließenden drei Partien schlecht. Zweimal strauchelte das ÖFB-Team mit einem Remis gegen den Letzten aus Zypern. Gregoritsch gibt sich zweckoptimistisch. "Es gibt eine kleine Chance."
Er sei immer mit Herz und Seele Teamchef gewesen. "Ich habe mit dieser Mannschaft nicht sehr viele Titel, aber sehr viele Beziehungen gesammelt." 54 spätere A-Teamspieler habe er mitausgebildet oder mitausbilden dürfen, erklärt Gregoritsch stolz.