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Valentinstag eines LAOLA1-Redakteurs: Fußball statt Kitsch

Am Valentinstag geht es den meisten um Romantik und Zweisamkeit. Doch so mancher LAOLA1-Redakteur pflegt dabei eine Tradition, bei der Fußball Vorrang hat.

Valentinstag eines LAOLA1-Redakteurs: Fußball statt Kitsch Foto: © Privat

Was macht ein LAOLA1-Redakteur eigentlich typischerweise an einem Valentinstag? Zugegeben, diese Frage stelle ich mir Jahr für Jahr aufs Neue – und doch lautet die Antwort immer wieder: "Na klar! Fußball!"

Während andere den höchsten Tag der Liebe in überfüllten Restaurants, teuren Blumenläden oder gar in einer anderen Stadt verbringen, zieht es meine Verlobte und mich immer wieder in die Stadien.

Denn hier, zwischen Bratwurst, Bier und Flutlichtmasten, fühlen wir uns als Paar, das sich durch den Fußball kennengelernt hat, einfach wohl – und das, obwohl es heute um nicht viel geht. Viele fragen sich wohl zurecht, wo der Reiz eines kalten Februar-Duells zwischen Zweitligist Admira Wacker und Regionalligist Traiskirchen in der Südstadt liegt.

Musikalischer Klassiker schon bei der Anfahrt 

(Artikel wird unter dem Video "Talentschmiede: Die 112-Millionen-Elf der Admira" fortgesetzt) 

Und ja, auf den ersten Blick kann ich das niemandem übelnehmen. Doch für uns ist dieses Testspiel-Ritual am Valentinstag längst Tradition geworden – ein bewusstes Zeichen gegen den Kitsch und den Stress, der diesen Tag oft begleitet.

Schon die Anfahrt bestätigt uns in unserer Entscheidung. Ein Straßenmusikant vor der überfüllten Badner Bahn trällert etwas schief den Ambros-Klassiker "Blume aus dem Gemeindebau", während sich verliebte Pärchen mit Rosen und Geschenkboxen auf ihren Plätzen drängen.

Ein junger Mann auf dem Sitz neben uns fährt sich nervös durchs Haar, ein Blumenstrauß ragt aus seiner Tasche – der Valentinsabend scheint ihm bevorzustehen wie ein entscheidendes Elfmeterschießen. Ich grinse und sehe zu meiner Verlobten und bin froh, dass uns das alles heute erspart bleibt.

Auch die Fans zeigen ihre Liebe 

Als sich schließlich rund 90 Prozent der Fahrgäste in die benachbarte Shoppingcity Süd verabschieden, lehnen wir uns entspannt zurück. Endlich Platz. Durch die Fensterscheiben taucht wenig später die etwas in die Jahre gekommene, aber durchaus charmante Datenpol Arena, das Stadion der Admira, auf.

Unser Ziel ist heute allerdings nicht das Hauptstadion, sondern der benachbarte Trainingsplatz. Das erste Testspiel gegen die Young Violets, die zweite Mannschaft von Austria Wien, findet nämlich unmittelbar zuvor unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Doch das hält die treuesten Anhänger nicht ab. Angekommen am Trainingsgelände der Südstädter liegt – passend zum Valentinstag – sofort Liebe in der Luft. Liebe zum Spiel, zur Mannschaft, zur Tradition.

Trotz der winterlichen Temperaturen trotzen die Fans des Zweitliga-Tabellenführers Wind und Wetter. Mit dicken Schals, Bier und der obligatorischen Trommel leisten sie ihrer Mannschaft würdigen Support und sorgen für eine gute Atmosphäre.

Die Partie selbst kann mit dieser Atmosphäre nicht ganz mithalten – das Spiel plätschert phasenweise dahin, Zweikämpfe sind hart, aber Torchancen Mangelware.

Feuerwerk rundet Testspiel ab

Ein Feuerwerk rundet das Testspiel am Valentinstag ab.
Foto: © Privat

Am Ende steht jedoch ein 2:1 für die Admira auf der imaginären Anzeigetafel, die ich mir manchmal herbeigewünscht hätte. Doch das Ergebnis ist an diesem Abend zweitrangig.

Nach Schlusspfiff herrscht eine Gelassenheit, wie sie nur in Testspielen zu finden ist. Spieler, Trainer und Betreuer beider Teams nehmen sich im Anschluss Zeit für Gespräche, klopfen sich gegenseitig auf die Schulter. Zudem folgt ein Feuerwerk der Fans, die das letzte Testspiel ihrer Mannschaft vor dem Frühlingsauftakt gegen die Vienna noch einmal gebührend feiern.

Und weil die "klassische" Romantik des Valentinstags auch für uns nicht völlig zu kurz kommen soll, folgen wir nach dem Abpfiff schließlich doch noch den vorherigen Massen aus der Badner Bahn und lassen den Abend in einem gemütlichen Lokal in der Nähe ausklingen.

Der Kontrast zum Testspiel bei eisigen Temperaturen hin ins Warme könnte dabei kaum größer sein. Wieder einmal war es ein perfekter Valentinstag – auf unsere ganz eigene Art und Weise.

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