Englands Fußball-Nationalteam muss die nächsten beiden Heimspiele im Rahmen eines UEFA-Bewerbs ohne Fans bestreiten. Diese Entscheidung traf der europäische Fußball-Verband nach den Zwischenfällen im Euro-Finale gegen Italien im vergangenen Juli im Wembley-Stadion.
Der Bann für das zweite Spiel ist für den Beobachtungszeitraum von zwei Jahren bedingt ausgesprochen. Zudem muss der englische Verband (FA) eine Strafe in Höhe von 100.000 Euro bezahlen.
Das Endspiel am 11. Juli, das Italien im Elfmeterschießen gewonnen hat, war von Zusammenstößen zwischen Anhängern und Offiziellen im und um das Wembley-Stadion überschattet worden. Fans ohne Tickets hatten Sicherheitszonen durchbrochen. Die FA hat eine unabhängige Prüfung der Ereignisse in Auftrag gegeben.
Etliche Verstöße
Die UEFA hat in ihrer Disziplinar-Untersuchung vier Anklagen wegen des Eindringens von Fans auf das Spielfeld, Werfen von Gegenständen, Störung während der Nationalhymne und Anzünden von Feuerwerkskörpern vorgebracht. Die Strafe wurde aus besagten Gründen wegen "mangelnder Ordnung und Disziplin im und um das Stadion" ausgesprochen.
Die britische Polizei hatte während des Endspiels mehrere Festnahmen vorgenommen, zudem seien 19 Beamte verletzt worden. Von insgesamt 90 fußball-bezogenen Verhaftungen bei der Euro sind 39 beim Italien-Spiel erfolgt. Schon nach dem Halbfinale ist die FA zu einer 30.000-Euro-Pönale verdingt worden, weil der dänische Tormann Kasper Schmeichel mit einem Laserpointer gestört worden war.
"Auch wenn wir von diesem Urteil enttäuscht sind, nehmen wir diese Entscheidung der UEFA an", verlautete die FA später. Man verdamme das schreckliche Verhalten Einzelner, die "schändliche Szenen verursacht" haben. "Wir bedauern zutiefst, dass es einige dieser Leute ins Stadion geschafft haben."