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Fakeouting von Casillas! Hackangriff oder schlechter Scherz?

Der Welt- und Europameister outete sich am Sonntag vermeintlich als homosexuell. Nun gibt er bekannt, gehackt geworden zu sein.

Fakeouting von Casillas! Hackangriff oder schlechter Scherz? Foto: © getty

Homosexualität ist im Männer-Fußball weiterhin ein Tabu. Ein so großes, dass es bis heute kaum einen Kicker im Profifußball gibt, der sich als schwul geoutet hat.

Homophobie steht in Fußball-Stadien weiterhin an der Tagesordnung, leider wird auch in der ein oder anderen Fankurve Österreichs "schwul" weiterhin als beleidigendes Adjektiv verwendet. In den letzten Jahren gab es von verschiedenen Seiten Anstrengungen, dieses Tabu zu beseitigen, immer wieder wurden Kampagnen gegen Homophobie gefahren.

Iker Casillas trat diese Bemühungen am Sonntag vermeintlich mit Füßen. "Ich hoffe, Sie respektieren mich: Ich bin schwul", schriebt der Welt- und Europameister am frühen Sonntagnachmittag auf "Twitter" - und meinte das mutmaßlich als Scherz.

Nach hinten losgegangener Scherz, oder Hackattacke?

Auch Barca-Legende Carles Puyol stieg auf den "Scherz" ein und antwortete mit einem Kuss-Emoji: "Es ist Zeit, unsere Geschichte zu erzählen, Iker." Nur nach wenigen Stunden löschte Casillas seinen Tweet wieder und gab bekannt, gehackt worden zu sein: "Entschuldigung an meine Follower und noch mehr an die LGBT-Community."

Spanische Medien gehen aber viel mehr davon aus, dass der ehemalige Weltklasse-Torhüter mit seinem völlig nach hinten losgegangenen Tweet auf wiederkehrende Gerüchte um sein Liebesleben in der spanischen Boulevardpresse reagiert haben soll. Zuletzt wurde berichtet, der 41-Jährige würde die spanische Schauspielerin Alejandra Onieva daten.

Die Reaktionen auf den Tweet fielen erwartet negativ aus. "Dass Iker Casillas und Carles Puyol über ein Coming Out als Fußballer scherzen, ist enttäuschend. Das ist ein schwieriger Weg, den jeder LGBTQ+-Mensch durchmachen muss. Meine Vorbilder und Legenden zu sehen, wie sie sich über Coming Outs und meine Gemeinschaft lustig machen, ist mehr als respektlos", tweetet etwa Josh Cavallo. Der 22-jährige australische Profi outete sich vor einem Jahr als schwul.


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