„Jeder hat im Hinterkopf, dass das eine große Bühne ist“, sagt Kevin Danso über die U21-EM 2019 in Italien und San Marino.
180 Minuten lang durfte sich der Voitsberger bislang auf dieser Bühne präsentieren. Und er hat durchaus geglänzt.
„Danso bringt momentan sensationelle Leistungen. Er sticht in dieser Altersgruppe mit seiner Physis und seinem Spiel heraus“, lobt Teamchef Werner Gregoritsch den 20-Jährigen.
Starke Vorstellungen
Gemeinsam mit Stefan Posch und Kapitän Philipp Lienhart bildet der Augsburg-Legionär die zentrale defensive Achse der ÖFB-U21. Das Zusammenspiel funktioniert gut – gegen Serbien agierte die gesamte Defensive ausgezeichnet, gegen die Dänen kam die Gefahr eigentlich fast immer über außen.
Die Zahlen Dansos können sich bisher sehen lassen. Mit acht Tackles und fünf geklärten Bällen ist er in diesen Kategorien jeweils die Nummer 1 im ÖFB-Team. Über 50 Pässe spielt er pro Partie, rund 80 Prozent davon kommen auch an, obwohl der Verteidiger viele lange Bälle spielt. Lediglich zwei Ballverluste hatte er bislang zu verzeichnen.
"Eine Ehre!"
„Ich fühle mich sehr wohl in dieser Mannschaft. In so einer Mannschaft kann man sich nur wohlfühlen. Wir kennen und mögen alle einander. Die Stimmung innerhalb des Teams ist super, wir sind zusammen gewachsen“, ist der 1,90-Meter-Hüne immer froh, bei dieser Truppe dabei zu sein.
Die Spiele im Nationalteam – sechs Mal lief Danso auch schon für das A-Team auf – bedeuten ihm viel: „Es ist eine Ehre, für Österreich zu spielen. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich mit diesem Trikot am Feld stehen darf.“
Am Sonntag, um 21 Uhr, wartet auf den Steirer und seine Kollegen eine der schwierigsten Aufgaben überhaupt. Als krasser Außenseiter muss gegen Deutschland ein Sieg eingefahren werden, wenn der Traum vom EM-Semifinale weiter leben soll.
„Für Österreich ist es immer etwas Besonderes, gegen Deutschland zu spielen. Ich freue mich schon extrem drauf“, sagt Danso.
Der Richter und sein Zimmerkollege
Für den Abwehrspieler wird es in zweierlei Hinsicht ein ganz besonderes Duell. Zum Einen spielt er selbst etwas mehr als fünf Jahre in Deutschland, sein Vertrag in Augsburg läuft noch bis Sommer 2024, zum Anderen trifft er auf einen Mann, den er besonders gut kennt.
Mit Marco Richter spielt am linken Flügel der Deutschen nämlich einer seiner Augsburger Teamkollegen. Wobei Teamkollege eine Untertreibung ist. „Wir teilen uns beim Verein immer ein Zimmer, haben auch jetzt fast jeden Tag Kontakt“, berichtet Danso.
Richter konnte bei der U21-EM schon mehr als ein Ausrufezeichen setzen – mit drei Toren und zwei Assists ist er der bisherigen Topscorer des Turniers. „Ich freue mich für ihn, dass er so gut drauf ist. Er ist ein super Spieler“, vergönnt Danso seinem Freund den Erfolg.
Geht es nach dem ÖFB-Legionär, gibt es für Richter diesmal aber nichts zu holen. „Ich habe ihm schon angekündigt, dass wir sie auf jeden Fall schlagen werden“, lacht Danso.
