Große Emotionen bei der Premiere des Wiener Inklusionsderbys in der Wiener Generali Arena!
Der gemeinsame Nachmittag stand dabei ganz im Zeichen des Mottos: Miteinander statt gegeneinander.
Mit einem umfassenden Rahmenprogramm, dessen Höhepunkt eine Partie zwischen "Team Rot" und "Team Weiß" darstellte, die sich jeweils gemischt aus Spielern der Special-Needs-Teams der Wiener Austria und des SK Rapid Wien zusammensetzten, wurde das Miteinander, sowie die Vielfalt des Sports gefeiert und ein wichtiges Zeichen gegen Ausgrenzung gesetzt.
Dazu legten die sonst verfeindeten Stadtrivalen alle Feindseligkeiten für einen Nachmittag beiseite und sorgten gemeinsam für ein unvergessliches und hoch-emotionales Erlebnis, an das alle Beteiligten AkteurInnen wohl noch lange Zeit zurückdenken werden.
Beide Teams beim Warm-Up hochmotiviert
Die Freude über das gemeinsame Event war allen Teilnehmenden schon beim Aufwärmen anzusehen, das von beiden Seiten, trotz des freundschaftlichen Charakters, konsequent und hochmotiviert angegangen wurde.
Pure Emotionen! Die Bilder zum 1. Wiener Inklusionsderby
Parallel zum Warm-Up stand die bereits erwähnte Podiumsdiskussion an, bei der auch Philip Bodzenta, Vizepräsident der Special Olympics Österreich, von den bereits vor dem Anpfiff gezeigten Emotionen begeistert war.
"Ich will mich bei allen für die Leidenschaft im Stadion am heutigen Tag bedanken. Für uns ist es großartig, zu so einem schönen Anlass anwesend zu sein. Gerade hier möchten wir die nötige Sichtbarkeit für uns erzeugen. So viel Leidenschaft und Emotion wie hier, wird man wohl nirgendwo anders erleben."
Anfängliche Nervosität war rasch verflogen
Unmittelbar vor dem Anpfiff des wohl größten Spiels ihres bisherigen Lebens war den SpielerInnen, die unter anderem von Ex-Fußballern wie Alexander Grünwald, Stefan Kulovits und Manuel Ortlechner unterstützt wurden, eine leichte Nervosität durchaus anzumerken.
Diese legte sich jedoch in weiterer Folge, als ÖFB-Schiedsrichterin Sara Telek die 2x15-Minuten-Partie auf dem Rasen der Generali Arena eröffnete.
Beide Teams, die während der Partie jederzeit fliegend wechseln konnten, schenkten sich von Beginn weg nichts und setzten alles daran, das Leder in das gegnerische Tor zu befördern.
Grenzenloser Jubel beim Führungstreffer
Kurz vor dem Ende der ersten Hälfte gelang dies "Team Rot" in eindrucksvoller Manier: Per Elfmeter ließ der Torschütze dem gegnerischen Torwart keine Chance und brachte seine Mannschaft mit 1:0 in Führung, wodurch der Jubel ob des geglückten Strafstoßes kurzzeitig keine Grenzen kannte.
In der zweiten Spielhälfte, nachdem erneut kräftig durchgewechselt wurde, gingen die "Roten" durch zwei weitere vielumjubelte Tore mit 3:0 in Führung, ehe "Team Weiß" kurz vor dem Ende der Ehrentreffer gelang.
Als in der Nachspielzeit dann alle AkteurInnen auf das Feld laufen und mitspielen durften, war der emotionale Höhepunkt der Partie erreicht, wodurch die Freude aller Mitspielenden nochmals anstieg.
Gruppenfoto als Zeichen gegen Ausgrenzung
Nach Abpfiff gab es neben Umarmungen, zahlreichen Freudentränen und gutem Essen ein gemeinsames Gruppenfoto, das als starkes Zeichen für Inklusion, Vielfalt und gegen Ausgrenzung, sowie Erinnerung an einen wunderschönen Nachmittag stehen sollte.
Ebenfalls berührt von dem hoch-emotionalen Ereignis zeigte sich ÖFB-Frauen-Nationalteamchefin Irene Fuhrmann, die im Inklusionssport eine Parallele zum Frauenfußball ausmachen konnte.
"Ich habe die Entwicklung im Frauenfußball jahrzehntelang miterlebt. Jetzt sieht man, dass wir sichtbarer geworden sind und über die Medien viele Leute erreichen können. Es gibt im Frauenfußball keinen Platz für Ausgrenzung, das ist das Schöne bei uns", so die 42-Jährige.
Herzzerreißender Tombola-Jubel
Abschließend sorgte ein weiterer Glücksmoment für ein rührendes Ende eines unvergesslichen Tages. Bei einer Tombola, deren Gewinner kurz nach der Partie gezogen wurden, gewann ein Special-Needs-Spieler des roten Teams zwei VIP-Karten für ein Heimspiel der Wiener Austria.
Die schier endlose Freude des Spielers über den Gewinn ließ nahezu alle Beteiligten im Stadion mindestens eine Freudenträne verdrücken.
So auch Alexander Grünwald, dem nach der Teilnahme am Event die Freude ins Gesicht geschrieben stand.
Grünwald: "Spaß und Miteinander stehen im Vordergrund"
"Die Freude ist sehr groß, bei so einem Event, bei dem es um das Miteinander geht, dabei sein zu dürfen. Der Spaß steht bei so einer Veranstaltung natürlich im Vordergrund", so der Ex-Austria-Kicker.
Den Ausklang fand das Event schließlich bei gutem Essen, Musik und jeder Menge Gespräche zur Partie und der hohen Relevanz der Inklusion im Sport.
Ob des großartigen Erfolgs des 1. Wiener Inklusionsderbys kann man sich wohl bald auf eine Fortsetzung, die womöglich in Wien-Hütteldorf stattfindet, freuen.