England und das Elfmeterschießen - das ist bisher keine Liebesbeziehung gewesen. Von neun Elfmeterschießen bei Großveranstaltungen (WM und EM) haben die "Three Lions" ganze sieben verloren.
Deshalb möchte England-Coach Gareth Southgate für die am Sonntag beginnende WM das Selbstvertrauen seiner Jungs stärken. Das Elfmeterschießen genießt im Trainingsprogramm hohe Priorität - nur die Methode ist noch etwas gewöhnungsbedürftig.
Der 52-Jährige lässt die Spieler vom Punkt aus schießen. Klingt im ersten Moment ganz normal, doch das große "Aber" kommt erst. Im Kasten steht nämlich kein Torhüter.
Es ist nicht so, dass Southgate vergessen hat, einen Torhüter zu nominieren. Ganz im Gegenteil: Mit Aaron Ramsdale (FC Arsenal), Jordan Pickford (FC Everton) und Nick Pope (Newcastle United) stehen drei Top-Torhüter im Aufgebot.
"Skill Net" wird im Training eingesetzt
Englands Nationaltrainer greift auf eine spezielle Maßnahme zurück. Mit einem Geschicklichkeitsnetz sollen die Spieler ihre Schussfähigkeiten verbessern. Dabei werden die Akteure gezwungen, in die Ecke zu schießen.
So soll verhindert werden, dass die Torhüter im Training zu viele Elfmeter halten und so das Selbstvertrauen der Feldspieler leidet.
"Es kann hinderlich sein, wenn sie bei den Elfmeter gegen Torhüter antreten, weil wir dann wissen, wohin sie schießen. Und wenn ich bei sieben von zehn Elfmetern weiß, wohin sie schießen, und ich dann anfange, sie zu halten, dann kann ihnen das Sorgen bereiten", begründet Arsenal-Goalie Ramsdale diese Maßnahme.
Weiters erklärt Ramsdale, wie das System funktionert: "Wir haben ein so genanntes Skill Net, bei dem die Ecken offen sind. Im Moment arbeiten die Jungs nur an ihrer Technik. Jeder kann Elfmeter schießen, es ist nur dieser Druck, den wir da draußen leider nicht nachmachen können".
