Die überraschende Entlassung von Roman Ellensohn bei SW Bregenz einen Tag vor Weihnachten nimmt noch am selben Abend unschöne Formen an.
Am Freitag gab der Klub die sofortige Trennung von Ellensohn bekannt: "Nach einer intensiven Analyse des Herbstdurchgangs und Vorschau auf das Frühjahr, mit dem klaren Ziel des Aufstiegs in die 2. Bundesliga, ist der Vorstand zu dem Entschluss gekommen, sich von Trainer Roman Ellensohn zu trennen", schreibt der Verein auf seiner Homepage.
"Jeder hat mir den Vogel gezeigt"
Trotz einer herausragenden Hinrunde mit 46 Punkten und zehn Zählern Vorsprung auf den zweitplatzierten VfB Hohenems muss Ellensohn also gehen.
In einer Instagram-Story lässt der entlassende Trainer jetzt ordentlich Dampf ab. Ellensohn spricht vom "Wunderland SWB" und findet klare Worte zur Entscheidung des Vereins: "Jetzt entlassen sie Tabellenführer, die das Ziel souverän und vorzeitig erreicht haben."
Laut Ellensohn hätte ihm vor seiner Amtsübernahme im August 2021 jeder von dem Job abgeraten und sogar den "Vogel gezeigt". Trotzdem nahm er das Angebot damals an, da er vom Potential des Klubs überzeugt war und das gemeinsame Ziel, den Aufstieg in die 2. Liga, erreichen wollte.
Ohne Begründung oder Gespräch entlassen
Während der 39-Jährige die Beweggründe für die Entlassung nicht nachvollziehen kann, stößt ihm die Art und Weise, wie das Prozedere abgelaufen ist, noch mehr auf. So soll Ellensohn nach eigener Aussage weder eine Begründung noch ein Gespräch mit dem Präsidenten bekommen haben, auch mit dem Vorstand geht er hart ins Gericht.
"Weder Fach-, Sozial-, und Selbstkompetenz sind vorhanden", urteilt er über Thomas Fricke, Predrag Zivanovic und Zoran Tomic.
"Was soll ein Trainer, ein Staff, eine Mannschaft, mehr machen um etwas Wertschätzung, Dankbarkeit und Vertrauen zu erhalten", beklagt er zudem auf Instagram.
Am Ende führt Ellensohn die Entlassung auf seine direkte Art zurück: "Es gibt nur einen Grund für diese Entscheidung, meine Direktheit meine Meinung zu vertreten und die sportlichen Entscheidungen selbst zu treffen, stießen auf Unbehagen."