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UEFA: Wir sind der europäische Fußball, sie nicht!

Die europäische Fußball-Union geht mit den 12 Gründerklubs hart ins Gericht:

UEFA: Wir sind der europäische Fußball, sie nicht! Foto: © getty

Die 55 Nationalverbände der Europäischen Fußball-Union (UEFA), darunter der ÖFB, haben sich mit einem gemeinsamen Beschluss gegen die neue Super League und deren Initiatoren gewandt.

"Wir sind der europäische Fußball, sie sind es nicht", sagte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin gegen Ende des UEFA-Kongresses am Dienstag in Montreux. "Wir bleiben standhaft, widerstehen und werden dagegen vorgehen." Die Wortwahl wurde ohne Gegenstimmen als Erklärung angenommen.

"Die Verschwörerklubs haben offensichtlich nicht erkannt, dass sie ihren Status nicht in Isolation erreicht haben, sondern dass es Teil eines dynamischen Systems war, in dem große, mittlere und kleine Klubs alle zum Erfolg und Misserfolg aller beigetragen haben", heißt es in der Erklärung.

Der Ausstieg sei ein Affront gegen die europäischen Werte und die Verdienste des Sports. "Wir wissen moralisch, was auf dem Spiel steht, und wir werden den Fußball vor einem egoistischen Clan schützen."

Spitzenvereine aus Frankreich wie Paris Saint-Germain oder Deutschland wie Bayern München haben sich mittlerweile gegen die Super League ausgesprochen (Alle Infos >>>).

Rummenigge wieder Teil des Exekutivkomitees

Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge zog inmitten der Krise auch wieder in das Exekutivkomitee der UEFA ein. Der 65-jährige Deutsche wurde in Montreux - für den ÖFB waren beim Kongress Präsident Leo Windtner und Thomas Hollerer vor Ort - als Vertreter der Europäischen Club-Vereinigung (ECA) per Akklamation in das wichtige Gremium aufgenommen.

Rummenigge folgt Andrea Agnelli. Der Chef von Juventus Turin hatte den Posten wegen der Verwerfungen der von ihm maßgeblich vorangetriebenen Super-League-Pläne zurückgelegt. Rummenigge hatte dem Exekutivkomitee bereits von 2016 bis 2017 angehört, sich dann aber zugunsten Agnellis zurückgezogen. Seine Amtszeit in der UEFA-Exekutive läuft bis 2024.

Deutschland ist dort damit wieder mit zwei Mitgliedern vertreten.

DFB plädiert für Ausschlüsse

Der FC Bayern, im Vorjahr Gewinner der Champions League, hatte sich klar von den Ablösungstendenzen distanziert und befindet sich damit auch auf Linie mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB). DFB-Präsident Fritz Keller plädierte für einen Ausschluss der Super-League-Vereine und ihrer Nachwuchsteams aus allen bisherigen Wettbewerben.

"Der Fußball ist offen und für alle da. Eine geschlossene Super League dagegen nur für Superreiche und Superrücksichtslose", sagte der Verbandschef in einer Twitter-Mitteilung des DFB. Deutschland scheint im harten Kampf mit den Abtrünnigen ein wichtiger Partner für Ceferin.

Auch die UEFA-Chefin für Frauenfußball, die Deutsche Nadine Keßler, sprach sich klar gegen die Super-League-Pläne aus - obwohl die Verantwortlichen am Montag auch die Schaffung eine Eliteliga für Frauen in Aussicht gestellt hatten. Der Frauenfußball brauche aber nicht nur mehr Clubs, "sondern auch ein besseres Gleichgewicht zwischen den Vereinen, damit mehr als nur ein paar herausragende Spielerinnen davon profitieren können", meinte die frühere Weltfußballerin in einem offenen Brief.

Mit einer geschlossenen Super League sei dies nicht möglich, betonte Keßler und ergänzte: "Die Werte unseres Sports sind in Zeiten wichtig, in denen Gier die allgemeinen Bedürfnisse der Gesellschaft und des Fußballs insgesamt zu überschatten scheint."

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