Das Thema Doping wird im Fußball weitgehend ausgeklammert. Zuletzt war es Juve-Star Paul Pogba, der erstmals seit Langem für große Schlagzeilen sorgte. Er erhielt eine Sperre über vier Jahre >>>
Doping-Experte Hajo Seppelt macht im Podcast "kicker daily" klar: "Das ist das normale Urteil bei einer so harten Substanz." Pogba zieht vor den Internationalen Sportgerichtshof.
Leute, die so etwas behaupten: "Haben einfach keine Ahnung"
Seppelt stört vor allem eines, in Bezug auf Fußball herrsche oft der Irrglauben, Doping bringe sowieso nichts. "Die Leute, die sagen, dass Doping im Fußball keinen Sinn ergeben würde, wollen entweder von dem Thema ablenken oder haben schlicht und einfach keine Ahnung und sollten sich lieber nicht in der Öffentlichkeit äußern", so der Experte.
Er bezeichnet den Fußball sehr wohl als "eine dopingaffine Sportart", gibt aber zu, dass es natürlich typischere Sportarten für Doping gebe. Anabolika und EPO würden helfen, seine Leistung zu steigern in einem Sport, der immer athletischer und schneller wird.
HSV-Umgang wird kritisiert
Der Umgang mit dem Fall Mario Vuskovic beim HSV stört Seppelt massiv. Die Hamburger stellten sich demonstrativ hinter den 22-jährigen Verteidiger, der Ende März wegen einer positiven EPO-Probe zwei Jahre vom DFB gesperrt wurde.
"Die reflexartige Unterstützung von Vuskovic seitens des Hamburger SV, sich sofort hinter den Athleten zu stellen, finde ich ehrlicherweise nicht richtig. Es gehört sich genauso wenig, sich gegen ihn zu stellen, sondern es gehört sich aus meiner Sicht, sich bei einem Dopingverdacht überhaupt nicht zu äußern, sondern erst mal die Fakten zu prüfen", so Seppelt.
Der Fußball setze sich dem Deutschen zufolge mit der Materie kaum auseinander, da sie als geschäftsschädigend wahrgenommen wird.
