Am Dienstagabend unterlag Deutschland gegen Belgien im Rahmen eines Testspiels mit 2:3 (Spielbericht >>>).
Dabei ließ die DFB-Elf speziell in Hälfte eins alle ihre wesentlichen Tugenden vermissen, lag bereits nach neun Minuten mit 0:2 zurück.
DFB-Rekordnationalspieler Lothar Matthäus fungierte bei "RTL" als Experte und nahm sich bezugnehmend auf die desaströse erste halbe Stunde kein Blatt vor den Mund: "Das war nicht ein Klassen-Unterschied, sondern ein Zwei-Klassen-Unterschied", entfuhr es dem früheren Rapid- und Salzburg-Coach bei seiner Halbzeitanalyse.
Matthäus: "Nur Begleitschutz"
Insbesondere beim ersten Gegentreffer durch Carrasco standen Matthäus erkennbar die Haare zu Berge: "Wie sich Wolf da gegen Carrasco verhält, das ist keine Abwehrleistung, das ist nur Begleitschutz", kritisierte er.
Die erste halbe Stunde sei "das Schlechteste" gewesen, was er in seiner "langen, langen Laufbahn" gesehen habe. "Sie haben sich nicht gewehrt, in den Zweikämpfen. Das war ein Komplettversagen", zog die Bayern-Legende ein vernichtendes Fazit.
Deutschland steigerte sich aber im Laufe des Spiels, Goalgetter Füllkrug erzielte kurz vor der Pause per Elfmeter in seinem fünften Länderspiel den ebenso vielten Treffer und brachte sein Team so zurück ins Spiel.
Das erkannte auch Matthäus an: "So, wie die Mannschaft ab der 30. Minute gespielt hat, so wollen wir sie sehen. Sie sind nicht untergegangen und haben sich zurückgekämpft", hatte er auch Lob für das DFB-Team übrig.
Im zweiten Spielabschnitt wurden die Deutschen deutlich gefährlicher, waren dem Ausgleich näher. Doch De Bruyne schockte die Flick-Elf mit dem 3:1, der Anschlusstreffer durch Gnabry kurz vor Schluss kam zu spät.
Flick zieht zwiespältiges Fazit
Auch die DFB-Kicker gaben sich nach dem Spiel ernüchtert über den katastrophalen Start in die Partie. "Die ersten 30 Minuten: ganz schlimm. Die ersten 15 Minuten: da waren wir überhaupt nicht auf dem Platz", übte Kapitän Joshua Kimmich Kritik an der Leistung des Teams.
Oder wie es Bayern-Star Serge Gnabry formulierte: "Das ist natürlich Scheiße."
Auch Bundestrainer Hansi Flick gestand ganz offen, dass man zu Beginn des Spiels völlig neben der Spur war. "Wir waren zu verhalten, zu passiv", zog er ein Fazit. "Wir haben den Gegner nicht unter Druck setzen können. Belgien hat uns gnadenlos ausgespielt", fügt er hinzu.
Natürlich seien die ersten "20 bis 25 Minuten" nicht das gewesen, was man sich vorgenommen habe. "Es war aber in den übrigen 60 Minuten ein gutes Spiel", betonte Flick.
Der Plan für die nächsten Monate sei nun "dass wir uns jetzt nicht hängen lassen, an den Dingen arbeiten und daran, dass sich solche 25 Minuten wie heute nicht wiederholen", gab er eine klare Marschroute vor.