Im Juni 2019 ist der Jahrgang 1996 zum letzten Mal im Nachwuchs spielberechtigt. Die Teilnahme an der U21-EM in Italien krönt überaus erfolgreiche Jahre.
Denn die Auswahl, die bis zur U21 von Hermann Stadler betreut und anschließend von Werner Gregoritsch übernommen wurde, hat sich für jede Endrunde qualifiziert - U17-EM, U17-WM, U19-EM und nun eben U21-WM.
Dass die Spieler mittlerweile älter als 21 Jahre sind, liegt daran, dass für eine Teilnahmeberechtigung an der U21 der 1. Jänner 1996 als Stichtag gewählt wurde, zum Zeitpunkt der EM-Quali waren all diese Spieler U21-Kicker.
Im Mai 2011, also vor etwas mehr als acht Jahren, wurde zum ersten Mal ein Kader aus Spielern dieses Jahrgangs zusammengestellt. Im Laufe der Jahre hat sich das Aufgebot naturgemäß immer wieder verändert, einige Spieler sind auf der Strecke geblieben, andere haben den Durchbruch geschafft.
Mit Alexander Schlager, Sascha Horvath, Adrian Grbic und Petar Gluhakovic stehen vier Mann im Kader für die U21-EM, die auch beim ersten Zusammentreffen mit von der Partie waren. Valentino Lazaro sagte seine Teilnahme an der Endrunde ab.
Doch was wurde aus den anderen Spielern, die sich damals im Mai 2011 auf ihr erstes Länderspiel - es war ein 1:0-Sieg in der Slowakei - vorbereiteten? LAOLA1 hat sich den Kader von damals genau angesehen:
TOR:
Sebastian Gessl (AKA SK Rapid Wien)
Das erste Länderspiel des Jahrgangs 1996 sollte bislang auch sein letztes bleiben. Im Sommer 2014 wechselte der Goalie in den Nachwuchs des Karlsruher SC, wo er als dritter Tormann nie bei den Profis auf der Bank saß. Seit Sommer steht er in Hoffenheim unter Vertrag, wo er im Frühjahr Stammgoalie bei den Amateuren in der Regionalliga war.
Alexander Schlager (AKA FC Red Bull Salzburg)
Der Salzburger hat sich rasch als Stammgoalie dieses Jahrgangs etabliert. Auf Klub-Ebene schaffte er über Umwege den Durchbruch. Ein Jahr sammelte er im Leipziger Nachwuchs Erfahrung, danach in Grödig und beim FAC. Seit zwei Jahren ist der Blondschopf beim LASK und nach Pavao Pervans Abgang im vergangenen Sommer auch unumstrittene Nummer eins der Athletiker.
ABWEHR:
Petar Gluhakovic (AKA FK Austria Wien)
„Peci“ folgte im Sommer 2014 seinem Mentor Herbert Gager zum SKN St. Pölten, wo er aber nur ein halbes Jahr leihweise verbrachte. Nach seiner Rückkehr zur Austria lief es nie so recht. Bei den Amateuren Stammkraft, bei den Profis erst 16 Mal im Einsatz. Zudem hatte der Rechtsverteidiger zuletzt mit einem Kreuzbandriss zu kämpfen.
Thomas Gottsbachner (AKA SK Rapid Wien)
Der ehemalige Rapidler hat schon sehr früh seine Karriere beendet und sich seiner schulischen Laufbahn gewidmet. Mittlerweile hat er seinen Bachelor an der Fachhochschule für Europäische Wirtschaft und Unternehmensführung in der Tasche und arbeitet im Management Consulting.
Manuel Haas (AKA FC Red Bull Salzburg)
Nachdem ihm in Salzburg der Sprung zu den Profis nicht zugetraut wurde, er auch beim FC Liefering nur noch sporadisch zum Einsatz kam, wechselte der Defensivspieler im Sommer 2015 zum Kapfenberger SV, wo er fortan Stammkraft war. Seit Sommer kickt er beim SKN St. Pölten.
Stefan Jonovic (AKA FK Austria Wien)
Der Abwehrspieler ist mittlerweile ein echtes Urgestein in der zweiten Mannschaft der Wiener Austria, für die er im März 2014, also vor fünf Jahren, erstmals auflief. Bei den Profis war der Kapitän der Young Violets aber nie ernsthaft ein Thema, drei Mal saß er in der Bundesliga auf der Bank, zum Einsatz kam er nie. Im Sommer läuft sein Vertrag aus.
Michael Lercher (AKA Tirol)
In der ÖFB-U17 trug der Linksverteidiger meistens die Kapitänsbinde, den Sprung in den Profi-Fußball hat er über den Umweg Deutschland geschafft. Von 2012 bis 2015 bildete Werder Bremen den Tiroler aus, danach kehrte er in seine Heimat zurück und heuerte beim FC Wacker an. Seit 2017 spielt Lercher in Mattersburg, wo er zuletzt nur Ergänzungsspieler war.
Marco Zaunschirm (AKA SK Sturm Graz)
Beim SK Sturm gelang dem Verteidiger der Durchbruch nicht, also verdingte er sich in Kalsdorf, Kumberg und Krottendorf. Seit dem Sommer ist Zaunschirm in der steirischen Oberliga bei Eggersdorf gemeldet.
MITTELFELD:
Stefan Bergmeister (AKA FC Red Bull Salzburg)
Auch Bergmeister wagte schon früh den Sprung ins Ausland, wechselte 2013 aus der Salzburger Akademie zum 1. FC Nürnberg, wo er in der Regionalliga für die zweite Mannschaft spielte. Nach seiner Rückkehr nach Österreich spielte er ab 2016 für Austria Lustenau, war 2017/18 an den FAC verliehen und wechselte im Sommer in die Regionalliga West zum FC Kufstein.
Michael Endlicher (AKA FK Austria Wien)
Der Mittelfeldspieler verpasste praktisch die gesamte Saison 2012/13 wegen einer Verletzung und konnte danach nie mehr so richtig den Anschluss an die Top-Talente seines Jahrgangs finden. Sein einziger Bundesliga-Einsatz für die Austria im April 2015 bleibt wohl sein letzter im Profi-Fußball. Im Sommer 2017 verließ er die Veilchen in Richtung Traiskirchen, ein Jahr später wechselte er zu Regionalliga-Konkurrent Stadlau.
Adrian Grbic (AKA SK Rapid Wien)
Er war am Anfang dabei und schoss den Jahrgang 1996 dann letztendlich siebeneinhalb Jahre später zur U21-EM. Sein Werdegang ist nicht unspannend. Im Nachwuchs des VfB Stuttgart, zu dem er 2012 wechselte, war er Goalgetter par excellence, doch für die Profis reichte es nie. Über den FAC schaffte er es in die Bundesliga zum SCR Altach. Im Sommer wechselt der Wiener in die französische Ligue 2 zu Clermont Foot.
Felix Hebesberger (AKA OÖ West)
In der Rieder Akademie ausgebildet, kehrte er den Innviertlern von 2014 bis 2017 den Rücken, spielte in Micheldorf und bei Vorwärts Steyr, ehe er zu den „Wikingern“ zurückkehrte. Dort konnte er sich aber nie so recht durchsetzen und ist aktuell in die Regionalliga Mitte an den FC Wels verliehen.
Sascha Horvath (AKA FK Austria Wien)
Er galt einst als riesiges Versprechen für die Zukunft, eingelöst wurde es aber nicht. Zwar verhalf Trainer Nenad Bjelica dem Dribblanski kurz nach dessen 17. Geburtstag zum Bundesliga-Debüt für die Austria, doch es folgten Streitigkeiten um seine Vertragsverlängerung und der Wechsel zu Sturm. Bei Dynamo Dresden blieb Horvath dann unter den Erwartungen zurück und war im Frühjahr an den FC Wacker verliehen.
Valentino Lazaro (AKA FC Red Bull Salzburg)
Er hat es geschafft! Obwohl ihn zu Beginn seiner Profi-Karriere immer wieder Verletzungen zurückwarfen, feierte der Steirer mit den „Bullen“ fünf Meistertitel und vier Cupsiege. Seit Sommer 2017 drückt er dem Spiel von Hertha BSC den Stempel auf, die namhaften Klubs stehen Schlange.
ANGRIFF:
Matthias Flatz (AKA Vorarlberg)
Ein Goalgetter wie er im Buche steht. Allerdings „nur“ in der Vorarlbergliga. Bei Austria Lustenau und dem FC Lustenau saß er noch als „Akademiker“ in der zweiten Liga auf der Bank, bei Rankweil stellt der Stürmer regelmäßig seinen Torriecher unter Beweis – 53 Tore in 95 Spielen!
Daniel Meier (AKA St. Pölten)
Von Mai 2015 bis Mai 2017 kostete ein Kreuzbandriss dem Angreifer rund zwei Jahre seiner Karriere. Dazwischen verließ er St. Pölten, wo er bei den Juniors gekickt hatte, und wechselte in die niederösterreichische Landesliga zum SC Zwettl, wo er mal mehr, mal weniger spielt.
Tobias Pellegrini (FAL Linz)
Der bullige Angreifer machte in Pasching seine ersten Schritte im Erwachsenen-Fußball, ehe er 2014 beim LASK in der zweiten Liga sein Profi-Debüt feiern durfte. Es folgte eine Leihe zu Blau Weiß Linz, wo ihn im Herbst 2017 ein Bruch des Sprunggelenks ausbremste. Mittlerweile verdingt sich Pellegrini in der Regionalliga bei Hertha Wels.
Philip Wihro (AKA Admira)
Der ehemalige Stürmer ist längst Mittelfeldspieler – und das seit Jahren beim SC Kreuttal in der niederösterreichischen 1. Klasse Nord. Nachdem er sich bei den Amateuren der Admira nicht durchsetzen konnte, musste er den Traum vom Profi-Fußballer begraben.
Auf Abruf: Dominik Baumgartner (AKA St. Pölten), Emrah Krizevic (AKA OÖ West), Ivan Ljubic (AKA FK Austria Wien), Marko Maric (AKA SK Rapid Wien), Raphael Mathis (AKA Vorarlberg), Fabio Miklautz, Johannes Zebedin (beide AKA Kärnten), Marcel Mörth, Sebastian Wachter (beide AKA FC Red Bull Salzburg), Adnan Ramakic (FAL Linz)