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Flick vor Entscheidungsspiel: "Druck verspüre ich nicht"

Deutschland braucht im abschließenden Gruppenspiel gegen Costa Rica unbedingt einen Sieg - unter Umständen sogar ein Torfeuerwerk.

Flick vor Entscheidungsspiel: Foto: © getty

Deutschland steht wie 2018 vor einem Entscheidungsspiel in der Gruppenphase der Fußball-WM und kann nur mit einem Sieg eine Blamage wie vor vier Jahren verhindern.

Außenseiter Costa Rica soll am Donnerstag (ab 20:00 Uhr im LIVE-Ticker) in Al Khor kein Stolperstein werden, nur ein Umfaller von Spanien im Parallelspiel würde die deutsche Rechnung durchkreuzen. Schiedsrichterin ist die Französin Stéphanie Frappart, die als erste Frau ein Spiel bei einer Fußball-WM der Männer leitet.

Die Ausgangslage vor dem Finale der Gruppe E ist auf den ersten Blick einfach: Deutschland (1 Punkt) reicht gegen Costa Rica (3) ein Sieg, wenn im Parallelspiel Spanien (4) gegen Japan (3) nicht verliert.

Sollte Schützenhilfe des großen Favoriten Spanien ausbleiben, beginnt das Rechnen. Bei einem Remis würde der DFB-Elf ein Sieg mit zwei Toren Differenz genügen, bei einer Niederlage von Spanien müsste die Flick-Elf ein Schützenfest feiern.

Torfeuerwerk gegen Costa Rica? "Wäre sehr vermessen"

Ein 8:0 würde auf jeden Fall das Achtelfinal-Ticket bringen, damit sollte man dem Bundestrainer aber besser nicht kommen. "Es wäre sehr vermessen, sehr respektlos Costa Rica gegenüber, wenn wir davon ausgehen, acht Tore zu schießen", sagt Hansi Flick.

Der 57-Jährige weiß, dass nach zwei sieglosen Partien trotz des befreienden Füllkrug-Treffers beim 1:1 gegen Spanien das Costa-Rica-Spiel alles andere als ein Selbstläufer wird. "Wir sind froh, wenn wir das Spiel gewinnen", sagt Flick. "Druck verspüre ich gar nicht", behauptet er dennoch.

Flick wird auf Offensive setzen. "Wir wollen versuchen, möglichst das Spiel schnell klarzumachen, um auf den anderen Platz ein bisschen Druck auszuüben", sagt er.

Deutschland will kein Kasan mehr

Füllkrug wird daher wohl als Sturmspitze einlaufen. Leroy Sane soll für Tempo an der Flanke sorgen, Jungstar Jamal Musiala und Routinier Thomas Müller könnten das kreative offensive Mittelfeld komplettieren.

 

Die Deutschen rechnen jedenfalls mit einem massiv verteidigenden Gegner. "Wir stellen uns darauf ein, dass sie wie gegen Japan auftreten. Wichtig ist für uns, griffig zu sein. Hinten müssen wir gut stehen und vorne alles nutzen, was wir bekommen können", meint Füllkrug.

Denn Deutschland will nicht die Geister von 2018 wecken. In Russland hätte nach dem Fehlstart gegen Mexiko (1:0) und der späten Befreiung gegen Schweden (2:1) ein Sieg gegen Südkorea zum Weiterkommen gereicht, der Weltmeister blamierte sich aber mit einem 0:2 und schied aus. "Jetzt müssen wir es halt anders machen", sagt Müller. Katar darf nicht Kasan werden.

Costa Rica hofft auf die Sensation

Doch auch Costa Rica träumt noch vom Achtelfinale - mit zwei Punkten mehr als Deutschland auf dem Konto, aber dennoch als klarer Außenseiter. Nach der 0:7-Abfuhr gegen Spanien haben die Mittelamerikaner Japan mit 1:0 geschlagen. Das Siegtor in der 81. Minute war ihr erster Torschuss im Turnierverlauf.

"Deutschland ist eine Mannschaft, die viele Chancen kreiert, und wenn wir sie schlagen wollen, müssen wir auch mehr kreieren", weiß Altstar Bryan Ruiz, der wie auch Star-Torhüter Keylor Navas schon beim sensationellen Viertelfinaleinzug bei der WM 2014 dabei. Damals wurde Italien geschlagen und gegen England remisiert.

Navas hofft in Katar auf einen ähnlichen Erfolgslauf. "Wir wollen für eine Überraschung sorgen. Sollten wir tatsächlich ins Achtelfinale einziehen, dann wäre es wohl eine Sensation wie 2014", erklärt der 35-Jährige, der bei Paris Saint-Germain engagiert ist, aber meist nur Ersatz ist.

Navas: "Werden uns teuer verkaufen"

Er verspricht totalen Einsatz. "Wir werden uns teuer verkaufen und wir werden wie die Stiere kämpfen", sagt Navas.

Deutschland geht übrigens mit einer unglaublichen Bilanz ins Spiel: Seit dem EM-Halbfinale 2016 gegen Frankreich lag die DFB-Auswahl bei Welt- und Europameisterschaften in zehn Spielen neunmal mit 0:1 zurück, die einzige 1:0-Führung seither (gegen Japan) wurde verspielt.

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