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Ex-Admiraner Missi Tomp: Sein Hürdenlauf zum Profi-Traum

Der Kameruner hat seit seiner Ankunft 2020 eine Menge Probleme hinter sich gebracht. Weitere warten, doch er kämpft verbissen um seinen Traum.

Ex-Admiraner Missi Tomp: Sein Hürdenlauf zum Profi-Traum Foto: © younion_daseinsgewerkschaft

Im Jahr 2020 setzte ein junger, hoffnungsvoller Kicker seine Segel gen Österreich. Der Kameruner Dominique Phoenix Missi Tomp wechselte von der gambischen Fußballakademie “Gambinos Stars” zum damals noch in der Bundesliga spielenden FC Flyeralarm Admira.

Der zu jener Zeit 21-Jährige mühte sich aber zunächst, Anschluss zu finden. In seiner Premierensaison reichte es für den Innenverteidiger unter Damir Buric nur zu zwei Einsätzen, beide endeten mit einer Niederlage.

Bei seinem Debüt kam er im Heimspiel gegen den WAC nach einem 0:3-Pausenrückstand für den überforderten Willi Vorsager in die Partie. In der folgenden Runde wechselte ihn Buric in der Schlussphase beim Stand von 0:4 gegen den LASK für Leonardo Lukacevic ein, um eine höhere Niederlage zu verhindern.

Es sollte sein bislang letzter Auftritt in der einer beiden höchsten Ligen Österreichs bleiben.

Als der Körper nicht sein Freund war

In der Folgesaison wurde er zu den Admira Juniors in die Ostliga geschickt, kam dort auch zu 14 Einsätzen, die aber nicht reichten, um die Verantwortlichen zu überzeugen, ihn mit ins Fusionsprojekt mit dem FCM Traiskirchen zu nehmen.

“Es hat über ein Jahr gedauert. Es war also wirklich sehr, sehr schlimm."

Missi Tomp über seine Verletzungszeit.

Der Vertrag mit ihm wurde aufgelöst. Was aber auch daran lag, dass ihm sein Körper zu jener Zeit keine große Hilfe war. Immer wieder plagten ihn Verletzungen.

Seit einem Jahr ist er nun ohne Klub, fokussierte sich ganz auf seine Regeneration. Nun ist er zurück auf dem Platz - beim "Zurück ins Spiel"-Camp der "younion_die daseinsgewerkschaft" in Steinbrunn, wo sich heuer wieder zahlreiche prominente Namen tummeln.

"Gegen Saisonende 2021/22, war ich nicht richtig fit", erzählt er dort im Gespräch mit LAOLA1. Nachdem diese abgeschlossen war, habe er sich gesagt "okay, ich muss mir Zeit nehmen, um mich zu erholen", so der 23-Jährige.

Dass es am Ende tatsächlich über zwölf Monate waren, habe auch ihn überrascht. "Es hat über ein Jahr gedauert. Es war also wirklich sehr, sehr schlimm", blickt er mit einem beinahe schmerzverzerrten Gesicht zurück. Umso schöner sei es nun, endlich einfach wieder Fußball spielen zu können.

In Steinbrunn schuftet Missi Tomp für sein Comeback im Profi-Kick.
Foto: © younion_daseinsgewerkschaft

Auch der Manager war kein Freund

Als seien diese Einschnitte nicht genug, gab es auch noch Unstimmigkeiten mit seinem damaligen Manager. Die Pläne Missi Tomps und jene seines Agenten waren nicht mehr in Einklang zu bringen.

Der 23-Jährige möchte dabei nicht ins Detail gehen, erklärt jedoch, dass die Visionen - was die Karriereplanung betrifft - unterschiedlich waren. 

Europa ist für Spieler von anderen Kontinenten nicht immer ein einfaches Pflaster. Dies trifft auf den Kameruner in mehrerlei Hinsicht zu.

Doch der Abwehrspieler ist einer, der positiv denkt und auch in anderen stets das Positive sehen möchte. Trotz seiner Leidenszeit huscht ihm laufend ein Lächeln über die Lippen.

Über seinen ehemaligen Manager verliert er trotzdem kein böses Wort, was ihm hoch anzurechnen ist. "Wir waren irgendwann nicht mehr so glücklich miteinander", sagt er lapidar. "Wir beschlossen also, den Vertrag zu kündigen. Das war auch letztes Jahr", schildert der Ex-Admiraner.

Nun ist er ohne Manager unterwegs, will sich im Camp empfehlen. Seine Erwartung an dieses und somit im Endeffekt an sich selbst ist klar: "Ich möchte wieder auf die Beine und so richtig gut in Form kommen. Das ist zunächst das Wichtigste."

Die 2. Liga als ehrgeiziges Ziel

Danach werde er sehen, welche Möglichkeiten er habe. Denn abseits von der Arbeit auf dem Platz, versucht er auf eigene Faust einen neuen Arbeitgeber zu finden. Einen neuen Manager hat er bislang nicht und derzeit auch nicht die Absicht, sich wieder an einen zu binden.

Ein gebranntes Kind scheut das Feuer, sagt man. Am liebsten wäre ihm, ein neues Engagement in der 2. Liga zu finden, wie er sagt. Kein leichtes Unterfangen für einen, der ein Jahr lang verletzt und ohne Klub war.

Aber auch die Regionalliga fasst Missi Tomp ins Auge. "Wenn es da einen Klub mit guter Perspektive gibt, denke ich auch darüber nach", so der 23-Jährige.

Und was, wenn sich - trotz allem positiven Denkens - dennoch nichts auftut? "Es ist schwierig", weiß der Kameruner auch selbst. "Aber darüber denke ich jetzt nicht nach. Jetzt konzentriere ich mich nur auf die Sache. Ich denke positiv", sagt Missi Tomp.

Auf Nachfrage lässt er aber durchblicken, dass ihn ein solches Schicksal - wen wundert’s - dennoch beschäftigt. Denn noch gilt seine Aufenthaltsgenehmigung, aber auch das ist nicht ewig der Fall.

"Mein Plan ist es, wieder auf den Platz zu gehen. Ich will Profi bleiben!"

Dominique Phoenix Missi Tomp

"Ich denke, ich habe noch Zeit, einen Verein zu finden”, meint er und hat sich im Hinterkopf natürlich bereits Gedanken gemacht. "Wenn nicht, möchte ich auf jeden Fall in Österreich bleiben", hält der Innenverteidiger fest.

Alles tun - und hoffen, dass es reicht

Er wolle eine Ausbildung machen, sagt er. Im besten Fall neben seiner Hauptbeschäftigung als Profikicker.

Gelingt dies nicht, könnte auch die Verlängerung seiner Aufenthaltsgenehmigung auf dem Spiel stehen.

Sieht man Missi Tomp beim Training zu, wird schnell klar: Der Mann tut alles für seinen Traum, im Profifußball zu bleiben.

So sehr jeder der Camp-Teilnehmer für seine Zukunft schuftet, versucht der Kameruner, immer noch ein paar Prozent mehr zu geben. Zu viel hängt für ihn davon ab.

In den letzten Jahren musste Dominique Phoenix Missi Tomp zahlreiche Hürden überwinden: sportlich, kulturell, sprachlich und nicht zuletzt persönlich. Weitere könnten folgen.

Doch diesen Kampf nimmt er entschlossen an: "Mein Plan ist es, wieder auf den Platz zu gehen. Ich will Profi bleiben!", bekräftigt er. 

Er selbst ist bereit, auch diese Probleme zu bewältigen, wenn sie sich ihm in den Weg stellen sollten. Dazu bringt er nach all seinen Erfahrungen auch das nötige Rüstzeug mit, sogar namentlich.

Denn womöglich macht er seinem Namen Phoenix alle Ehre und steigt trotz schwieriger Voraussetzung nochmals in den bezahlten Fußball empor.


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