Als im vergangenen Sommer die Transfers von Leon Bailey und Benedikt Pichler bekannt wurden, hat der USK Anif wohl die Sektkorken knallen lassen.
Inmitten der speziell für Amateur-Klubs schwierigen Corona-Pandemie durfte sich der Regionalligist aus Salzburg über Zusatzeinnahmen von rund 500.000 Euro freuen. Der Großteil dieses Betrags stammt vom 32-Millionen-Wechsel Baileys von Bayer Leverkusen zu Aston Villa. Auch beim Transfer von Benedikt Pichler von Austria Wien zu Holstein Kiel verdiente Anif mit.
Warum? Die jeweils 24-jährigen Offensivkräfte spielten in der Vergangenheit beim USK Anif, bei Transfers werden auch die Vorgängerklubs entschädigt. Einen Teil des Geldregens investiert der Tabellen-Fünfte der Regionalliga Salzburg in den Kader.
Schon vergangene Woche wurde mit Michael Perlak ein ehemaliger Profi verpflichtet. Der 36-jährige Offensivspieler schnürte bereits von 2007 bis 2008 die Schuhe in Anif, kann die Erfahrung von 94 Spielen in der 2. Liga mit dem SV Grödig und dem SV Mattersburg sowie 80 Partien in der Bundesliga mit den Burgenländern vorweisen.
Während Perlak ab sofort zur Verfügung steht, wechselt Benjamin Taferner erst im Sommer zum zweimaligen Regionalliga-West-Meister. Der 29-jährige Edeltechniker steht derzeit noch bei Union Vöcklamarkt unter Vertrag. "Im Frühjahr laufe ich noch für Vöcklamarkt auf, ab Sommer liegt dann mein Fokus voll und ganz auf dem USK Anif", betont Taferner gegenüber den "Salzburger Nachrichten".
Anif-Obmann Norbert Schnöll freut sich: "Mit Perlak und Taferner haben wir zwei routinierte Spieler geholt, die unser junges Team führen können."
Gespräche über Rückkehr der überregionalen Regionalliga West
Mit den Verpflichtungen verfolgt Anif ein klares Ziel: Sollte ab 2023/24 die überregionale Regionalliga West wiedereingeführt werden, qualifizieren sich nur fünf Mannschaften aus Salzburg für diese Liga. "Sollte die Westliga wieder aufleben, dann wollen wir ganz klar ein Teil dieser Liga sein", so Schnöll.
Die Westliga wird allerdings nur wiederbelebt, wenn sich die Landesverbände Salzburg, Tirol und Vorarlberg nicht auf ein Format einigen können. Anfang Februar treffen sich Vertreter der Verbände, bis Sommer bleibt für Verhandlungen Zeit.
In Salzburg geht die Tendenz jedenfalls klar Richtung Rückkehr der Regionalliga West.