„Das wird ein langer Tag“, grinst Alexander Schlager. Erst um 21 Uhr beginnt für die ÖFB-U21 das dritte Gruppenspiel der EM 2019.
Während sich die meisten seiner Kollegen in der Regel vor einem Spiel um die Mittagszeit aufs Ohr hauen, schläft der ÖFB-Goalie vor Spielen nie. „Ich habe schon öfter um diese Uhrzeit gespielt, weiß, wie ich die Abläufe in der Vorbereitung sind“, sagt er.
Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass im Duell mit Deutschland viel vom 23-Jährigen abhängen wird. Neun Tore hat die DFB-Auswahl in den bisherigen zwei Partien erzielt, auf den LASK-Keeper wird also jede Menge Arbeit zukommen.
"Ich schätze, dass ich schon einiges zu tun haben werde"
„Ich schätze, dass ich schon einiges zu tun haben werde. Es wird wichtig sein, dass ich es schaffe, über 90 Minuten den Fokus hoch zu halten. Deutschland kann aus dem Nichts gefährliche Torraumszenen kreieren. Ich werde versuchen, meinen Job so gut wie möglich zu erledigen. Ich werde mich gut vorbereiten“, verspricht der Blondschopf.
"Eine coole Challenge"
Dass die Ausgangsposition denkbar schwer ist, ist dem Tormann bewusst: „Deutschland ist der ganz klare Gruppenfavorit, wir gehen als Außenseiter in die Partie. Wenn man sich ihre bisherigen zwei Spiele ansieht, merkt man, welch große Qualität die haben. Dass sie schon neun Tore geschossen haben, spricht für sich. Das ist eine ganz coole Challenge, die da auf uns zukommt.“
Am Freitagnachmittag konnten die ÖFB-Youngster ein wenig die Seele baumeln lassen, hatten rund sechs Stunden frei. Einige Kicker nutzten die Zeit für einen Ausflug nach Udine, ein Teil zog es vor, im Hotel zu bleiben.
„Es war für den Kopf schon wichtig, mal wegzukommen und andere Eindrücke zu haben. Wir waren dann vom Kopf her viel frischer, als es am Abend um die Videoanalyse ging“, berichtet Schlager.
Eine Frage des Kopfes
Der Kopf werde im "Endspiel" gegen Deutschland eine entscheidende Rolle spielen: „Drei Spiele in sechs Tagen zehren schon an den Kräften. Aber die wesentliche Komponente ist der Kopf. Wenn der Kopf sagt: ‚Ich will, ich bin da!‘, dann ist der Körper der Tragemittel und es funktioniert.“
Gut für den Kopf könnte auch sein, dass die Erwartungshaltung von außen gering ist: „Keiner wird sagen, dass wir der haushohe Favorit sind. Wir können mit viel weniger Druck ins Spiel gehen. Wir nehmen die Rolle des Underdogs gerne an.“
Schlager verspricht schon jetzt: „Jeder von uns wird zu 100 Prozent marschieren!“