Der Wiener Fußball-Verband entschied sich in einer Sitzung am Dienstagabend gegen den Antrag der Klubs der Wiener Stadtliga, im Falle eines Abbruchs einen Aufsteiger zu benennen (HIER nachlesen>>>).
Im Interview mit "90minuten.at" erklärt WFV-Präsident Robert Sedlacek die Hintergründe dieser Entscheidung. Zentraler Punkt ist eine unterschiedliche Rechtsauffassung.
So könne der ausrichtende Verband die freie Entscheidung nur dann treffen, wenn - wie nun auch vom WFV anvisiert - zumindest die Hinrunde abgeschlossen wurde.
"Es steht eindeutig, dass der Landesverband das machen kann, wenn jeder einmal gegen den anderen gespielt haben muss. Wenn die Rückrunde abgebrochen wird, kann der Verband das handhaben, wie er will", so Sedlacek im Bezug auf Paragraph 13a der ÖFB-Bestimmungen.
Keine "Lex Vienna"
Der Verbandspräsident ist aber zuversichtlich, dass bis zur selbst gesetzten Frist am 30. Juni die ausstehenden vier Runden nachgetragen werden können. Eine Verlängerung dieses Zeitraums sei aufgrund auslaufender Verträge zu schwierig.
Damit würde die Vienna im Falle eines vorzeitigen Abbruchs erneut um den Aufstieg umfallen. Sedlacek verstehe die Situation, aber nach dem Chaos aus dem Frühjahr 2020 wurden die Bestimmungen "bewusst bis zur untersten Klasse geregelt".
"Das heißt, wir wollen eine klare Regelung, das wäre der Stand nach der Hinrunde. Das soll für alle Klassen gelten, für den Nachwuchs, für die Frauen. Das ist keine Lex Vienna. Wir wollen nicht nach 15 plus 4 Runden aufhören und sagen: Wer jetzt führt, der hat ein Glück gehabt."