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Stadion: Austria Salzburg mit der Stadt weiter im Clinch

Geht es nach Bürgermeister Harald Preuner, "kann die Austria in Maxglan bleiben". Der Traditionsverein reagiert empört:

Stadion: Austria Salzburg mit der Stadt weiter im Clinch Foto: © GEPA

Am Wochenende geht auch in der Regionalliga Salzburg der Liga-Betrieb wieder los - um viel geht es allerdings nicht.

Schon jetzt steht fest, dass kein Verein aus Salzburg in die Admiral 2. Liga aufsteigen wird. Tabellenführer SK Bischofshofen und deren Verfolger Austria Salzburg hatten von Beginn weg kein Interesse an einem Aufstieg, der FC Pinzgau - der einzige Salzburger Klub, der beim Bundesliga-Workshop dabei war - will ebenfalls nicht. HIER NACHLESEN >>>

Bei der Salzburger Austria liegen die Gründe dafür tief begraben. Seit Jahren sucht der Traditionsverein eine neue Heimat, stellte im vergangenen Oktober sogar Pläne für ein neues Stadion vor (alle Infos >>>). Viele davon wurden von der Stadtregierung bereits im Keim erstickt, damit blieb nur das Stadion in Grödig als einzige Option übrig.

Sportstadtrat sieht nicht nur Austria Salzburg in Grödig

Nachdem der FC Liefering im November von eben dort auszog und künftig wieder in der Red Bull Arena spielen wird, wäre eine Untermietung der Austria auch nach Verbandsstatuten möglich.

Doch der Regionalligist als einziger Untermieter in Grödig ist für Sportstadtrat Bernhard Auinger keine Option. Viel mehr sollen auch andere Klubs aus der Stadt dort eine neue Heimat finden.

Gegenüber den "Salzburger Nachrichten" erklärt er: Die Austria wäre ein möglicher Mieter, aber es gibt noch weitere Stadtvereine. Ich denke an die Footballer der Salzburg Ducks oder auch an Länderspiele des Frauen-Nationalteams."

Die letzten Gespräche mit dem Grödiger Bürgermeister und Verantwortlichen des SV Grödig seien "sehr gut" verlaufen, einige Dinge müssten auf der Gegenseite intern noch geklärt werden. Ob dies überhaupt nötig ist, darf vehement bezweifelt werden.

Der Bürgermeister sieht gar niemanden dort

Von Bürgermeister Harald Preuner gibt es nämlich eine klare Absage: "Sicher nicht. Wir können kein Stadion anmieten. Das ist für mich keine Möglichkeit, denn es geht um das Gesamthafte." Für Auinger gehe es laut Preuner nur um Austria Salzburg, man müsse bei einer Linie bleiben.

"Die Ducks sind in Liefering versorgt, der FC Liefering ist auch versorgt. Der SAK hat ein Sportzentrum Mitte. Man soll nicht so tun, als ob man für mehrere Vereine hier etwas anmieten müsste in Grödig. Die Austria kann in Maxglan bleiben", stellt er klar.

Damit der Regionalligist aber einmal in die 2. Liga hinauf darf, braucht es ein neues Stadion. Obwohl der Verein in einem Statement selbst festhält, dass "unsere Heimstätte in Maxglan ja – teils mit Steuergeldern – sogar zweitligatauglich gebaut worden, allein eine Genehmigung für einen Profibetrieb wurde nie erteilt."

Doch für Austria-Präsident Claus Salzmann ist in den "SN" klar: "Wir haben nicht die finanziellen Möglichkeiten und auch keine Sponsoren in Sicht, die uns den Aufstieg ermöglichen könnten."

Keine sportliche Perspektive, keine neuen Partner

Allerdings auch deshalb, weil es "ohne infrastrukturelle Aussicht, und damit ohne sportliche Perspektive, natürlich schwer ist, hier weitere Partner zu gewinnen", sagt er auf der Klub-Homepage.

Obmann-Stellvertreter David Rettenbacher holt aus: "Der Anspruch der Austria ist es immer, nach dem Höchstmöglichen zu streben. Das ist die violette DNA. Der logische nächste Schritt aus sportlicher Sicht ist die RLW und in weiterer Folge ehestmöglich die 2. Liga. An diesen Zielen arbeiten wir tagtäglich."

Er kritisiert: "Wenn aber laufend von Herrn Bürgermeister Preuner sämtliche infrastrukturellen Projekte und Pläne kategorisch ausgeschlossen werden – mittlerweile sogar jene, die er einst selbst vorgeschlagen hat (siehe Grödig) -, bringt das unseren Verein, der großartige soziale und integrative Arbeit leistet und mit über 250 aktiven Sportlern und über 1.000 Mitgliedern der größte Fußballverein der Stadt Salzburg ist, mittelfristig in Gefahr."

Als Verein werde man gegen die bestehenden Pläne, im nächsten Jahr eine Tribüne und das Flutlich in Maxglan abzureißen, ankämpfen: "Ein abgespecktes Stadion in Maxglan, mit einem Tribünen-Fassungsvermögen, das bei rund 50 Prozent des aktuellen Zuschauerschnitts liegt und nicht genügend Trainingsmöglichkeiten für unsere Kinder bietet, kann und wird keine Lösung sein. Wir werden keine Ruhe geben und weiterhin für unsere Nachwuchs- und Kampfmannschaftssportler sowie unseren Verein kämpfen. Es sollte mittlerweile bekannt sein, dass auch das unserer DNA entspricht."

In Grödig soll ebenfalls zurückgebaut werden

In Grödig droht ein ähnliches Schicksal. "Wenn wir keinen Partner finden, dann wird es die Parkplätze und die Südtribüne nicht mehr geben. Der SV Grödig braucht so eine große Anlage nicht mehr, deswegen ist eine Verkleinerung realistisch", erklärt Grödigs Sportlicher Leiter Christian Haas, dass ein Rückbau im Sommer angedacht ist.

Weil: "Wir können das Stadion nicht mehr alleine erhalten und würden auch mit einer kleineren Variante auskommen. Sollte sich die Stadtpolitik einigen können, dann könnten wir uns aber sicher vorstellen, dass wir wieder einen Mieter in unserem Stadion begrüßen", so Haas.

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