Am vergangenen Wochenende lief die Partie zwischen Weinitzen und Graz United in der steirischen Gebietsliga komplett aus dem Ruder. Nach vielen strittigen Entscheidungen und drei Roten Karten entschied sich Graz United - betreut von Ex-Profi Ibrahim Bingöl - beim Stand von 1:3, den Platz in der 86. Minute zu verlassen.
"Es war ein Wahnsinn. So einen Schiedsrichter habe ich noch nie erlebt", wird Bingöl von den "Salzburger Nachrichten" zitiert.
Der steirischen Fußballverband ging gegen den Spielabbruch hart vor. Bingöl wurde für 30 Wochen gesperrt. "Ich habe ihm (Schiedsrichter, Anm.) mitgeteilt, dass er schlecht ist. Beschimpfungen waren keine dabei", erläutert dieser. Der Ex-WAC-Profi konnte die Strafe nicht nachvollziehen.
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Ihm sei das allerdings ohnehin egal. Als Trainer möchte er in Österreich nicht mehr arbeiten. Der nunmehrige Ex-Graz-United-Coach macht zudem auf Vorfälle im Unterhaus aufmerksam. "Beschimpfungen sind leider an der Tagesordnung. Wir werden seit eineinhalb Jahren rassistisch beleidigt. Wir haben uns immer wieder an den Verband gewandt und auf die Probleme hingewiesen, leider hat uns niemand geholfen", schießt der 30-Jährige gegen den Verband.
Zu rassistischen Vorfällen sei es am vergangenen Wochenende in Weinitzen allerdings nicht gekommen. Graz United wurde 2022 von Ex-Sturm-Kicker und Russland-Legionär Dardan Shabanhaxhaj gegründet, dieser ist immer noch Obmann des Klubs.
Ibrahim Bingöl konnte in seiner Karriere zwei Einsätze in der ADMIRAL Bundesliga für den WAC verbuchen. In der Zweitklassigkeit kam er 71 Mal für Kapfenberg und Austria Salzburg zum Zug.