Im weltberühmten Maracana-Stadion in Rio de Janeiro sind am Donnerstag im wahrsten Sinne des Wortes die Lichter ausgegangen.
Grund dafür sind unbezahlte Stromrechnungen von umgerechnet 880.000 Euro. "Seit Oktober sind die Rechnungen nicht mehr bezahlt worden", teilt die zuständige Stromgesellschaft mit.
Das Maracana, wo das Finale der Fußball-WM 2014 sowie die Eröffnungs- und Schlusszeremonie der Olympischen Sommerspiele im Vorjahr stattfanden, verkommt immer mehr zur Ruine.
Streunende Katzen und gestohlene Fernseher
Seit vergangenen Herbst fühlt sich niemand für die Instandhaltung der 78.000 Zuschauer fassenden Arena verantwortlich. Deshalb ist es schon mehrmals Ziel von Plünderern und Vandalenakten geworden. So wurden etwa Feuerlöscher, Schläuche, TV-Geräte sowie die Kupferverkabelung aus den Wänden und Decken gestohlen und Stühle aus der Verankerung gerissen. Der Rasen ist komplett vertrocknet und mittlerweile das Zuhause von streunenden Katzen.
Grund für den Verfall des Fußball-Tempels soll ein Konflikt zwischen dem Olympia-Organisationskomitee und der Stadion-Betreibergesellschaf sein. Demnach sei das Stadion nicht wie vertraglich vereinbart wieder in dem Zustand übergeben worden, in dem man es für den Umbau für Olympia im März 2016 überlassen habe.
Vor kurzem ordnete ein Gericht an, dass die Stadion-Betreiber das Maracana wieder auf Vordermann bringen müssen, ansonsten droht eine Strafe.
Dead grass, 7000 seats torn out - iconic #Maracana stadium in a sorry state after costly reforms for #Brazil #WorldCup and #Olympics pic.twitter.com/ojmK6QCvhb
— Shasta Darlington (@ShastaCNN) 25. Januar 2017