news

"Battle of Britain" zwischen England und Wales birgt Brisanz

Unterschiedliche Ausgangspositionen in der WM-Gruppe B sorgen für ein noch hitzigeres Duell zwischen den "Three Lions" und Wales.

Foto: © GEPA

England kann, Wales muss: Das sportlich hochbrisante "Battle of Britain" wird bei der WM in Katar zu einer komplizierten Rechnerei - und für den in die Jahre gekommenen Gareth Bale womöglich zum letzten großen Endspiel auf der Weltbühne.

Endet in Al-Rayyan am Dienstag (ab 20 Uhr im LIVE-Ticker) eine große Ära um Bale und Spielmacher Aaron Ramsey? Oder schafft der Österreich-Bezwinger in der WM-Quali mit einem Sieg das fast noch Unmögliche?

"Wir müssen uns sofort wieder aufrappeln. Es wird schwierig, aber wir müssen einfach versuchen, England zu schlagen. So einfach ist es", sagte Bale. Der 33-Jährige ist beim US-Meister Los Angeles FC weitgehend untergetaucht und bespielt mit höchstem Ehrgeiz seit längerer Zeit nur noch die Plattform Nationalteam.

An den großen und deutlich erfolgreicheren Nachbarn England hat der walisische Star vor dem insgesamt 104. Duell der beiden Nationen gute und schlechte Erinnerungen: Zwar schoss Bale beim EM-Spiel vor sechs Jahren ein sehenswertes Freistoß-Tor - doch verlor der spätere Halbfinalist am Ende durch einen Last-Minute-Gegentreffer mit 1:2.

Englische Fans kämpften sich bei miesem Wetter in Frankreichs Fanzonen durch den Schlamm - und Außenseiter Wales war schwer ernüchtert, dass es nicht zum triumphalen Coup auf riesiger Bühne gereicht hatte.

Southgate: "Wir haben es in der eigenen Hand"

Durch den Schlamm rutschende Three-Lions-Fans wird es in Katar nicht geben. Der Ausgang im Duell zwischen Mitfavorit England und den bisher eher enttäuschenden Walisern könnte aber wieder so aussehen wie vor sechs Jahren in Lens.

"Wir müssen noch ein bisschen was tun fürs Weiterkommen, aber wir haben es in der eigenen Hand, diese Gruppe zu gewinnen", sagte Coach Gareth Southgate vor dem Aufeinandertreffen im Ahmad bin Ali Stadion, das Wales aus den ersten beiden Partien gegen die USA (1:1) und Iran (0:2) bereits kennt.

Für England sind die Rechenspiele einfach: Ein Sieg - und man gewinnt die Gruppe. Ein Remis - und man ist sicher weiter. Genauso wie bei einer Niederlage mit bis zu drei Toren Differenz.

"Unser Ziel ist es, die Qualifikation zu schaffen, dafür haben wir drei Spiele. Du musst ruhig bleiben in diesen Momenten", sagte Southgate, als er nach der Nullnummer gegen die USA kritisiert und die Profis um Kapitän Harry Kane ausgepfiffen wurden.

Wales-Teamchef Page: "England ist eine harte Prüfung"

Sein Team hat vier Punkte auf dem Konto und mit dem 6:2 gegen Iran zumindest einen Gala-Auftritt hingelegt. Für Wales wird es deutlich komplizierter: Entweder man gewinnt mit mindestens vier Toren - oder man muss hoffen, dass Iran und USA die Punkte teilen. Selbst dann braucht es aber einen eigenen Sieg, es wäre der erste gegen England nach sechs Niederlagen hintereinander und seit 1984.

Für die Waliser geht es bei der zweiten WM-Teilnahme nach 1958 um alles. "Wir wollen das Turnier mit einer guten Performance beschließen - und zwar mit einem Sieg. Aber England ist eine harte Prüfung", sagte Trainer Rob Page.

Die schwache und träge Performance gegen den Iran enttäuschte den 48-Jährigen schwer, die Niederlage gegen den Außenseiter war hochverdient. "Aber wir werden zurückschlagen", kündigte Page an. Über ein mögliches Ende der Ära Bale, Ramsey und Joe Allen wollte er nicht sprechen.

Die Engländer können dagegen etwas experimentieren. Der von Experten und Medien geforderte Phil Foden dürfte erstmals bei dieser WM beginnen, auch Jack Grealish, Kalvin Phillips und Callum Wilson sind Optionen für die Startelf. Fraglich ist, was Southgate mit Jude Bellingham macht. Der Dortmund-Profi könnte nach intensiven Monaten eine Pause bekommen, um für die Partien ab dem Achtelfinale in der bestmöglichen physischen Verfassung zu sein. Einzig Reservist Ben White fehlte krankheitsbedingt beim Abschlusstraining.

VIDEO - Die wichtigsten Infos vor England gegen Wales:

Kommentare