Österreichische Bundesligisten befinden sich seit mehr als einem Monat im Ligabetrieb. Obwohl die Saison noch in den Kinderschuhen steckt, ist bereits jetzt klar, dass uns eine ereignisreiche Spielzeit mit spannenden Kämpfen an allen Fronten erwartet. Auch bezüglich der individuellen Leistungen einzelner Fußballer gibt es gleich in mehreren Fällen reichlich Material, um die ersten Schlüsse zu ziehen und sich rechtzeitig auf den Rest der Saison vorzubereiten.
Keiner der Bundesligisten blieb ungeschlagen
Der Saisonbeginn hatte aus der Sicht aller Bundesligisten seine Höhen und Tiefen, da bislang alle davon mindestens eine Pleite hinnehmen mussten. Die Formschwankungen waren am wenigsten beim letztjährigen Meister aus Graz zu spüren. Mit Ausnahme der Niederlage im Eröffnungsspiel gegen Rapid Wien haben die Schwarz-Weißen alle anderen Duelle für sich entschieden, sodass sie zur ersten Länderspielpause mit 12 Punkten an der Tabellenspitze stehen. Ein weiterer Grund für Optimismus bei Sturm ist die Offensivform (2 erzielte Tore im Durchschnitt). Fast jeder der Offensivmänner im Kader leistete einen konkreten Beitrag dazu – was das Selbstvertrauen im Team auf dem Weg zur Titelverteidigung zweifellos positiv beeinflusst.
Die nächsten Verfolger der Grazer am Saisonstart sind Rapid Wien mit 10 und der Wolfsberger AC mit einem Punkt weniger auf dem Konto. Trotz der Niederlage gegen Rapid kann man auch in Salzburg nach den ersten Spieltagen zufrieden sein – da man bislang drei Siege feierte, mit einem Spiel weniger als der Tabellenführer (Duell gegen Hartberg wurde verschoben). Angesichts dessen darf man als neutraler Fan bezüglich des Titelrennens optimistisch in den Rest der Saison blicken.
Spannung pur am anderen Ende der Tabelle
Der Titelkampf ist nicht das Einzige, was nach den ersten Wochen das Interesse der österreichischen Sportöffentlichkeit erweckte. Gemeint sind damit nicht nur Experten und Fußballfans. Natürlich kann man auf Buli Absteiger wetten, sodass auch Wettfreunde mit viel Aufmerksamkeit aufs andere Ende der Tabelle schauen. Bei Prognosen dieser Art ist es nach den ersten Spieltagen unmöglich, die äußerst schwache Form von Hartberg und dem diesjährigen Aufsteiger, Grazer AK, zu übersehen - die sieglos in die erste Länderspielpause gingen.
Während sich sowas bei GAK mit der Eingewöhnungszeit auf die höhere Spielklasse erklären lässt, klingen beim TSV bereits jetzt die Alarmglocken. Dies liegt primär am überraschenden Abgang von Trainer und Sportdirektor Markus Shopp, der seine Ausstiegsklausel im Vertrag nutzte, um mit sofortiger Wirkung diese Tätigkeiten bei LASK Linz zu übernehmen. Da Hartbergs Team am Saisonbeginn ohnehin mit einem Formtief kämpft, steht seinem Nachfolger definitiv keine leichte Aufgabe bevor.
Ganz im Gegensatz dazu war die Trennung der Linzer vom bisherigen Trainer Thomas Darazs und Sportdirektor Radovan Vujanovic auf ganzer Linie nachvollziehbar. Denn schließlich erhoffte man sich in Linz sicherlich viel mehr als nur einen Sieg in den fünf ersten Ligaspielen. Hinzu kommt der vorzeitige Abschied von der UEFA Europa League, wo man in dieser Saison mindestens die Teilnahme an der Hauptrunde im Visier hatte.
Mehrere Spieler in fantastischer Form
Bezüglich der individuellen Leistungen gibt es gleich mehrere Spieler, die am Bundesliga-Start im positiven Sinne auf sich aufmerksam gemacht haben. Ein großes Lob verdient vor allem das junge Talent von RB Salzburg, Oscar Gloukh, der die gegnerischen Abwehrreihen am Saisonstart regelrecht schwindelig spielte. Abgesehen von 3 Toren und 2 Assists hat der 20-Jährige bislang auch 4 Großchancen für seine Mitspieler kreiert, was bereits jetzt das Interesse einiger großer Clubs aus dem Ausland erweckte.
In einer ausgezeichneten Form spielen außerdem die Brasilianer Gustavo Santos (SCR Altach; 5 Tore) und Ronivaldo (BW Linz; 4 Tore), sowie der 20-jährige serbische offensive Mittelfeldspieler Dejan Zukic vom WAC mit 2 Toren und 3 Vorlagen auf seinem Konto. Doch der Großteil der Saison steht erst noch bevor, sodass man mit Recht von zahlreichen anderen überragenden Leistungen ausgehen darf. Eines ist sicher: Langweilig wird es an keiner der Fronten!