Der ehemalige DFB-Präsident Theo Zwanziger geht gerichtlich gegen die Vorsitzenden der unabhängigen Ethikkommission des Fußball-Verbandes FIFA vor. In einer Mail an die beiden Kammern vom 1. Februar kündigte der 75-Jährige nach eigenen Angaben an, dass er bei einer Schweizer Strafverfolgungsbehörde gegen den Griechen Vassilios Skouris und die Kolumbianerin Maria Claudia Rojas Strafanzeige und zugleich Strafantrag wegen Verleumdung oder übler Nachrede gestellt hat.
"Die Vorsitzenden der Ethikkommission haben ohne sachlichen Grund und damit rein willkürlich mit der Behauptung, ich sei an einem Bestechungsmodell beteiligt gewesen, öffentlich meine ethische Integrität schwer beschädigt", nannte Zwanziger in der Mail als Grund für sein Vorgehen.
Am Donnerstag hatte die FIFA mitgeteilt, dass die Verfahren gegen ihn, den einstigen WM-Ok-Chef Franz Beckenbauer und den früheren DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt im Zusammenhang mit dem WM-Sommermärchen 2006 eingestellt werden. Die rechtsprechende Kammer der Ethikkommission hatte ihre Entscheidung mit dem Hinweis auf Verjährung begründet. Trotz des Beschlusses hält Zwanziger an seinen Strafanzeigen fest.
"Das Ganze war von Anfang an absurd und willkürlich", sagte Zwanziger der Deutschen Presse-Agentur. Es zeige, "zu welchen Methoden" die FIFA unter ihren Präsidenten Gianni Infantino greife. "Jetzt ist die Blamage perfekt."