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Ist der Heimvorteil nur noch ein Mythos?

Ogi Zaric analysiert, warum das Heimspiel (statistisch) kein Vorteil mehr ist:

Ist der Heimvorteil nur noch ein Mythos? Foto: © GEPA

Was ist dran an der Standard-Floskel "zu Hause sind wir eine Macht"?

Wir haben uns auf Spurensuche begeben, die Entwicklungen der letzten 20 Jahre durchleuchtet und stellen fest - der Heimvorteil befindet sich im Rekordtief!

Demzufolge widmen wir den Blick diesmal vermehrt detaillierten Diagrammen und Statistiken und stellen die Frage: Welche taktischen Strömungen hängen mit der Heim- und Auswärtsstatistik zusammen?

Der faire unfaire amerikanische Heimvorteil

Beginnen wir aber mit einem Blick über den Tellerrand in die USA.

Derzeit heftig debattiert wird das altbekannte amerikanische Thema Heimvorteil aufgrund der Höhe über dem Meeresspiegel. Durch die aktuelle Heimbilanz der Denver Nuggets in der NBA von 34 zu 7 - im Vergleich die Auswärtsbilanz von 20 zu 21 - ist die Thematik wieder neu entfacht worden.

Im Mittelpunkt der Debatte steht die mit 1609 Metern höchstgelegene Großstadt der USA, Denver. Wo für gewöhnlich Ausdauersportler den Nutzen aus der dünneren Luft in diesen Höhen für eine optimale Vorbereitung auf die kommende Saison ziehen, holen die an die Höhe gewohnten Denver Nuggets sich den Nutzen für eine überproportional positive Heimbilanz.

Dass für auswärtige Mannschaften die zusätzlichen 1000 Höhenmeter einem Alptraum gleichen, wundert nicht und lässt sich wohl am besten mit NBA-Legende und Sport-Analyst Shaquille O'Neals Worten "I couldn't breathe (up there)" beschreiben.

Aber auch abseits des Basketballs ist dieser "unfaire" Heimvorteil in Denver spürbar oder sogar noch intensiver. So schlägt sich der Baseball für die Colorado Rockies, das MLB-Team aus Denver, bei den Heimspielen aufgrund der höhenbedingten geringeren Luftreibung weiter und verhilft ihnen letztlich aufgrund der gewohnten Situation zu einem immensen Heimvorteil.

Ein Blick über den Tellerrand zu den Denver Nuggets
Foto: © getty

Ob fair oder nicht, auch die Übersee-Schlagzeilen sind ein Impuls, uns mit der Materie Heimvorteil des heimischen Fußballs auseinanderzusetzen und diesen detailliert unter die Lupe zu nehmen. Naja, nicht den Heimvorteil aufgrund der Höhe über dem Meeresspiegel, denn diesen gibt es hier quasi nicht, sondern die jüngere Entwicklung des Heimvorteils im nationalen und internationalen Vergleich.

Der Heimvorteil als Abbild der Fußballgeschichte

Heim-WM 2014 für Brasilien: Das Star-Ensemble unterliegt im Halbfinale dem späteren Weltmeister aus Deutschland mit 1:7. War es das mit dem Mythos Heimvorteil?

Aus Eigeninteresse zu dieser Thematik und in der Recherche ist festzustellen, dass wir zur Erkennung und in weiterer Folge Belegung der Strömungen explizite Grafiken benötigen. Diese Stellen wir selbst - zeitintensiv, aber effektiv - auf.

Eine Kennzahl für den Heimvorteil lässt sich berechnen, indem die erzielten Heimpunkte einer Mannschaft in einer Saison durch die Auswärtspunkte dividiert werden. Als Zahlenbeispiel ergibt sich ein als generell gesund angesehener Heimvorteil von 1,5 für eine Mannschaft die 30 Heimpunkte und 20 Auswärtspunkte innerhalb einer Saison erzielt hat. Mittelt man nun diese Kennzahl über alle Mannschaften und wiederholt den Vorgang für die jüngere Geschichte, ergibt sich folgendes Bild für die Premier League, Primera Division, Deutsche Bundesliga, Swiss Super League bzw. österreichische Fußball-Bundesliga:

Spielsysteme im Umbruch - von Kick & Rush bis hin zu Tiki-Taka und retour

Ein genauer Blick auf die Grafik zeigt deutlich, dass von 2001/02 bis 2008/09 die Premier League als ewige Konstante auftaucht. Es ist eine Zeit der englischen Dominanz im europäischen Spitzenfußball. Die Reihe der Champions-League-Halbfinalteilnehmer ist immens.

English Wimbledon? Kick and Rush? Dieser klassische englische Fußball, das schnelle Spiel mit vielen Torchancen, ein Tennis ähnliches hin und her der Zuschauerköpfe aufgrund der zahlreichen Chancen. Ist dieser, für viele interessierte Zuschauer wohl aufregendste Fußball aktuell oder vergangen?

Im Laufe der Zeit flossen sehr viele Komponenten, Trainer mit verschiedensten Spielideen (Pep, Klopp, Mourinho, Pochettino und viele mehr), in die Premier League ein, sodass die heutige Premier League differenziert betrachtetet werden muss.

Der Einfluss von Pep Guardiola
Foto: © GEPA

Inhaltlich ist in England ein riesiger Fortschritt passiert. Das Positionsspiel von Pep Guardiola, Gegenpressing a la Jürgen Klopp und viele andere Ideen am Puls der Zeit haben den Fußball auf der Insel gezeichnet und verändert. Klassisch Englisch war eine Ära geprägt von Namen wie Sir Alex Ferguson oder Arsene Wenger und lässt sich eindeutig anhand der Grafik als internationales Vorbild für andere Ligen, die um die Premier League balancieren, zwischen den Saisonen 01/02 und 08/09 einordnen.

Spätestens 2010, nach dem WM-Ausscheiden der englischen Nationalelf, die ihr Glück mit einem 4-4-2 System versuchte, gegen Deutschlands 4-2-3-1 und der darauffolgenden Kritik gegenüber der vermeintlich veralteten englischen 4-4-2 Formation, war jedem klar, das 4-4-2 ist vorerst Geschichte. Flexibilität und Kreativität, beides konnte das 4-2-3-1 bieten.

Blickt man in das Hier und Jetzt, so treffen es die Begriffe flexibel und kreativ wirklich passend. Red Bull Salzburg sei hier erwähnt. Roger Schmidt hat mit einer Weiterentwicklung des 4-4-2 eine Wiederbelegung desselben vollzogen. In seinem räumlichen Denken entstand das 4-2-2-2 als Weiterentwicklung dessen und ebendies zeichnet den Spitzenfußball heute aus - Trainer denken in virtuellen Lösungen.

Ein weiteres System, das alte und zugleich neue 4-3-3 aus Barcelona, machte die Runde, welches kombiniert mit Pep Guardiolas Tiki-Taka die folgende Fußballgeschichte prägen sollte. Im Kontext war die Idee hinter den Systemen entscheidender als das System selbst.

"Die Folgen für den Heimvorteil waren plötzlich und gravierend, deswegen dieser internationale Einbruch um 2010. Die vermeintlich schwächeren Mannschaften wurden um das Heimwunder beraubt. Peps so forcierte spielerische Dominanz unterschied nicht zwischen Heim- oder Auswärtsspiel. Der Fußball wurde mehr und mehr kalkulierbar und das Heimwunder langsam aber doch zu Tode gespielt."

Die Folgen für den Heimvorteil waren plötzlich und gravierend, deswegen dieser internationale Einbruch um 2010. Die vermeintlich schwächeren Mannschaften wurden um das Heimwunder beraubt. Peps so forcierte spielerische Dominanz unterschied nicht zwischen Heim- oder Auswärtsspiel. Der Fußball wurde mehr und mehr kalkulierbar und das Heimwunder langsam aber doch zu Tode gespielt.

Mit Peps Verpflichtung bei den Bayern, sinnbildlich für die Internationalisierung erfolgreichen Fußballs, geht der Kurzpass-Trend in die internationale Verlängerung. Aus dieser Zeit kommt der vorher erwähnte gesunde 1,5-Heimvorteil, der dem Mittel dieser Periode sehr nahe liegt. Und als man noch in der Saison 2015/16 in Deutschland und England versuchte, den Ballbesitz mit Tiki-Taka in die Höhe zu schießen, machte sich die Primera Division schon an das Tore schießen. Der nächste Entwicklungsschritt und zugleich ein Schritt "back to the roots".

Die Antwort auf das statistisch bis dahin erfolgreich inne haltende Tiki-Taka kam wiederum aus Spanien, allen voran die beiden Champions-League-Finalisten der Saison 15/16, Real Madrid und Atletico Madrid, verstanden es Lösungen dagegen zu finden.

Die Kurve in der Grafik kann somit als Zidane-Kurve bzw. Simeone-Kurve bezeichnet werden. Schnelles Umschalten und eine hohe Effizienz konterten den Kurzpass und wirkten sich durchaus positiv auf den Heimvorteil aus. Konterspiel par excellence. Schnelle Konterspieler a la Griezmann und Bale diktieren zu dieser Zeit den internationalen Markt.

Interessant hierbei ist sicherlich das Hinterherhinken der Deutschen Bundesliga und der Premier League, die sich der spanischen Kurve erst ein Jahr später 2016/17 angleichen. Es ist aber auf den zweiten Blick ein normales Phänomen im Fußball. Internationale Entwicklungen, welche zu Erfolg führen, werden schlichtweg adaptiert. So lässt sich auch die um ein Jahr spätere Anpassung der anderen Ligen erklären. Der Fußball im Wandel der Zeit eben.

Heimvorteil mit Rekordtief - wie steht es um "die ewigen Vier" der Österreichischen Fußball Bundesliga?

Die Entwicklung der jüngsten Vergangenheit lässt sich wohl erst in der Zukunft ordentlich interpretieren. Tatsache ist, dass wir uns international in einem Umbruch befinden und wieder Richtung kleineren Heimvorteil-Werten schlittern.

Desweiteren ist Fakt, dass der Heimvorteil der österreichischen Liga - in der Gesamtheit Grunddurchgang addiert mit Qualifikationsgruppe bzw. Meistergruppe - mit 1,16 so klein wie noch nie ist. Die Saison 2018/19 zeichnet ein Rekordtief, was den Heimvorteil angeht. Es ist der niedrigste Wert der vergangenen 20 Jahre. Heimstärke adieu.

Die vermeintlich großen Vier des österreichischen Fußballs - Austria, Rapid, Sturm und Salzburg - sind allesamt seit 20 Jahren ununterbrochen in der Bundesliga vertreten. Analysiert man den Heimvorteil für diese Klubs, ergibt sich ein zu erwartendes Ergebnis. Grob gesehen Werte etwas unter dem österreichischem Schnitt, die auf die hohe Dominanz und der damit verbunden hohen Punktezahl zurückzuführen ist, aber im Wesentlichen wird der österreichische und internationale Trend angenommen. Drei interessante Ausnahmen lassen sich dennoch erkennen.

Die Ruhe vor dem Sturm oder doch der Sturm vor der Ruhe?

Zwei Anomalien lassen sich eindeutig einem Zeitraum zwischen der Saison 02/03-05/06 und 10/11-12/13 Sturm Graz zuordnen. Freilich war an Ruhe nach der ersten Anomalie und den Finanzskandalen bei den Grazern nicht zu denken. Auch die zweite Unregelmäßigkeit wird wohl aufgrund der Entlassung von Franco Foda nicht ruhig gewesen sein.

Aber in beiden Fällen hat man sportlich gesehen die Heimvorteilskurve glätten können. Ob diese beiden Anomalien Indikatoren für die folgenden Grazer Turbulenzen bei Sturm waren oder letztlich diese verursacht haben, bleibt offen. Auch die dritte Irregularität, die sich heuer mit einem Rekordtief von 0,67 bei Sturm auszeichnet, lässt Raum für Spekulationen.

Sturm wurde unter Mählich zu berechenbar
Foto: © GEPA

Sturm ist in der abgelaufenen Saison 2018/19 speziell. Setzte Heiko Vogel in seinem Fußballdenken auf hohe Ballbesitzzeiten mit Flexibilität im Positionsspiel, war es unter seinem Nachfolger fast komplett konträr. Vom einen ins andere Fußballideal.

Roman Mählich suchte den Schlüssel zum Erfolg in einer absoluten Defensivstrategie. Zu Beginn noch recht erfolgreich, weil er dem Vogel-Angriffsfußball eine strikte defensive Ordnung mitgab, mit der Zeit jedoch leider zu berechenbar. Es ist ein Phänomen, welches auch Rückschluss geben könnte auf die Heim- und Auswärtsbilanzen der Klubs.

Eine als Usus gebrauchte Strategie mit Unterscheidung in Heim- und Auswärtstaktik verabschiedet sich, während die eigene Spielphilosophie in den Mittelpunkt gestellt wird. Dies klappt auch, solange die Idee in ihrer jeweiligen Ausrichtung klar, dominant und - eminent wichtig und meist leider unterschätzt - auch einer gewissen Flexibilität untergeordnet ist.

Eine totale Defensivstrategie ist kaum produktiv auf Sicht, da das Phänomen Konterspiel auch hierzulande Einzug hält. Beide Mannschaften egalisieren sich überwiegend mit verhaltenerem Fußballspiel und lauern auf Fehler. Entsprechend ist es den Grazern diese Saison gelungen, auswärts öfter anzuschreiben, da die Spielausrichtung nicht auf Gegner dominieren ausgelegt war. Im Umkehrschluss wird generell von Heimteams erwartet, das Spiel zu dominieren.

Sturm 2019/20 würde ein Mix aus beiden Inhalten gut zu Gesicht stehen. Beide Vorgänger haben, bei genauerer Betrachtung, gute Ideen in ihrem jeweiligen Fußballideal mitgebracht. Mit dem neuen starken Mann auf der Grazer Trainerbank, Nestor El Maestro, ist ein Trainer an Bord, der nur zu gut weiß, wie man erfolgreich Fußball spielen lässt.

Phänomen Fußball!?

Aus taktischer Sicht ist diese erwähnte verhaltenere Herangehensweise legitim und in Ordnung, der Fußball an sich ist ein Fehlerspiel. Es passieren verhältnismäßig wenige Tore, sodass Überraschungen immer wieder möglich sind.

Im Fußball sind Überraschungen wahrscheinlicher
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Viele Pokalspiele belegen dies eindrucksvoll. Mannschaften aus unteren Ligen werfen Favoriten aus höheren Ligen aus dem Bewerb. In anderen Sportarten ist dieses Phänomen - nicht überall, aber oftmals - undenkbar. Der Hintergrund ist offensichtlich - im Spiel/Match ist ein viel höherer Tor- bzw. Punktescore. Im Fußball bringt effektiv nicht jeder Spielzug die Möglichkeit eines Torerfolgs. Die Angriffsbemühung steht in relativer Abhängigkeit zur Torerzielzone.

Im Vergleich bringt der Basketball oder der Handball die Potenzialität sehr wohl. Entsprechend groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die relative Häufigkeit sehr oft zu Gunsten des besseren Teams ausfällt. Dadurch ist der Gedankengang mancher Trainer nachvollziehbarer.

Quintessenz ist, dass ein Mix aus erfolgreich und attraktiv - die Auslegung und Definierung dessen liegt im Ermessen eines jeden Einzelnen - zielführend und wünschenswert ist.

Ein Lob geht an alle Trainer, welche trotz alledem mutig - nicht zu verwechseln mit naiv - in der Grundausrichtung ihrer Teams denken.

Status Quo in der Saison 2018/19

Vergessen wir für einen Moment die Ligareform und betrachten die erzielten Heim- und Auswärtspunkte in der Gesamtheit, dann ergibt sich ein Rekordtief der Bedeutung des Heimspiels in Österreichs Fußball-Bundesliga mit der Kennzahl 1,16. Die Saison 2010/11 ist somit Geschichte im Negativ-Rekordbuch.

Die Frage ist und bleibt, warum sportlich gesehen dem Heimspiel eine so kleine Rolle zuteil wird.

Betrachtet man nun die einzelnen Wettbewerbe dieser Saison im Detail, dann ergibt sich für den Grunddurchgang 1,24 - das wäre der kleinste Wert seit dem Einsturz 2010, für die Qualifikationsgruppe 1,62 und für die Meistergruppe 0,8.

Welche Trends lässt diese Grafik erkennen? Ein Trend ist, dass in der Qualifikationsgruppe mehr Punkte zuhause gemacht werden als in der Meistergruppe. Das hängt sehr wahrscheinlich mit dem unmittelbaren Existenzkampf um Liga eins zusammen.

In ebendieser Meistergruppe passiert folgendes. Der ursprüngliche Grundgedanke, den Wettbewerb der österreichischen Liga gegen Ende hin spannender und konkurrenzfähiger zu gestalten Mithilfe der Meistergruppe, wurde von Salzburg im Hinblick auf den Heimvorteil mit 1,5 bravourös gemeistert. Somit zeichnet sich Salzburg sicherlich aus dieser Perspektive als ein Gewinner der Reform.

Auf der anderen Seite oder besser gesagt auf der unteren Seite der Meistergruppe muss der Heimvorteils-Balken zunächst einmal gefunden werden. Liegen die oberen Vereine der Meistergruppe in der internationalen Norm, so zeichnen die unteren Vereine durchwegs internationale Minus-Vergleichswerte. Ein weiterer Trend.

Die Qualifikationsgruppe schreibt dann schon eine erwartete Geschichte. Man könnte annehmen "die vermeintlich Kleinen zu Hause ganz groß oder doch auswärts ganz klein"?

"Aus Sicht aller Fußballromantiker muss ein noch größerer Einsturz der Heimstärke mit allen Mitteln vermieden werden, niemand will und braucht einen Wettbewerb, in dem es gleichgültig ist, ob zu Hause oder auswärts gespielt wird."

Die größte Auffälligkeit zeichnet der SV Mattersburg. Die Burgenländer holten in der Qualifikationsgruppe satte 11 Heimpunkte, auswärts waren es nur 3. Mattersburg hat in der Qualifikationsgruppe 3,67 Mal mehr Punkte zu Hause als auswärts geholt.

Der Beinahe-Absteiger TSV Hartberg mit 6 Punkten Zuhause und 3 Auswärts deutet hier ganz gut auf die Wichtigkeit der Heimspiele in der Not hin. Hartberg macht gute Arbeit und diese wird belohnt, allerdings müssen jene kleinen Punkte-Anzahlen natürlich etwas mit Vorsicht betrachtet werden, da exemplarisch Sturm Graz in der Meistergruppe gleich viele Punkte ausschließlich auswärts mitnehmen konnte.

Hinzu kommt in Betrachtung von Statistiken immer das Argument der Auswärtsschwäche. Natürlich hängt die Heimstärke mit der Auswärtsschwäche zusammen und rein statistisch lässt sich dies meistens nicht unterscheiden.

Summa summarum ist die Wichtigkeit des Heimvorteils auf einem Rekordtief von 1,16. Um uns einer Floskel zu bedienen, könnte man sagen: Egal wo, Hauptsache man holt die Punkte. Und es gibt sie noch, die heimstarken Mannschaften. St. Etienne sicherte sich so - mit 35 Punkten aus 16 Heimspielen - den überraschenden 4. Platz in Frankreich, vor einem Top-Team wie Olympique Marseille.

Aus Sicht aller Fußballromantiker muss ein noch größerer Einsturz der Heimstärke mit allen Mitteln vermieden werden, niemand will und braucht einen Wettbewerb, in dem es gleichgültig ist, ob zu Hause oder auswärts gespielt wird. Wir wünschen uns Teams mit einer Heimbilanz von Europas Top-3-Heimkönige Liverpool, Man City oder dem Spitzenreiter Paris Saint Germain - mit einer sagenhaften Heimbilanz von 2,88 Punkten pro Spiel.

“You never walk alone“ - daheim ist es doch am schönsten!

 

Der Tiroler Ognjen "Ogi" Zaric ist im Besitz der UEFA-A-Lizenz und hat am Weg dahin alle Ausbildungen mit Auszeichnung absolviert. Der 30-Jährige sieht den Fußball daher aus einem anderen Blickwinkel als der durchschnittliche Stadionbesucher. Mit seinem geschulten Trainer-Auge versucht er den LAOLA1-Usern in Zukunft taktisches Insider-Wissen rund um das runde Leder zu vermitteln. Sein eigener Trainer-Weg führte ihn ab 2014 nach Deutschland, wo er unter anderem die U17 der SpVgg Unterhaching und zuletzt als Chefcoach den Regionalligisten 1860 Rosenheim betreute.

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