Es war die große Sensation der ersten WM-Woche - Argentinien unterliegt Saudi-Arabien im ersten Gruppenspiel und muss als großer Turnier-Mitfavorit plötzlich um den Aufstieg ins Achtelfinale bangen. Etwas mehr als eine Woche später steht nun fest, dass die "Albiceleste" nochmal mit dem Schrecken davonkam.
Mit dem 2:0-Sieg gegen Mexiko wurde vergangenen Samstag bereits das erste kleine "Endspiel" gewonnen, am Mittwoch legten Lionel Messi und Co. mit einem 2:0-Sieg gegen Polen den nächsten "Endspiel"-Sieg nach (Spielbericht >>>) und gewinnen damit trotz Fehlstart sogar noch die Gruppe C.
"Ein wichtiger Sieg für uns", freut sich Alexis Mac Allister, Torschütze zum 1:0, nach Spielende. "Nach dem ersten Spiel standen wir unter Druck und wussten, dass wir nun zwei Siege brauchen. Wir hofften natürlich auch noch darauf, Gruppenerster zu werden."
Genau das haben die Argentinier nun auch geschafft. Selbst nach der bitteren Auftaktpleite gegen Saudi-Arabien habe man nie aufgehört, an sich zu glauben.
Mac Allister: "Sind weiterhin das gleiche Team"
"Wir sind weiterhin das gleiche Team", sagt Mac Allister, der gegen Polen einen sehr dominanten Auftritt seiner Mannschaft sah.
"Wir haben nur den Ball besser laufen gelassen, hatten mehr Ruhe im Passspiel. In der ersten Halbzeit war es noch etwas schwierig für uns, aber dann konnten wir das Ganze für uns entscheiden und haben letztendlich ein großes Spiel abgeliefert", findet der Spieler von Brighton & Hove Albion.
Dabei hätte ausgerechnet Superstar Lionel Messi in der ersten Halbzeit bereits für etwas mehr Ruhe im Spiel der Argentinier sorgen können, der PSG-Kicker scheiterte jedoch mit einem verschossenen Elfmeter an Polen-Schlussmann Wojciech Szczesny.
"Wir hatten kein Glück in der ersten Halbzeit", sagt Mac Allister. "Wir sind aber dran geblieben - und dann kam mein Tor. Ich bin sehr glücklich und vor allem froh, dass wir in der nächsten Runde sind."
Große Emotionen bei den Argentiniern
Wenn der Superstar schon nicht traf, mussten am Mittwoch eben andere für die Tore sorgen. So wie Manchester-City-Angreifer Julian Alvarez, der in der 67. Minute das 2:0 nachlegte.
"Ich habe an meine Kindheit gedacht", beschreibt 22-jährige Alvarez seine Emotionen nach seinem ersten WM-Tor. "Es ist mir schon immer als kleines Kind durch den Kopf gegangen, es ist ein schönes Gefühl, ein Tor für meine Mannschaft zu schießen."
Vor allem freue es ihn aber, dass er seiner Mannschaft in so einem wichtigen Spiel helfen konnte. "Ich bin sehr zufrieden für mich und die ganze Gruppe. Wir haben sehr gut gespielt, das Ergebnis war das Wichtigste", so Alvarez.
Argentinien trifft im WM-Achtelfinale nun auf den klaren Außenseiter aus Australien. Gespielt wird bereits kommenden Samstag (ab 20:00 Uhr im LIVE-Ticker >>>).
Lewandowski und Co. dürfen trotz Niederlage jubeln
Grund zur Freude hatte letzten Endes auch Polen. Trotz einer 0:2-Niederlage gegen Argentinien stehen Robert Lewandowski und Co. als Gruppenzweiter ebenfalls im Achtelfinale.
Die Polen profitieren am Mittwoch davon, dass Mexiko gegen Saudi-Arabien nur ein 2:1-Sieg gelang. Ein Tor mehr und Mexiko wäre statt Polen im Achtelfinale gestanden.
Deswegen richteten die Polen nach Schlusspfiff ihre Augen auch sofort auf ihre Smartphones, um das Ende der Mexiko-Partie mitzuverfolgen. Nach ein paar bangen Minuten brach dann letztlich auch im Lager Polens großer Jubel aus.
"Ich habe erstmal gehört, dass Saudi-Arabien ein Tor geschossen hat. Dann habe ich mir gedacht, Mexiko braucht zwei Tore. Aber dann nach zwei, drei Minuten haben sie gesagt, die brauchen nur ein Tor", beschreibt Robert Lewandowski in der "ARD" die Momente nach Schlusspfiff.
Lewandowski: "Das erste Mal in meinem Leben nach einer Niederlage zufrieden"
Letztlich konnte der Angreifer aber doch durchatmen: "Das erste Mal in meinem Leben kann man nach so einer Niederlage zufrieden und froh sein. Wir sind weiter!"
Erstmals seit 1986 erreicht Polen damit die K.o.-Phase einer Weltmeisterschaft. Ein großer Moment, wie Lewandowski meint: "Das war ein großer Druck, nach so vielen Jahren."
Im Achtelfinale bekommt es Polen nun mit Weltmeister Frankreich zu tun. Gespielt wird kommenden Sonntag (ab 16:00 Uhr im LIVE-Ticker >>>).
"Heute haben wir kein perfektes Spiel gespielt, aber wenn wir das gut analysieren und und die nächsten drei Tage gut vorbereiten, können wir im nächsten Spiel auch Spaß haben, alles raushauen und schauen, was passiert", so Lewandowski.