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Darf Mbappe gegen Tunesien auf Rekordjagd gehen?

Didier Deschamps will sich vor dem letzten Gruppenspiel noch nicht auf eine Startelf festlegen. Es soll jedenfalls rotiert werden.

Darf Mbappe gegen Tunesien auf Rekordjagd gehen? Foto: © getty

Neue Chance für Benjamin Pavard? Pause für Kylian Mbappe? Neuer Tormann und neuer Kapitän?

Angesichts der sicheren Qualifikation für das Achtelfinale schießen die Mutmaßungen über die Formation von Weltmeister Frankreich im letzten WM-Gruppenspiel gegen Tunesien am Mittwoch (ab 16.00 Uhr im Live-Ticker) ins Kraut.

Teamchef Didier Deschamps will sich am Dienstag naturgemäß nicht in die Karten blicken lassen: "Es wird Änderungen geben. Aber ich weiß noch nicht, wie viele."

Natürlich gibt es dennoch Spekulationen in den Medien. So vermuten viele, dass Rechtsverteidiger Pavard, der vor dem zweiten Spiel gegen Dänemark (2:1) aus der Mannschaft rutschte, eine neue Gelegenheit zur Bewährung bekommt.

Eine Pause könnte unter anderem Mbappe bekommen. "Er will immer spielen. Auch morgen", sagt Deschamps über den 23-Jährigen: "Aber wir müssen sehen."

Auch Mbappe ist Teil des Kollektivs

Einige werten zudem die Tatsache, dass Kapitän und Torhüter Hugo Lloris nicht wie vor den ersten beiden Spielen zur Pressekonferenz kommt, als Zeichen für eine Pause. "Wir bringen nicht jedes Mal den Kapitän zur Pressekonferenz", sagt Deschamps: "Auch das ist anstrengend."

Die größten Spekulationen betreffen Mbappe, der nach drei Toren in Katar bzw. vier bei der WM 2018 Rekorde jagt. "Körperlich ist er sehr gut in Form, aber ihr sagt, ich könnte ihn spielen lassen, um sein Ego zu befriedigen", meint er in Richtung der Journalisten.

"Will er spielen? Ihr wisst es nicht, aber ich schon. Er hat nicht dieses Ego. Er ist Teil eine kollektiven Projekts, und natürlich kann er im Rampenlicht stehen, weil er ein entscheidender Spieler ist. Aber er ist nicht mehr 18."

In jedem Fall verspricht der Nationaltrainer, dass es keine Wettbewerbsverzerrung geben wird. "Das ist ein WM-Spiel gegen einen Gegner, der ein Ergebnis braucht", sagt der Coach.

Außerdem ginge es auch für Australien und Dänemark im Parallelspiel um viel: "Wir werden alles versuchen, das beste Ergebnis herauszuholen. Der Fakt, dass wir schon weiter sind, gibt uns ein bisschen Spielraum, aber wir werden es nicht auf die leichte Schulter nehmen", betont Deschamps.

Tunesier und Franzosen kennen sich

Für die Franzosen ist das Spiel auch eine Konfrontation mit der eigenen kolonialen Vergangenheit, 1956 löste sich Tunesien nach rund 75 Jahren aus dem französischen Protektorat in die Unabhängigkeit.

Zehn Spieler des tunesischen Kaders sind in Frankreich geboren, einige von ihnen kickten in den Nachwuchsauswahlen der Equipe Tricolore. Weitere zwei leben seit ihrer Kindheit als Doppelstaatsbürger in Frankreich.

Rund 700.000 Tunesier leben geschätzt in Frankreich, vergleichbare Duelle dienten in der Vergangenheit immer wieder als Frustrationsventil für Mitglieder der Migranten-Communities.

Der tunesische Coach Jalel Kadri sieht die Chancen gegen den Titelverteidiger als gegeben. "Die Message, die ich unseren Spielern vermittle, ist, dass nichts unmöglich ist. Wir sind immer noch am Leben", sagt der 50-Jährige. Tore müssen bei den Nordafrikanern jedoch her. Bisher ist ihnen in Katar noch keines gelungen.


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