Im Prozess gegen den früheren FIFA-Präsidenten Joseph Blatter und Ex-UEFA-Chef Michel Platini hat die Vertreterin des Weltverbandes die Rückzahlung der rund 2,2 Millionen Franken gefordert, die an Platini überwiesen wurden.
Die FIFA sei "arglistig getäuscht" worden, sagte Verteidigerin Catherine Hohl-Chirazi am Donnerstag in ihrem Plädoyer vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona.
Im Vertrag zwischen Platini und der FIFA gebe es keinen Hinweis darauf, dass die an ihn ausgezahlten 300.000 Franken eine "Anzahlung" gewesen seien und der frühere UEFA-Chef eigentlich eine Million Franken pro Jahr für seine Beratertätigkeit erhalten sollte. Auch habe keine Ratifizierung der Zahlung stattgefunden, begründet Hohl-Chirazi. Die FIFA treffe keine Schuld.
Am Vortag hatte die Schweizer Bundesanwaltschaft sowohl für Blatter als auch für Platini eine Freiheitsstrafe von jeweils einem Jahr und acht Monaten auf Bewährung gefordert. Platini soll zudem eine Geldstrafe von rund 2,1 Millionen Euro zahlen. Beide müssen sich wegen des Vorwurfs des Betrugs und weiterer Delikte verantworten, sie weisen alle Anschuldigungen zurück. Das Urteil soll am 8. Juli fallen.