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Rapid-Coach Sonnleitner? "Werde versuchen, mich zu zeigen"

Der 37-Jährige startet nach seinem Karriereende als Trainer durch. Es soll rasch, aber mit Maß und Ziel, nach oben gehen. Über Karriere-Highlights & den ÖFB.

Rapid-Coach Sonnleitner? Foto: © GEPA

Landessportzentrum VIVA, Steinbrunn im Burgenland. Bei über 30 Grad rollt im "AMS-Camp" der younion-Sportgewerkschaft der Ball. Unter den anwesenden Kickern finden sich Ex-Nachwuchsteamspieler, Doublesieger und Liga-Zwa-Meister.

Das sind die diesjährigen Camp-Teilnehmer>>>

Betreut werden sie heuer von nicht minder prominenten Namen. Als Chefcoach agiert "Aufstiegsspezialist" Markus Mader, ihm zur Seite stehen Thomas Hinum und Rapid-Ikone Mario Sonnleitner.

Seit Februar ist letzterer beim Wiener Klub ASV 13 engagiert und startet dort seine Laufbahn als Coach, zunächst als Co-, kurz darauf schon als Cheftrainer.

Aus den letzten vier Spielen als solcher holte er fünf Punkte, konnte den Abstieg aber nicht abwenden. "Ich hab' halt zu spät übernommen", meint er scherzhaft in dem Wissen, dass der Klassenerhalt ob des deutlichen Rückstandes beinahe ein Ding der Unmöglichkeit war.  

Der 37-Jährige nahm sich im Zuge des Camps Zeit für ein Gespräch mit LAOLA1. In diesem erzählt er von seinem Karriereplan, den Wunsch einer Rückkehr nach Hütteldorf und das ÖFB-Team.

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

LAOLA1: Im März hast du offiziell deine Karriere beendet. Du sagtest damals, es wäre nicht das richtige Angebot dabeigewesen. Aus welchen Ligen hattest du denn Angebote?

Mario Sonnleitner: Ich hätte ins Ausland gehen können, dritte oder vierte Liga. Das wollte ich aber nicht. Ich wollte immer "am Zenit" aufhören, sprich in der höchsten Spielklasse. Ich habe es bis Winter dann ein wenig ausklingen lassen, weil ich schon das Gefühl hatte, dass ich ein bisschen leer war. Ich habe dann die Akkus aufgeladen und mich entschieden, den Berufszweig als Trainer engagiert zu verfolgen.

LAOLA1: Du bist jetzt Cheftrainer bei ASV 13. Welche Lizenz hast du aktuell?

Sonnleitner: Die B-Lizenz, ich brauche ja die Praxis für die A-Lizenz. Ich war ab Februar Co-Trainer, seit April bin Cheftrainer. Wenn du lange aktiv gespielt hast, ist es schwer, die A-Lizenz zu machen, weil es Präsenzphasen gibt, du bist aber noch Profi und musst trainieren. Das lässt sich dann nicht vereinbaren. Mein Ziel ist es, so schnell wie möglich die A-Lizenz und danach die Pro-Lizenz zu machen.

"Natürlich, denn Rapid ist mein Herzensverein und das wird er auch immer bleiben. Deswegen werde ich jetzt versuchen, mich über den ASV 13 zu zeigen."

Sonnleitner über ein Rapid-Engagement

LAOLA1: Wie ist dein weiterer Karriere-Plan? Hast du einen oder lässt du es auf dich zukommen?

Sonnleitner: Die ersten zwei, drei Monate habe ich einmal geschaut, ob der Trainerjob etwas für mich ist. Ich war als Spieler schon immer sehr wissbegierig und habe versucht, viel mitzunehmen. Da habe ich erkannt, dass das etwas ist, was mich interessiert, weil ich extrem viel Entwicklung in kürzester Zeit gesehen habe. Als ich Cheftrainer geworden bin, konnte ich extrem viel Input bringen. Mir hat der Umgang mit den Spielern und den Verantwortlichen einfach getaugt. Jetzt werde ich alles reinhauen, um so weit wie möglich raufzukommen.

LAOLA1: Das heißt, irgendwann wieder bei Rapid anzudocken, wäre ein Wunsch?

Sonnleitner: Natürlich, denn Rapid ist mein Herzensverein und das wird er auch immer bleiben. Deswegen werde ich jetzt versuchen, mich über den ASV 13 zu zeigen. Wir wollen direkt wieder aufsteigen. Das ist schwer genug, weil es kaum Mannschaften gibt, die ab- und direkt wieder aufsteigen. Ich glaube, wenn das gelingt, ist das schon eine gute Visitenkarte, weil ich ja doch ein junger Trainer bin.

Im "AMS-Camp" coacht Sonnleitner aktuell vereinslose Profis.
Foto: © younion_sportgewerkschaft

LAOLA1: Wenn du auf deine aktive Karriere zurückschaust, was waren da die Highlights?

Sonnleitner: Highlights waren natürlich die Europacup-Spiele, da hatte ich extrem schöne Europacup-Nächte. Sei es jetzt gegen Ajax Amsterdam, Aston Villa oder die Playoff-Spiele gegen Bukarest, wo ich daheim und auswärts getroffen habe. Die Gruppenphasen, die Stimmung im Stadion bei Rapid, da waren schon extrem viele Highlights dabei. Da denke ich jetzt, wo das alles schon ein bisschen länger her ist, gerne daran zurück. Auch der Cupsieg mit Sturm Graz war ein Highlight.

LAOLA1: Mit dem ÖFB-Team wollte es leider nie so richtig klappen, trauerst du dem nach?

Sonnleitner: Es gab eine Phase, wo ich sicher eine Chance hätte bekommen können. Ich war unter Josef Hickersberger schon bei drei Lehrgängen dabei. Da habe ich leider keine Spielzeit bekommen. Auch danach gab es Phasen, wo ich es vielleicht verdient gehabt hätte. Aber die Trainer haben eben anders entschieden. Es ist, wie es ist. Ich trauere dem nicht nach, ich bin jemand, der im Hier und Jetzt lebt. Ich versuche meine Dinge, so gut wie möglich zu machen, um den bestmöglichen Ertrag zu bekommen.


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