Mit Eintracht Frankfurt befindet sich Österreichs Teamverteidiger Martin Hinteregger aktuell nicht gerade auf einem Höhenflug. Nach dem 0:2 im Heimspiel gegen Wolfsburg und zuletzt dem 0:1 in Köln fordert die Eintracht am Samstag (18:30 Uhr) im Schlager des 24. Bundesliga-Spieltags mit einem mulmigen Gefühl daheim den FC Bayern.
Andererseits ging Frankfurt aus den letzten beiden Duellen gegen den FC Bayern als Sieger hervor. Drei Frankfurter Siege in Serie gab es bislang erst ein einziges Mal in den 1970er-Jahren.
Einen Höhenflug der anderen Art startet Hinteregger aber gemeinsam mit seinem Kärntner Landsmann Thomas Morgenstern. Der Kicker aus Sirnitz und der Skispringer aus Seeboden gründeten eine Firma - die "TMH - ThomasMorgenstern/Martin Hintergegger GmbH". Morgi erklärt: "Das M steht für Morgenstern und Martin." Die Firma ist in Mauterndorf im Salzburger Lungau angesiedelt. Sightseeing- und neuerdings auch Lastenflüge - dank des neuesten Hubschraubers - sind das Geschäftsmodell.
Der 35-jährige ehemalige Skisprung-Star (3x Olympia-Gold und 8x WM-Gold im Einzel und im Team) ist seit 2012 im Besitz eines Hubschrauber-Pilotenscheins. Fliegen ist die große Leidenschaft von Morgi, der als Skispringer insgesamt 23 Weltcupsiege im Einzel und 16 Erfolge mit der Mannschaft eroberte.
Morgenstern: "Berufspilot wird Martin wohl erst nach seiner Kickerkarriere"
Hinteregger zählt die Fliegerei neben der Jagd zu seinen ganz großen Leidenschaften. Diese Woche absolviert der 29-Jährige die theoretische Prüfung für seinen Privat-Pilotenschein. Morgenstern sagt aber auch: "Es ist geplant, dass Hinteregger in weiterer Folge den Berufspilotenschein macht. Mal schauen, wie sich das mit seiner Profi-Karriere in Deutschland vereinbaren lässt. Realistisch ist wohl eher, dass er das nach seinem Karriereende angeht, weil dafür sehr, sehr viel zu lernen ist."
Wie das Kärntner Duo einst zusammenfand, schildert Morgenstern so: "Franz Hinteregger, der Vater von Martin, löste einen Gutschein für einen Rundflug ein. Dabei bin ich mit Martin ins Gespräch gekommen und jetzt stehen wir als Geschäftspartner da."
In diesen Tagen hebt "Morgi" auch mit dem "Hinti"-Heli, einer Millionen-Investition, ab. "Es handelt sich um dasselbe Modell wie die österreichischen Polizeihubschrauber: Eine fesche Maschine, ein echtes Arbeitstier für Lastenflüge, Lawinensprengungen oder andere Tätigkeiten am Berg", erläutert Morgenstern in den "Salzburger Nachrichten".
Tatsache ist, dass "Hinti" durch die TV-Serie "Bergdoktor" zu seiner Millionen-Investition inspiriert wurde. Gegenüber der "Bild-Zeitung" meinte der Kärntner: "Ich habe mir schon Gedanken gemacht, was ich nach meiner Fußball-Karriere machen könnte. Als ich den Bergdoktor sah, kam mir die Idee, dass es geil wäre, als Rettungspilot in den Bergen zu arbeiten. Daraufhin habe ich einen Schnupperkurs gemacht", so Hinteregger.
Der 65-fache ÖFB-Internationale, der sich in einem Monat mit Österreich für die WM in Katar qualifizieren möchte, sagt weiter: "Wenn du einmal geflogen bist, dann willst du nicht mehr aussteigen. Da habe ich gewusst, das ist genau das, was ich machen möchte."
Hinteregger sieht seine Karriere danach - gemeinsam mit Morgenstern - als perfekte Herausforderung: "Du hilfst Menschen, tust Gutes und hast viel Verantwortung."