Der frühere FIFA-Präsident Sepp Blatter hat die Vergabe der Fußball-WM 2030 an sechs Länder auf drei unterschiedlichen Kontinenten scharf kritisiert.
"Es ist absurd, das Turnier in dieser Form auseinanderzureißen", sagte der 87-Jährige der Schweizer Zeitung "SonntagsBlick". "Die WM-Endrunde muss ein kompakter Anlass sein." Das sei wichtig für die Identität des Events, für die Organisation und die Besucherinnen und Besucher.
"WM 2030 gehört historisch bedingt ausschließlich nach Südamerika"
"Abgesehen davon hätte die Weltmeisterschaft 2030 historisch bedingt ausschließlich nach Südamerika gehört", meinte Blatter.
Die erste WM hatte genau 100 Jahre davor, 1930, in Uruguay stattgefunden. Die WM in sieben Jahren wird nun aber primär in Spanien, Portugal und Marokko über die Bühne gehen, wie FIFA-Chef und Blatter-Nachfolger Gianni Infantino am Mittwoch erläuterte.
Je eine Partie steigt zum Auftakt in Uruguay, Argentinien und Paraguay. Durch die Entscheidung, nur diese eine Bewerbung für 2030 zuzulassen, dürfte das FIFA-Council den Weg zu einer WM 2034 in Saudi-Arabien freigemacht haben.
Noch unter Blatters wegen Korruptionsermittlungen frühzeitig beendeter Regentschaft (1998-2015) war die WM 2022 an Katar vergeben worden. Die Entscheidung von 2010 bezeichnete Blatter im Vorjahr im Nachhinein als "Irrtum".
Er selbst hätte für die USA als Ausrichter gestimmt, mithilfe des vom damaligen französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy bedrängten UEFA-Chefs Michel Platini sei das Turnier aber ins wie Saudi-Arabien wegen der Menschenrechtslage umstrittene Golf-Emirat Katar gewandert.