An mangelndem Einsatz lag es mit Sicherheit nicht, dass Mexiko das WM-Achtelfinale nur knapp verpasste.
Und doch muss sich "El Tri" ankreiden lassen, zu wenig aus seinen Chancen gemacht zu haben. Im finalen Gruppenduell gegen Saudi-Arabien (Spielbericht>>>) fehlte den leidenschaftlich aufspielenden Mexikanern beim Stand von 2:0 lediglich ein Tor für den Einzug in die K.O.-Phase. Polen verlor im Parallelspiel gegen Argentinien mit 0:2, die Aufstiegschance war zum Greifen nah.
Ganze 26 Mal feuerte die Elf von Trainer Gerardo Martino auf den Kasten der Messi-Bezwinger. Doch das letzte Wort hatte Saudi-Arabien: In der Nachspielzeit verpasste Salem Al-Dawsari (90+5) der mexikanischen Nationalelf und den mitgereisten Fans den Todesstoß.
Es bleibt beim 2:1-Sieg für Mexiko - was übrig bleibt, ist der tränenreiche Abschied aus Katar. Das punktegleiche Polen und Argentinien ziehen ins WM-Achtelfinale ein.
"Das hinterlässt einen sehr bitteren Geschmack"
"Natürlich ist das ein sehr bitterer Beigeschmack, aber wir müssen den Tatsachen ins Auge sehen, wir müssen uns der Reaktion stellen und dem, was vor uns liegt", spricht Mexikos Edson Álvarez im Anschluss an die Partie, wissend, dass die Gazetten in der Heimat wohl mit der Mannschaft hart ins Gericht gehen werden.
"Es ist ein harter Schlag, es gibt keine Worte dafür. Die Mannschaft wollte es von der ersten Minute an, wir hatten viele Chancen und Möglichkeiten, Tore zu schießen. Leider konnten wir die nicht nutzen, natürlich hinterlässt das einen sehr bitteren Geschmack."
Entschuldigung an mitgereiste Fans
Der Legionär von Ajax Amsterdam richtet seine Worte zudem an die enttäuschten Anhänger von "El Tricolor": "Wir entschuldigen uns wie immer. Wir wissen die Unterstützung zu schätzen, denn die Tatsache, dass die Fans kommen, dass sie hier im Stadion bei uns sind, ist unglaublich".
Auch übt sich der defensive Mittelfeldmann in Selbstkritik: "Es ist an der Zeit, dass wir in uns gehen und uns fragen, was wir falsch machen, nicht nur auf dem Spielfeld, sondern in allem".
"Traurigkeit, etwas anderes fühle ich nicht. Wir sind nicht glücklich", beschreibt Teamkollege Luis Chávez die Stimmungslage der Mannschaft nach dem Abpfiff.
Aufmunternde Worte gibt es indes vom Gegner. "Mexiko hat ein sehr gutes Spiel gemacht, mit hoher Intensität. Das Ergebnis spiegelt das Spiel nicht wider", lobt Saudi-Arabiens Trainer Herve Renard seine Kontrahenten und vermisst auf der anderen Seite die Aufopferungsbereitschaft seines Teams: "Wir haben es nicht geschafft, um den Sieg zu kämpfen. Das ist Fußball. Wir waren nie im Spiel."