Yes! Österreichs U21-Team hat die Pflichtaufgabe Estland in souveräner Manier erfüllt. Im Rannastaadion in Pärnu gelingt ein 4:0-Sieg (Spielbericht >>>).
Dabei gefiel Teamchef Werner Gregoritsch "die Art und Weise, wie wir hier gegen einen sehr defensiven Gegner auswärts die Tore erzielt haben, wie wir gespielt haben, das verdient höchsten Respekt."
Zumal dem Auswärts-Doppel im hohen Norden - Dienstagabend wartet um 18:30 Uhr Finnland - einige Stolpersteine im Weg standen. Gleich ein halbes Dutzend an Absagen musste Gregoritsch hinnehmen. Mit Romano Schmid, Vesel Demaku, Luca Kronberger, Tobias Anselm oder Patrick Wimmer fehlen einige verletzte Stammkräfte.
Rotation? Kein Problem für U21-Team
So feierten gleich drei Akteure im Laufe der zweiten Halbzeit ihre Debüts. Neben den Admiranern Marlon Mustapha und Julian Buchta durfte mit Muhammed Cham von Austria Lustenau auch ein Zweitliga-Kicker erstmals U21-Luft schnuppern. Für den nachnominierten Ried-Verteidiger Felix Seiwald blieb vorerst nur die Rolle des Zusehers.
Im Vergleich zum 6:0-Sieg Anfang September über Aserbaidschan rutschten dem personellen Aderlass geschuldet gleich fünf Neue in Estland in die Startformation. Anstelle von Rapids Leo Greiml, der eine Pause bekam, verteidigte Sturms David Affengruber neben Kapitän Flavius Daniliuc. Da Emmanuel Aiwu auf der Sechs Demaku vertrat, rutschte Mainz-Legionär David Nemeth in die Dreierkette. Für die verletzten Wimmer, Schmid und Kronberger durften Thierno Ballo, Matthäus Taferner und Alexander Prass ran.
Letzterer lancierte mit seinem Führungstreffer auch zum rot-weiß-roten Dosenöffner. Der Erleichterung nach Schlusspfiff war beim 20-jährigen Sturm-Akteur groß. "Das Tor war schon auch ein Stück Befreiung für mich persönlich, weil es bisher nicht geklappt hat. Es freut mich, dass es auch für das ganze Team ein Dosenöffner war, weil die ersten 15 Minuten etwas schwierig waren. Aber dann haben wir es gut gemacht, so müssen wir weitermachen, dann werden wir unsere Ziele erreichen."
Gregoritsch: "Keinesfalls eine B-Auswahl"
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Ähnlich sieht Gregoritsch das Auftreten seiner jungen Truppe: "Mein Team hat gezeigt, dass sie keinesfalls eine B-Auswahl ist, wie viele nach den Ausfällen vielleicht geglaubt haben." Dass dennoch Luft nach oben besteht, zeigt die estnische Drangphase nach einer knappen halben Stunde. Mit einem 2:0 im Rücken geriet die U21-Elf plötzlich ins Wanken. Eine Glanztat von Rapid-Schlussmann Niklas Hedl, der einen wuchtigen Kopfball von der Linie kratzte, verhinderte aber den Anschlusstreffer.
Gregoritsch: "In dieser Phase haben wir uns von der Hektik der Esten etwas anstecken lassen, haben uns provozieren lassen, aber wir haben wieder in die Spur gefunden und hochverdient gewonnen."
Nun wartet auf Rot-Weiß-Rot das Duell mit dem Tabellenvierten Finnland, das überraschend bei Aserbaidschan nur 1:1 spielte. Einem Spaziergang gleicht die bevorstehende Partie aber keineswegs, wie Kapitän Daniliuc festhält. "Ein größerer Brocken, wo wir uns sicherlich steigern müssen. Aber wir können heute zufrieden sein. Es ist natürlich schön, dass es uns erneut gelungen ist, zu Null zu spielen", meinte der Nizza-Legionär.
Ins finnische Tampere reisen die jungen Österreicher nun als Tabellenführer. Möglich macht das der 3:2-Erfolg Kroatiens über Norwegen, wo Salzburgs Top-Talente Roko Simic (Tor) sowie Luka Sucic (Tor plus Assist) glänzten. Die Kroaten halten ebenfalls bei neun Zählern wie das U21-Team, verfügen aber über ein Spiel in der Hinterhand. Norwegen hält bei sechs Punkten. Nur die Sieger und der beste Zweite der neun Gruppen sind bei der EM 2023 dabei, die übrigen Gruppenzweiten stehen im Playoff um weitere Tickets.