news

Zwist der Spielervertretungen: VdF ändert Kurs

Seit zwei Jahren schwelt der Konflikt zwischen VdF und younion. Nun aber soll es auf eine friedliche Co-Existenz hinauslaufen.

Zwist der Spielervertretungen: VdF ändert Kurs Foto: © Foto by Hofer

Seit zwei Jahren beschäftigt der Zwist zwischen der younion und der VdF die Kabinen der österreichischen Fußballvereine. Damals ist die VdF aus der younion ausgeschieden.

Seither gibt es zwei Interessensvertretungen für Österreicher Fußballer und Fußballerinnen. Hier younion, die nach wie vor den Kollektivvertrag verhandelt, dort die VdF mit jenen Personen, die jahrelang Österreichs Kicker betreut haben, die auch Mitglied der internationalen Fußballer-Vertretung FIFPRO ist.

Eine schwierige Situation, die vielerorts für Unmut gesorgt hat, ein mit harten Bandagen geführter Kampf um die Vorherrschaft.

Akzeptanz und Co-Existenz

Nach der jüngsten Generalversammlung der VdF am 7. Oktober stellt sich die Angelegenheit nun aber ein wenig anders dar.

Die "Spielervereinigung" hat in Anwesenheit von Vertretern wie Manfred Fischer, Jürgen Heil, Mirnes Becirovic und Jörg Siebenhandl eine Kurskorrektur vorgenommen. Sie akzeptiert den Umstand, dass mit younion und VdF zwei Spielervertretungen existieren.

"Dieses ewige Hin und Her hat keinen Sinn mehr. Das bringt keinen weiter", sagt VdF-Vertreter Gernot Baumgartner. Dieser Beschluss sei ein Anliegen der Spieler gewesen. Friedliche Co-Existenz praktisch.

Younion-Vertreter Thomas Pichlmann erklärt: "Die VdF hat diesen Konflikt auf dem Rücken der Spieler geführt - schön, dass sie nun endlich auf die Spieler gehört haben, die das niemals wollten. Ein Auslöser war sicher, dass viele Spieler mittlerweile zur younion zurückgekommen sind, weil unser Angebot und unser Einfluss besser ist."

Vorteile hier, Vorteile da

Von der VdF sind versöhnlichere Töne zu hören. Es stehe ihren Mitgliedern frei, auch Mitglieder der younion zu sein.

Nicht zuletzt deswegen wurden auch die Mitgliedschaften der VdF reformiert. Die Basis-Mitgliedschaft kostet 5 Euro im Monat, die Premium-Mitgliedschaft um 10 Euro im Monat gewährt unter anderem auch Rechtsschutz. Die younion, die ihre Agenden inzwischen auch Eishockey und Basketball ausgedehnt hat, wiederum lockt unter anderem mit einem attraktiven Versicherungs-Paket. Beide veranstalten ihre Camps für arbeitslose Kicker.

Österreichs Fußballer:innen können sich problemlos beiden Vertretungen anschließen.

"Am Ende des Tages sind die Spieler und Spielerinnen die Sieger", sagt VdF-Vertreter Baumgartner. Es sei an der Zeit, die Energie wieder voll und ganz in die Rechte der eigenen Mitglieder zu investieren. Schluss mit den nervenzehrenden, von außen schwer verständlichen Konflikt-Eskalationen.

Zwei Klagen sorgen noch für Unmut

Pichlmann meint jedoch: "Wichtig wäre es nach diesem Einlenken endlich auch vertrauensbildende Maßnahmen zu setzen - nicht nur erneute mediale Inszenierung. Das bedeutet, dass die VdF akzeptiert, dass das Kollektivvertragsrecht bei younion liegt und sämtliche Klagen gegen younion, sowie die Anschuldigen gegen Thomas Hinum, die völlig falsch sind, zurückgezogen werden."

Es handelt sich laut VdF um zwei Klagen, die aktuell laufen. Einerseits eine arbeitsrechtliche von VdF-Vertreter Gernot Zirngast, die dieser nach seinem Ausscheiden aus der younion angestrengt hat. Andererseits geht es um eine Klage gegen Thomas Hinum, der von der VdF zur younion gewechselt ist, dem die VdF vorwirft, Daten gestohlen zu haben.

"Wir sind grundsätzlich bereit zu Gesprächen mit der younion, wenn sie das auch ist, kann auch über diese Klagen gesprochen werden", meint Baumgartner.

Der Anfang, um den Konflikt beizulegen, ist jedenfalls gemacht.

Kommentare