Überraschung, Überraschung - oder darf es interessierte Beobachter aufgrund der diversen Vorkommnisse im Vorjahr gar nicht mehr wirklich wundern?
Österreichs Schiedsrichterwesen tappt in letzter Zeit wiederholt in ein Fettnäpfchen.
Robert Sedlacek und sein Umfeld haben sich weder bei ihren internen Meetings, den Zusammenkünften der heimischen Top-Schiedsrichter, dem Kontakt mit ausländischen Verbänden, noch mit den Leistungen bzw. der Anwesenheit bei internationalen Turnieren ausgezeichnet.
Der Wiener Ex-Schiri Sedlacek, der als Verantwortlicher und Chef der österreichischen Schiedsrichter, sowie als Vizepräsidenten des ÖFB tätig ist und neben dem Chefsessel des Wiener Landesverbandes auch das Amt des Vorsitzenden des ÖFB-Cup-Komitees bekleidet, agiert zum wiederholten Mal nicht gerade glücklich.
Aktuell sorgt die neue FIFA-Liste der Referees 2023 für Aufregung unter den Unparteiischen des ÖFB.
Keine Video Match Officals und keine Beach Soccer Referees
In der umfangreichen Liste, in der weltweit alle Referees, Assistant Referees, Video Match Officals, Futsal Referees und Beach Soccer Referees aufgeführt sind, bleiben beim ÖFB zwei Listen frei.
Beach Soccer findet beim ÖFB nicht statt und daher gibt es dafür auch keine Schiris.
Dass aber auch kein Video Match Offical aufgelistet wird, ist wohl auf eine Schlampigkeit, der Vergesslichkeit oder der mangelnden Kenntnis der englischen Sprache im Team rund um Sedlacek zurückzuführen.
Während zum Beispiel Albanien mit drei und die Schweiz mit acht Referees auf der FIFA VAR Liste aufscheint, sucht man einen Österreicher vergeblich.
Auch Aserbaidschan, ein ehemaliges Land der Sowjetunion - zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer gelegen - das in der höchsten Liga wesentlich kürzer als Österreich auf die Dienste des VAR (= Video Assistant Referee) setzt, ist sogar mit zwei Referees auf der Liste vertreten.
Schiris aus Aserbaidschan freuen sich über Aufnahme in die VAR-Liste
Sowohl Aliyar Aghayev als auch Elchin Masiyev vertreten das Zehn-Mio.-Einwohner-Land in Sachen "Video Match Officials" in der neuesten FIFA-Liste.
Österreichs VAR-Kandidaten glänzen in der weltweiten Auflistung durch Abwesenheit.
Sind unser Video-Assistenten einfach zu schwach oder werden sie vom ÖFB und dessen Schiriwesen einfach zu wenig gefordert und gefördert?
Eine Frage, die wohl nur Robert Sedlacek beantworten kann. Doch der zerbricht sich aktuell lieber den Kopf darüber, wie der 67-Jährige im April neuerlich als Wiener Landespräsident kandidieren kann und wird.
