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Polen gegen Argentinien: Duell der Offensiv-Virtuosen

Für Messi und Lewandowski geht es am letzten Spieltag um alles. In Südamerika vermutet man gar ein mögliches Privatduell zwischen den beiden Superstars.

Polen gegen Argentinien: Duell der Offensiv-Virtuosen Foto: © getty

Lionel Messi will mit Argentinien den Ausrutscher zum WM-Start endgültig vergessen machen, Robert Lewandowski hat jedoch etwas dagegen.

Wenn der zweifache Weltmeister aus Südamerika am Mittwoch (ab 20.00 Uhr im LIVE-Ticker>>>) auf Polen trifft, sind die Augen auf die beiden Torjäger gerichtet. Lewandowski und Co. haben in der Gruppe vor dem abschließenden Spieltag die Nase vorne, ihnen reicht ein Unentschieden für das erste WM-Achtelfinale seit 1986.

Argentiniens Zuversicht ist nach dem 2:0 gegen Mexiko jedoch nicht nur wieder da, sie ist groß. In der Kabine gab es Jubel, als sei der Aufstieg schon geschafft. Dabei ist in der Gruppe noch für alle vier Mannschaften die K.o.-Phase ebenso Thema wie ein bitteres Aus.

"Albiceleste" gegen defensivstarke Polen unter Zugzwang

Bei Saudi-Arabien gegen Mexiko könnte der Sieger noch an den Argentiniern vorbeischnellen, sollten diese gegen Polen ausrutschen. Die Osteuropäer halten jedenfalls seit knapp 400 Minuten ohne Gegentreffer, da Torhüter Wojciech Szczesny zuletzt gegen die Saudis auch einen Elfmeter parierte.

Für den zweifachen Weltfußballer Lewandowski (34) wie auch den siebenfachen Weltfußballer Messi (35) ist Katar die wohl letzte WM. Sie wollen noch einmal ihren Wert beweisen. Rührte den nunmehrigen Barcelona-Stürmer sein erstes WM-Tor gegen die Araber zu Tränen, schoss der ehemalige Superstar der Katalanen gegen Mexiko den wichtigen Führungstreffer. Mit seinem 22. WM-Spiel wird Messi in Dohas Stadium 974 jedenfalls Diego Maradona überholen.

Die erste Drucksituation hat Argentiniens Hoffnungsträger mit seinem Team nach der Blamage gegen die Saudis zum WM-Auftakt bereits durchtaucht. "Wir mussten allen eine innere Ruhe geben, damit wir das Spiel gegen Polen auf eine andere Art bestreiten können", sagte Messi nach dem jüngsten Sieg.

Hoffen auf mexikanische Unterstützung

Insgeheim rechnet man im Lager des regierenden Copa-America-Siegers wohl damit, dass Mexiko das letzte Gruppenspiel gewinnt. Argentinien würde dann schon ein 0:0 reichen, sollten die Mittelamerikaner ihrerseits nicht mit mehr als zwei Toren Unterschied siegen.

"Gegen Polen wird es schwierig - das ist die Realität", meinte Argentiniens Teamchef Lionel Scaloni. Er wollte aber Optimismus versprühen. "Ich sage nicht, wir wollen gewinnen. Ich sage, wir werden gewinnen." Die bisherigen Abwehrschwächen könnten gegen Lewandowski aber wieder zu einer großen Gefahr werden.

Der Pole verbuchte für seine Heimat in 136 Spielen 77 Tore, Messi hält nach 167 Partien für Argentinien bei 93 Treffern. Aus Südamerika wurde in den vergangenen Tagen eine gewisse Rivalität zwischen den beiden Stars befeuert. Das Sportblatt "Olé" legte die "Historie einer Rivalität, die der Pole provozierte" auf, die nun ihr "WM-Kapitel" bekommt.

Duell im Zeichen einer Pseudo-Rivalität

Der angebliche Disput nahm seinen Lauf, als Lewandowski Mitte Jänner zum zweiten Mal hintereinander zum Weltfußballer gekürt wurde. Der als Argentinien-Kapitän stimmberechtigte Messi hatte den damals noch für Bayern München spielenden Polen nicht gewählt.

Lewandowski winkte auf Fragen eines argentinischen Journalisten in Katar nach außen hin bereits ab. "Zwischen mir und Messi ist alles gut. Ich habe nichts gegen ihn, das hatte ich nie", betonte er. Ein Streit zwischen den beiden Angreifern wirkt eher medial hochgekocht. Messi und Lewandowski sind weder als große Sprücheklopfer noch als Konflikttypen bekannt.

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