Denkt man an die erfolgreichsten Torjäger im österreichischen Fußball, so kommen einem aktuell womöglich Namen aus der Bundesliga wie Mergim Berisha, Sekou Koita oder Ercan Kara in den Sinn.
Kaum einem Fußballfan dürfte der Name Yasin Ceylan ein Begriff sein. Mit einer bemerkenswerten Quote von 23 Toren aus neun Spielen war der 27-Jährige im Herbst der treffsicherste beim ÖFB registrierte österreichische Fußballer in einer Erwachsenen-Liga (exkl. Reserve).
LAOLA1 hat beim Goalgetter nachgefragt, weshalb es gerade so gut läuft, was seine Ziele für die Zukunft sind und warum sein Klub, der BSV Enzesfeld/Hirtenberg, aktuell der heißeste Titel-Anwärter in der 2. Klasse Triestingtal ist.
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Volles Vertrauen vom Trainer
Sage und schreibe 119 Treffer in 117 Kampfmannschaftsspielen konnte Yasin Ceylan bis zum heutigen Zeitpunkt verbuchen. Doch was zieht einen offenbar derart begnadeten Goalgetter in die 2. Klasse des niederösterreichischen Amateur-Fußballs?
"Mein Trainer, mit dem ich schon in der Jugend und Reserve zusammengearbeitet habe", gibt Ceylan, der bereits die vierte Saison für den BSV Enzesfeld/Hirtenberg auf Torjagd geht, als Grund an. Die Chemie zwischen ihm und seinem Trainer dürfte passen: "Wir sind schon einmal zusammen Meister geworden und das ist auch hier unser Ziel."
Auf die Frage nach den Stärken des Torjägers kommt auch der Erfolgs-Coach Sezer Özkan ins Schwärmen: "Er ist ein technisch begabter Spieler mit einer guten Schusstechnik, der immer die richtigen Laufwege macht."
Bevor der 27-Jährige zu seinem aktuellen Verein wechselte, war er unter anderem beim niederösterreichischen Landesligisten Kottingbrunn unter Vertrag.
Teamgeist als Erfolgsrezept
In der aufgrund der Coronavirus-Pandemie verkürzten Herbstsaison konnte der BSV Enzesfeld/Hirtenberg aus neun Spielen acht Siege einfahren, einzig gegen Berndorf unterlag man knapp mit 0:1. Dennoch darf sich das Team von Trainer Özkan als aktueller Spitzenreiter in der 2. Klasse Triestingtal die Winterkrone aufsetzen.
Das Rezept für den Erfolg erklärt sich Ceylan folgendermaßen: "Wir sind mannschaftlich gut unterwegs, jeder weiß, was der andere Spieler macht und jeder kämpft für den anderen."
"Meine Mitspieler setzen mich natürlich gut ein und auch das harte Training macht sich bezahlt", spricht der Österreicher über seinen persönlichen Erfolgslauf als Goalgetter.
Das Leben neben dem Fußball
Wenn er nicht gerade auf Torjagd geht, arbeitet der gelernte Maurer bei der Post. Nebenbei ist Ceylan gerade dabei, seine Matura nachzuholen, steht hierbei sogar kurz vor dem Abschluss.
Falls neben drei Trainingseinheiten und einem Spiel pro Woche noch Zeit bleibt, verbringt der 27-Jährige diese mit Extraeinheiten im Fitness-Studio oder bei einem Spaziergang mit seiner Frau.
Torprämie sieht Ceylan für seine Treffer keine, das wäre für den Unterhaus-Klub wohl auch schwer erschwinglich bei seiner enormen Ausbeute. Im Gegenteil, aufgrund mehrmaliger Nominierungen ins Team der Runde darf der Stürmer seinem Team ab und an wieder eine Kiste Bier spendieren. "Ich bin ihnen eh noch eine Kiste schuldig", schmunzelt der Torjäger.
Das Ziel Meistertitel
Seine sportliche Zukunft lässt sich Ceylan einstweilen noch offen und definiert ein klares Ziel: "Ich will zuerst Meister werden, danach schaue ich, wie es sich entwickelt." Auch die Rückkehr in eine höhere Liga wäre eine Option für ihn. Coach Özkan erkennt ebenfalls das Potenzial des treffsicheren Österreichers: "Er hat auf alle Fälle Potenzial nach oben."
Das gemeinsam erklärte Ziel von Trainer und Spieler ist klar - "am Ende ganz oben stehen und den Aufstieg schaffen."
Ob Ceylan auch seine persönliche Bestmarke von 40 Toren, die er in der Saison 2017/18 erzielte, einstellt, bleibt abzuwarten, "da ranzukommen wäre aber super".
