Der Modus der U21-EM mit zwölf Teams in drei Gruppen bleibt weiter umstritten. Vor den letzten Begegnungen in der Gruppenphase befürchtet ausgerechnet Gastgeber Italien eine Verschwörung.
Zur Erinnerung: Nur die Gruppensieger und der beste Gruppenzweite steigen in das Semifinale auf. Italien schloss seine Gruppe A hinter Spanien auf Platz zwei ab, mit sechs Punkten und einem Torverhältnis von 6:3.
Zwar keine schlechte Voraussetzung, um als Zweiter noch aufzusteigen. Wäre da nicht die Gruppe C und das Duell Frankreich gegen Rumänien.
"Biscotto!"
"Albtraum Biscotto! Italien droht die Gefahr, wegen einer Absprache zwischen Rumänien und Frankreich auszuscheiden", schreibt "Corriere della Sera". "Das wäre unser schlimmster Albtraum", fügt die Zeitung noch hinzu.
"Biscotto" bedeutet eigentlich Keks, wird im Italienischen auch für Verschwörung oder Absprache verwendet. Ein Remis zwischen den Franzosen und den Rumänen und beide Nationen steigen mit sieben Zählern auf.
Die mit Serie-A-Stars gespickte italienische Auswahl überzeugte mit einem hochverdienten 3:1-Sieg über Spanien und einem souveränen 3:1 gegen Belgien. Im zweiten Gruppenspiel gelang es aber nicht, die polnische Defensive zu überwinden. Die "Azzurrini" unterlagen 0:1.
"Lassen wir Biscotto-Verschwörungen sein, wir sollten lieber an unsere Schwächen denken", so die "Gazzetta dello Sport". Denn bereits am Sonntag könnte Italien das Aus drohen. Wenn der Zweitplatzierte der Gruppe B, der ÖFB-Gruppe, ein besseres Torverhältnis aufweist. Italien muss also zweimal hoffen. Denn auch wenn Frankreich die Rumänen am Montag nur knapp schlagen sollte, hätte Rumänien das beste Torverhältnis.
Bekannte Ausgangslage
In besonders schmerzvoller Erinnerung hat Italien immer noch das Aus bei der EM des A-Teams 2004 in Portugal, als sich Schweden und Dänemark 2:2 trennten und damit beide aufsiegen. Die "Squadra Azzura" musste nach diesem "Biscotto" die Heimreise antreten.
Bei der U21-EM vor zwei Jahren sah sich Italien selbst mit Verschwörungstheorien konfrontiert. Im abschließenden Gruppenspiel gegen Deutschland reichte der 1:0-Sieg Italiens beiden Teams zum Aufstieg. Pavel Hapal, Trainer der Slowakei die dadurch ausschied, sprach von einer "Schande".
Vor dem Ankick war damals jedoch nicht klar, dass dieses 1:0 beiden reichen wird.
In zwei Jahren, bei der nächsten U21-EM in Ungarn und Slowenien wird sich die UEFA von diesem umstrittenen Modus verabschieden. Dann werden erstmals 16 Teams in vier Gruppen antreten.